Borussia Dortmund setzt in der kommenden Saison auf die Dienste des jungen Nationalspielers Felix Nmecha. Für rund 30 Millionen Euro wechselt der 22-Jährige vom VfL Wolfsburg ins Ruhrgebiet. Doch die Verpflichtung sorgt bei vielen BVB-Fans für Empörung.
Es ist der wohl bislang umstrittenste Wechsel in der Bundesliga-Sommerpause. Borussia Dortmund hat Mittelfeldspieler Felix Nmecha (22) vom VfL Wolfsburg verpflichtet. Doch bei vielen Fans sorgt dieser Transfer für Unverständnis. In den sozialen Medien erntet der BVB einen heftigen Shitstorm.
Shitstorm gegen Borussia Dortmund nach Verpflichtung von Felix Nmecha
Was genau erzürnt die Gemüter der BVB-Anhänger so? Es geht um vergangene Posts des Neuzugangs in den sozialen Medien, die sie als homophob und queerfeindlich ansehen. Als streng gläubiger Christ hatte er unter anderem ein Video des US-amerikanischen Rechtspopulisten und Gegner der LGBTQI+-Bewegung Matt Walsh in seiner Instagram-Story geteilt. Dieser bezeichnete sich selbst als "theokratischen Faschisten" und unterstellte in dem Clip einem Vater, sich ein transgeschlechtliches Kind gewünscht zu haben. Nmecha kommentierte das Video mit den Worten: "Wenn wir nicht sehen, was daran falsch ist".
Entsprechend wütend äußerte sich zum Beispiel dieser Fan nach den Wechsel-News um Felix Nmecha. "Ein Hoch auf den erst kürzlich verabschiedeten Grundwertekodex. Borussia Dortmund handelt mit dieser Entscheidung entgegen des klaren Auftrags der Mitglieder. Mitbestimmung gibt's scheinbar nur so lange wie man es als gute PR nach außen verkaufen kann." Ebenso sieht es dieser Follower: "Absolute frechheit gegenüber der Fans. Es sollte hier keinen Raum für Homophobie und Tramsphobie geben. Schade bvb."
Felix Nmecha homophob? Fans sehen Werte des BVB verraten
Auch eine Autorin auf der Internetseite des bekannten BVB-Fanmagazins "schwatzgelb.de" brachte deutlich ihre Enttäuschung und ihre Bedenken über die Verpflichtung zum Ausdruck. Es habe "die Generationen vor uns so viel Kraft und Mühe und Zeit gekostet" dafür zu sorgen, dass jeder "sich in der BVB Familie willkommen fühlen kann. Sowohl von Fan- als auch von Vereinsseite! Ich weiß gar nicht, ob Naivität überhaupt noch das richtige Wort für das ist, was unser Ballspielverein sich da geleistet hat", heißt es in einem am Dienstag veröffentlichten Artikel. Die Autorin schreibt weiter: "Der Verein hat den Punkt verpasst, deutlich zu machen, dass keine sportliche Qualifikation, persönliche Defizite bei den wichtigsten Werten des Vereins ausgleichen könnte! So ein grundsätzliches Statement wäre unabhängig von der Kommentierung von Gerüchten durchaus möglich gewesen."
Dortmunds Neuzugang bittet um Chance, ihn kennenzulernen
Nmecha selbst bat die Fans im Zuge der Bekanntgabe seines Wechsels um die Chance, "mich kennenzulernen" und zu sehen, "dass ich hoffentlich ein toller Mensch bin". Bei der Kritik an seinen Posts seien einige Dinge aus dem Zusammenhang gerissen worden, so Nmecha: "Ich bin natürlich Christ, aber ich liebe alle Menschen und diskriminiere auch nicht."
Neben der Kritik gab es auf dem Instagram-Profil des Mittelfeldspielers, der auch schon einmal für die deutsche Nationalmannschaft aufgelaufen ist, auch viel Unterstützung. Ein Fan schrieb auf Instagram: "Geben wir ihm ein faire Chance!" Ein anderer findet: "Wenn man jemanden nicht toleriert, ist das auch Intoleranz. Ich bin pro Nmecha!" Und auch dieser Fan sieht den Neuzugang weniger kritisch: "Ach,ich bin irgendwie positiv gestimmt bei dem Jungen!Religion darf auf der Arbeit aber keine Rolle spielen!Er wird seine Chance bekommen und bestimmt hart arbeiten".
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gom/hos/news.de/dpa