Bei Olympia 2022 holte Daniela Maier als erste Deutsche eine olympische Skicross-Medaille. Nach dem Wettkampf folgt ein Drama, bis die Entscheidung feststeht. Doch nun die Wendung. Die Skicrosserin muss ihre Medaille wieder abgeben.
Lediglich 10 Tage durfte sich unser Ski-Ass Daniela Maier (25) über Bronze freuen. Nun ist die Medaille schon wieder futsch. Der deutschen Skicrosserin Daniela Maier droht der nachträgliche Verlust ihrer Olympia-Bronzemedaille.
Schock nach Olympia 2022: Ski-Verband nimmt Daniela Maier Bronze weg
Die Berufungskommission des Weltverbands Fis hat nach einem Einspruch der viertplatzierten Fanny Smith und des Schweizer Skiverbands entschieden, den Jury-Entscheid beim Finale des Damen-Rennens bei den Winterspielen in China aufzuheben. Das teilte die Fis am Samstag mit. Smith wird demnach nun auf Rang drei gewertet, Maier als Vierte.
Deutsche Skiverband will Entscheidung nicht akzeptieren
Der Deutsche Skiverband (DSV) will die Entscheidung nicht akzeptieren. "Wir prüfen alle rechtlichen Schritte. Wir wollen das nicht hinnehmen", sagte ein Sprecher auf dpa-Anfrage. Das Internationale Olympische Komitee kündigte auf Anfrage an, dass man die Situation bewerten werde, wenn alle Einsprüche abgeschlossen seien.
Aberkennung von Olympia-Platz drei: Skicrosserin Maier "überrascht"
Skicrosserin Daniela Maier ist über die nachträgliche Aberkennung ihres dritten Platzes bei den Olympischen Winterspielen in China verwundert. "Ich bin von der neuen Situation ehrlich gesagt überrascht und auch gespannt, was nach dem stattgegebenen Einspruch nun passiert", sagte die 25-Jährige vom SC Urach am Sonntag. Sie erlebe so eine Situation zum ersten Mal und werde zusammen mit dem Deutschen Skiverband (DSV) und dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) nun "alle juristischen Mittel prüfen".
Verwirrung bei Skicross-Finale: Fanny Smith soll Maier behindert haben
Die Schweizerin Smith war im Skicross-Finale im chinesischen Zhangjiakou am 17. Februar zunächst auf dem dritten Platz ins Ziel gekommen, einen Rang vor Maier. Beim Sieg der Schwedin Sandra Näslund vor der Kanadierin Marielle Thompson wurden von der Jury allerdings nur Gold und Silber sofort bestätigt. Der dritte Platz wurde Smith nach einem minutenlangen Videostudium aberkannt. Nach Meinung der Jury hatte die 29-Jährige auf der Zielgeraden ihre deutsche Kontrahentin durch einen Schritt nach links behindert.
Fanny Smith erleichtert über Entscheid
Die Berufungskommission ist laut Fis viermal zusammen getreten und nach stundenlanger Analyse zu der Erkenntnis gekommen, dass der Kontakt zwischen den Athletinnen weder beabsichtigt noch vermeidbar war. Es hätte demnach eine Verwarnung gegen Smith ausgesprochen werden müssen, die aber keine Sanktion zur Folge hat.
"Ich bin natürlich erleichtert über diesen Entscheid", sagt Smith. "Denn ich war stets überzeugt, dass ich keinen Fehler gemacht habe. Gleichzeitig schmerzt es mich aber für Daniela Maier, welche nun die Leidtragende der Situation ist."
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sba/news.de/dpa
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