Wo gibt es noch Tickets für die Fußball-Weltmeisterschaft 2022? Wie kommen Fans nach Katar? Welche Verhaltensregeln gelten dort? Hier werden alle Fragen beantwortet.
Berichte über schwere Menschenrechtsverletzungen, Korruptionsverdacht bei der Turniervergabe - die FIFA Fußballweltmeisterschaft 2022 steht unter keinem guten Stern. Viele Fans werden wohl auch deshalb die WM boykottieren und sich im November und Dezember anderen Sportarten zuwenden. Andere wollen jedoch nicht auf das umstrittene Großereignis verzichten und planen, im Herbst nach Katar zu fliegen. Doch gibt es überhaupt noch Tickets für die Spiele? Wie reist man am besten an? Und welche Verhaltensregeln müssen Fußballbegeisterte in dem kleinen arabischen Land beachten? Alle Antworten dazu gibt es hier.
FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar: Wo gibt es noch Tickets und was kosten sie?
Zwei Verkaufsphasen für WM-Tickets sind bereits beendet. Mittlerweile hat Weltverband FIFA eine Last-Minute-Verkaufsphase bis zum Ende des Turniers gestartet. Dabei gilt das Prinzip: "Wer zuerst kommt, mahlt zuerst". Seit dem 18. Oktober ist zudem das FIFA-Hauptticketzentrum (MTC) im Doha Exhibition and Convention Center (DECC) und seit dem 30. Oktober 2022 das Ticketzentrum (TCX) in der Ali Bin Hamad Al Attiyah Arena (ABHA Arena in Al Sadd) für Ticketkäufe geöffnet.
Die Tickets werden laut FIFA als mobile Tickets zur Verfügung gestellt. In der zweiten Verkaufsphase gab es für Gäste aus dem Ausland Einzelkarten zwischen umgerechnet rund 70 Euro (für Gruppenspiele) und rund 1.600 Euro (für das Finale) in drei Preiskategorien.
Bereits erworbene Tickets konnten eine Zeit lang nicht weiterverkauft werden. Die FIFA hatte dazu vom 2. bis 16. August eine Online-Plattform eingerichtet. Der Weltverband hat kurz vor dem Turnier ein weiteres Fenster für den Ticketweiterverkauf geöffnet.
Anreise zur FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2022: Hayya Card, Krisenvorsorge, Flugverbindungen
Wer nach Katar einreist, braucht vom 1. November bis zum 23. Dezember eine digitale Hayya Card, die zum Beispiel unter Qatar2022.qa beantragt werden kann. Zusammen mit dem Ticket ist diese ebenfalls für den Einlass in die Stadien notwendig. Fußball-Fans müssen vor der Einreise auch eine Unterkunft gebucht haben. Weitere Informationen dazu lesen Sie hier.
Laut einer Broschüre der Deutschen Botschaft in Katar wird zudem der Download der App "Sicher Reisen" des Auswärtigen Amtes empfohlen. Reisende sollten sich zusätzlich - unabhängig von der Dauer ihres Aufenthalts in Katar - in der Krisenvorsorgeliste "ELEFAND" registrieren. So werden sie im Krisen- beziehungsweise Katastrophenfall schnell von der Auslandsvertretung informiert.
Direktflüge in die Hauptstadt Doha dauern zirka 5 bis 6 Stunden, je nach Startflughafen. Es können aber Zwischenlandungen möglich sein. Dementsprechend verlängert sich die Reisedauer laut "katar-information.de" auf rund 8 bis 14 Stunden. Verbindungen nach Katar bieten zum Beispiel die Airlines "British Airways", "Turkish Airlines" und "Qatar Airways" an.
Corona-Regeln zur FIFA Fußball-WM 2022: Das gilt in Katar
Seit dem 4. September 2022 gelten laut Auswärtigem Amt folgende Corona-Regeln für die Einreise in Katar: "Reisende ab sechs Jahren können entweder einen negativen PCR-Test vorlegen, der zum Zeitpunkt des Abflugs höchstens 48 Stunden alt sein darf, oder einen durch geschultes Personal vorgenommenen Antigen-Schnelltest (RAT), der bei Abflug höchstens 24 Stunden alt sein darf." Mindestens drei Tage vor Ankunft in dem Arabischen Land müssen sich deutsche Staatsangehörige zudem vorab registrieren.
Bei der Einreise ist das Herunterladen und das Aktivieren der katarischen Corona-Tracking-App "Ehteraz" Pflicht. Diese funktioniert auf Smartphones mit mindestens Android 6 oder IOS 13.5. Wer sich nicht an diese Regel hält, muss mit empfindlichen Geldstrafen von bis zu 50.000 Euro und im schlimmsten Fall sogar drei Jahren Haft rechnen.
Diese Verhaltensregeln müssen Fußballfans in Katar beachten
In Katar gelten andere Regeln als in Deutschland. Wer keinen Ärger mit der örtlichen Polizei haben möchte oder unangenehm auffallen will, sollte sich laut Auswärtigem Amt unter anderem an folgendes erinnern:
- homosexuelle Handlungen und nichtehelicher Geschlechtsverkehr sind verboten und werden strafrechtlich geahndet, laut Auswärtigem Amt seien aber bislang keine Verhaftungen LGBTIQ-Personen bekannt
- Austausch von Zärtlichkeiten ist in der Öffentlichkeit verboten
- Trunkenheit und Konsum von Alkohol in der Öffentlichkeit ist verboten (Bier mit Alkohol soll nach 18.30 Uhr auf dem Fanfest in Doha sowie vor und nach den Spielen auf dem jeweiligen Stadiongelände ausgeschenkt werden, während der Spiele gibt es nur alkoholfreie Getränke)
- Frauen sollten in Taxis immer die hinteren Sitze benutzen
- hierzulande unbedenkliche Äußerungen zu Religionsfragen könnten als Beleidigung des Isalm oder des Propheten strafrechtlich verfolgt werden
- Drogenkonsum, -handel, -schmuggel und -besitz wird mit langen Gefängnisstrafen, hohen Geldstrafen und/oder Deportation geahndet, Drogenhandel kann die Todesstrafe zur Folge haben
- Ein- oder Ausfuhr von Landes- oder Fremdwährung, Wertpapieren, Edelmetallen oder Edelsteinen im Wert von mehr als 50.000 QAR oder dem entsprechenden Betrag in Fremdwährung muss bei Ein- und Ausreise per Meldeformular der katarischen Generalzollbehörde angezeigt werden
- Einfuhr-Verbot für Drogen, Alkohol, pornografischem Material, religiösen Büchern und Materialien sowie Schweinefleisch
Laut "katar-information" sollte man weiterhin folgende weitere Verhaltensregeln beachten:
- Tragen von Shorts, Röcken, Low-Cut-Tops und transparenter Kleidung gilt als unangemessen
- Feilschen ist erwünscht
- Geschlechtertrennung, z.B. auch in Banken an unterschiedlichen Schaltern
- bei Autounfall immer die Polizei kontaktieren
- ausreichend Trinkwasser, Sonnencreme und Kopfbedeckung mitnehmen, um sich vor heißen Temperaturen und Sonneneinstrahlung zu schützen
- vor allem Männer sollten arabische Frauen in der Öffentlichkeit besser nicht ansprechen
- keine Diskussion mit Polizisten, Ordnungspersonal, Einweisern oder ähnlichem Personal; Polizei und Militär sowie bestimmte Industriegebiete nicht fotografieren
- keinen Händedruck ausschlagen, vor einem Gespräch den Gesprächspartner erst begrüßen
- kein auffälliges Anstarren von anderen Menschen
- beim Gegenübersitzen das Zeigen der Füße bzw. Fußsohlen vermeiden (gilt als Beleidigung), nicht mit dem Rücken zum Gesprächspartner sitzen
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