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Skandal-Vorfall bei Fußball-WM in Katar: Katar-Offizielle drohen Dänen-Reporter live im TV

In wenigen Tagen startet die umstrittene Fußball-WM in Katar. Schon vor dem Turnierstart gibt es die ersten Aufreger im Wüstenstaat. Demnach wurde ein dänischer Journalist live im TV von Katar-Offiziellen attackiert und bedroht.

Die Fußball-WM in Katar sorgt mal wieder für Zündstoff. (Foto) Suche
Die Fußball-WM in Katar sorgt mal wieder für Zündstoff. Bild: picture alliance/dpa | Federico Gambarini

Ein dänisches Fernsehteam ist bei seiner Arbeit in Katar von lokalen Sicherheitskräften bedrängt worden. Die Männer drohten unter anderem an, die Kamera des Teams vom Sender TV2 zu zerstören. Die WM-Organisatoren haben sich unterdessen beim Sender sowie dem Team vor Ort entschuldigt.

Skandal bei Fußball-WM: Dänischer Journalist Rasmus Tantholdt in Katar bedroht

Während einer Live-Reportage des Journalisten Rasmus Tantholdt tauchten Sicherheitskräfte auf und versuchten, den Dreh zu behindern, obwohl das Team gültige Akkreditierungen und eine Genehmigung hatte. In dem Video hört man den Journalisten sagen: "Sie haben die ganze Welt eingeladen, hierher zu kommen, warum können wir hier nicht filmen? Es ist ein öffentlicher Platz." Weiter sagte Tantholdt: "Du kannst die Kamera kaputt machen, willst du sie kaputt machen? Sie drohen uns, indem Sie die Kamera zerschlagen?"

WM-Organisatoren entschuldigen sich für Vorfall

Die WM-Organisatoren bestätigten den Vorfall wenig später. In einer Stellungnahme hieß es: "Den Turnierorganisatoren ist ein Vorfall bekannt, bei dem ein dänisches Sendeteam während einer Live-Übertragung in einem der Touristenziele von Katar versehentlich unterbrochen wurde. Nach Einsicht in die gültige Turnierakkreditierung und Drehgenehmigung der Crew erfolgte eine Entschuldigung durch den Sicherheitsdienst."

TV-Moderator Tantholdt nach Angriff besorgt

Zu wenig für den erfahrenen TV-Moderator Tantholdt. Er räumte nach dem Vorfall ein, dass ihm die jüngsten Geschehnisse Sorge bereiten. "Ich glaube nicht, dass die Botschaft von oben in Katar alle Sicherheitsbeamten erreicht hat. Daher kann man argumentieren, dass einige die Situation falsch verstanden haben, aber gleichzeitig sagt es auch viel darüber aus, wie es in Katar aussieht." Weiter erklärte er: "Es ist so, dass man angegriffen und bedroht werden kann, wenn man als freies Medium berichtet. Dies ist kein freies und demokratisches Land."

Video dokumentiert Vorfall! Twitter-User wettern gegen Fußball-WM im Katar

Auch Netz sorgte der Vorfall für hitzige Diskussionen. So wurde das Video, welches den Vorfall zeigt, bereits über 1,2 Millionen Mal angeklickt und tausendfach kommentiert. "Was dieser Mann getan hat, war falsch. Wenn Sie den Ausweis zum Filmen hatten, dann hatten Sie das volle Recht dazu. Und diese Person, die damit droht, die Kamera kaputt zu machen, ist völlig daneben. Als Bürger entschuldige ich mich für diese schlechte Erfahrung. Ich hoffe, dass Maßnahmen ergriffen werden.", schreibt etwa ein User, der selbst in Doha lebt. "Wir könnten kurz davor stehen, dass die Teams das Turnier boykottieren.", ergänzt ein anderer. "Unzivilisierte Menschen, wenn Sie eine Veranstaltung wie die Fußballweltmeisterschaft ausrichten, lernen Sie etwas Gastfreundschaft und Umgangsformen.", fordert ein anderer Kritiker. Auch dieser User, hätte sich gewünscht, dass die Fußballweltmeisterschaft woanders stattfindet. Er schreibt: "Es ist völlig verrückt, dass wir überhaupt dort sind. Toll, dass Sie den Mut haben, das herauszufordern und zur Schau zu stellen!"

 

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/news.de/dpa

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