Michael Schumacher hat am Mittwoch die höchste Auszeichnung des Landes Nordrhein-Westfalen erhalten. Die Ehrung nahmen stellvertretend für den Ex-Formel-1-Star seine Frau Corinna und Tochter Gina entgegen. NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst fand viele lobende Worte für Schumi.
Nach seinem schweren Ski-Unfall 2013 gab es nur wenige Updates zu Michael Schumachers Gesundheitszustand. Vor wenigen Wochen meldete sich das Team des Ex-Formel-1-Stars nach langer Funkstille auf Instagram mit neuen Bilder vom Treffen des Scuderia Ferrari Club Caprino Bergamasco zurück. Auch wenn dabei erneut keine Neuigkeiten zu Schumis aktueller Verfassung gemacht wurden, waren seine Fans froh über diesen Post. Am Mittwoch gab es für sie einen weiteren Grund zur Freude: Denn ihr Idol wurde mit dem Staatspreis von Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet.
Michael Schumacher mit NRW-Staatspreis ausgezeichnet: Hendrik Wüst ehrt Ex-Formel-1-Star Schumi
Ministerpräsident Hendrik Wüst hat bei der Ehrung von Michael Schumacher mit der höchsten Auszeichnung des Landes Nordrhein-Westfalen dessen Bodenständigkeit und soziales Engagement hervorgehoben. In Abwesenheit des 53 Jahre alten Formel-1-Rekordweltmeisters, der sich seit seinem Skiunfall Ende 2013 abgeschirmt von der Öffentlichkeit von einem schweren Schädel-Hirn-Trauma erholt, betonte der CDU-Politiker am Mittwoch in Köln: "Wir würdigen mit Michael Schumacher heute einen Mann, der nicht nur durch seine sportlichen Leistungen hervorsticht. Wir würdigen heute vor allem den Michael Schumacher jenseits des Rennsports und des grellen Scheinwerferlichts."
Wüst ergänzte bei der Festveranstaltung in der Motorworld in Köln: "Einen Menschen, der ein großes Herz hat und dem es von jeher wichtig war, an andere zu denken." Zuvor hatte Wüst in dem Zusammenhang vor Medienvertretern auch große Spenden Schumachers unter anderem für Tsunami-Opfer, aber auch der Familie nach der Hochwasserkatastrophe im vergangenen Jahr in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen hervorgehoben.
NRW-Ministerpräsident verfolgte früher die Rennen mit Michael Schumacher
Ministerpräsident Hendrik Wüst hat früher schon die Karriere von Michael Schumacher verfolgt. Beim ersten Sieg des späteren Formel-1-Rekordweltmeisters habe er mitgefiebert, schilderte der CDU-Politiker am Mittwoch vor der Auszeichnung Schumachers. "Dann gehörte das dazu auch bei Familie Wüst mit meinem Vater oder auch mit Freunden gemeinsam mit einem Bierchen die Formel-1-Rennen zu verfolgen", erzählte der 47 Jahre alte Wüst: "Das war auch bei uns so."
Wüste betonte vor Beginn der Veranstaltung unweit von Schumachers früherer Heimat Kerpen: "Michael Schumacher ist ein großer Sohn unseres Landes."
Mick Schumachers Teamchef Günther Steiner lobt Schumi für dessen Verdienste
Vor der Ehrung hat Haas-Teamchef Günther Steiner die Bedeutung des Formel-1-Rekordweltmeisters hervorgehoben. "Michael ist eine Legende für alle Formel-1-Fans. Er hat ja Formel 1 in Deutschland zu dem gebracht, was es ist und war. Vor Michael war nicht viel los mit Formel 1 in Deutschland", sagte Steiner (57), Boss von Schumachers Sohn Mick beim US-Team, den Fernsehsendern RTL/ntv. Michael Schumacher sei der "erste moderne Mehrfach-Weltmeister", der die Perfektion in den Rennsport reingebracht habe. "Er hat sehr viel gegeben, um sich weiterzuentwickeln."
Schumi-Sohn Mick entwickelt sich laut Steiner zu eigener Marke
Mick Schumacher entwickelt sich nach Steiners Einschätzung immer mehr zu einer eigenen Marke. "Er nutzt den Nachnamen ja nicht nur für sich aus. Er probiert, er selbst zu sein", befand Steiner. "Nur dauert das ein bisschen. Weil es für die Leute einfacher ist, ihn als Sohn von Michael zu bezeichnen. Es wird sich mit der Zeit so ergeben. Er trägt dazu bei, seine eigene Marke zu werden."
Michael Schumachers Frau Corinna und Tochter Gina nahmen Auszeichnung in Motorworld Köln entgegen
Während Sohn Mick wegen Magenbeschwerden am Morgen auch nicht von Genf mit nach Köln geflogen war, nahmen Schumachers Frau Corinna und Tochter Gina die Ehrung am Mittwoch (12.00 Uhr) in der Motorworld Köln entgegen. Die Laudatio hielt Jean Todt, Schumachers langjähriger Formel-1-Wegbegleiter und guter Freund. "Durch seine Siege und Erfolge stieg er aus einfachen Verhältnissen auf zu einem wahren Weltenbürger, der mit Menschen aus vielen verschiedenen Kulturkreisen eng zusammen arbeitete. Aber er vergaß nie, wo seine Wurzeln lagen - Luftlinie circa 30 Kilometer von hier -, und er hat die Bodenhaftung nie verloren", sagte Jean Todt. Der 76 Jahre alte Franzose ist einer der Wegbegleiter Schumachers. "Ich bin stolz darauf, Michael meinen Freund nennen zu können, und ich bin ebenso stolz darauf, eine sehr enge Freundschaft mit seiner Familie zu haben", sagte Todt.
Folgen Sie News.de schon bei Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.
gom/kns/news.de/dpa
Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.