Die 109. Tour de France könnte in einem Sturz-Chaos enden. Deutsche Radprofis kritisieren die Organisatoren für die Etappenplanung. Hier wird es besonders gefährlich.
Es ist der Höhepunkt des Jahres für alle Radsport-Fans: Am Freitag, 1. Juli, startet die 109. Tour de France in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen. Zuletzt machte die Tour nicht nur durch Dopinskandale Negativschlagzeilen. Auch schwere Stürze, wie im Vorjahr von Mitfavorit Primoz Roglic (Slowenien) oder von Tony Martin (Deutschland), der durch ein Pappschild vom Rad gerissen wurde und dadurch eine Massenkarambolage auslöste, überschatteten die Veranstaltung. 2022 könnte es erneut sehr gefährlich für die Fahrer werden.
Tour de France 2022: Deutscher Radprofi Simon Geschke kritisiert UCI für Sturzgefahr auf Etappen
Der Berliner Radprofi Simon Geschke hat schwere Vorwürfe gegen die Verantwortlichen erhoben. "Die Organisation versucht, die Tour spannend zu machen. Da sucht man nach Kopfsteinpflaster und Windanfälligkeit. Stürze werden in Kauf genommen", sagte der Etappensieger von 2015 laut einem "Bild"-Bericht. "Die Tour ist eh schon nervös in der ersten Woche, so wird sie noch nervöser. Und nun noch Kopfsteinpflaster", kritisierte der 36-Jähriger mit Blick auf die ersten Etappen in Dänemark und Nordfrankreich. Besonders die fünfte Etappe, die am Eingang in den Wald von Arenberg endet, ist wegen ihren Kopfsteinpflaster-Passagen gefürchtet. "Die UCI schaut lieber nach der Socken-Länge und verbietet bestimmte Sitz-Positionen. Man fühlt sich allein gelassen. Die Tour ist doch kein Drehbuch für einen Action-Film", wird Geschke weiter zitiert.
Radfahrer Max Walscheid war nach Trainingsunfall schwer verletzt
Bereits vor wenigen Tagen hatte sich Geschkes Landsmann Max Walscheid ebenfalls über die Bedingungen bei der diesjährigen Tour beschwert. Der 29-Jährige gab zu, dass ihm die Streckenplanung "Angst" mache. Walscheid war im März bei einer Trainingsrunde in seiner Heimat nahe Neuwied frontal mit einem Auto zusammengeprallt und danach per Hubschrauber in ein Klinikum gebracht worden. Bei dem Unfall erlitt er diverse Prellungen. Eine Woche später diagnostizierten die Ärzte zudem Lungenblutungen und Ansammlung von Luft im Raum zwischen Lunge und Brustwand. "Das sind natürlich ganz, ganz schlimme Erfahrungen, mit denen man trotzdem klar kommen muss. Diese Gefahr fährt letztendlich immer mit", sagte Walscheid.
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gom/news.de/dpa