Die deutschen Snowboard-Stars rechnen sich bei den Olympischen Winterspielen durchaus eine Medaille aus. So sehen Sie die Wettkämpfe im TV und Live-Stream. Außerdem: alle Snowboard-Ergebnisse hier auf einen Blick.
Die deutschen Snowboarder hoffen bei den Olympischen Winterspielen in Peking (4. bis 20. Februar) auf "zwei bis drei Medaillen". Dies kündigte Sportdirektor Andreas Scheid zuletzt in einer virtuellen Presserunde an. "Die Vorleistungen, die waren herausragend. Mit so einer Wucht an tollen Ergebnissen und Top-8-Platzierungen sind wir noch nie zu Olympischen Spielen gereist." Insgesamt gehen 15 Snowboarder in Peking an den Start. "Das macht mich sehr stolz", sagte Scheid mit Blick auf den bisher größten Olympia-Kader. In allen Teildisziplinen seien die Athleten "stabil und konkurrenzfähig".
Vor allem im Parallel-Riesenslalom darf sich der Verband berechtigte Hoffnungen auf eine Medaille machen. Stefan Baumeister gehört als Zweiter des Gesamtweltcups ebenso zu den Gejagten wie Ramona Hofmeister, die 2018 in Pyeongchang Bronze geholt hatte. Im Snowboardcross zählt Martin Nörl zu den Favoriten.
Snowboard bei den Olympischen Winterspielen 2022 in Beijing (China)
Abgehalten werden die Snowboard-Wettbewerbe bei den Olympischen Winterspielen 2022 im Skigebiet Zhangjiakou, rund 180 Kilometer nordwestlich von Beijing. Ausgetragen werden dort bei Damen und Herren jeweils die Disziplinen Parallel-Riesenslalom, Big Air, Cross, Halfpipe, Slopestyle sowie das gemeinschaftliche Croddes Mixed Team.
Olympische Winterspiele 2022:Snowboard in TV-Übertragung und Live-Stream erleben
Die Snowboard-Wettbewerbe in Peking bei den Olympischen Winterspielen 2022 sind alle live im TV beziehungsweise im Live-Stream zu sehen. Bei Eurosport 1 laufen von den insgesamt rund 1000 Stunden Live-Programm knapp 300 Stunden im Free TV. Auf dem Pay-TV-Kanal Eurosport 2 gibt es weiteres Bild-Material von den Olympischen Winterspielen zu sehen. Als Live-Stream-Alternative bietet Eurosport seinen kostenpflichtigen Eurosport-Player an. Das Angebot von Eurosport 1 und Eurosport 2 ist zudem über die ebenfalls kostenpflichtige Streaming-Plattform DAZN zu empfangen.
Auch ARD und ZDF übertragen die Olympischen Winterspiele. Die Öffentlich-Rechtlichen wechseln sich dabei ab. Die ARD übernimmt die Übertragung am 5., 8., 11., 13., 14., 16., 17. und 20. Februar, das ZDF den Rest. Deren Live-Stream-Angebote werden komplettiert durch das Live-Angebot bei ZDF-Sport beziehungsweise "Sportschau". Hier finden Sie alle Live-Streams als Übersicht.
Snowboard-Ergebnisse aktuell bei Olympia 2022 in Beijing
Wie schlagen sich die Snowboarderinnen und Snowboarder bei den Olympischen Winterspielen 2022 in Peking? Alle Ergebnisse und Medaillen-Gewinner gibt es hier im Ergebnis-Überblick aus Beijing.
+++ 15.02.2022: Zweites Olympia-Gold: Snowboard-Königin Gasser eine Klasse für sich +++
Die ganz große Nummer hatte sich Anna Gasser für das filmreife Finale aufgehoben. Mit einem Cab Double Cork 1260, ein Sprung mit dreieinhalb Drehungen, trieb die 30 Jahre alte Österreicherin nicht nur den ohnehin hyperaktiv wirkenden Stadionsprecher beim Big Air in die absolute Eskalation. Sie flog auf ihrem Snowboard damit sozusagen auch an ihrer zehn Jahre jüngeren Konkurrentin Zoi Sadowski Synnott vorbei zum zweiten Olympiagold.
Ein Weltstar in ihrer Sportart war sie ohnehin schon, ebenso ein Werbestar in Österreich. Selbst einen Film über ihr Leben gibt es bereits. Doch mit diesem Triumph hat die erfolgsverwöhnte Gasser nicht gerechnet. "Das Level war so hoch. Es ist total überraschend, dass ich wieder ganz oben auf dem Podium stehe. Ich bin nicht auf Nummer sicher gegangen, habe alles gegeben", sagte die Kärntnerin.
Die Aura Gassers zieht auch die beste deutsche Freestylerin Annika Morgan in ihren Bann. «Sie ist der Grund, warum Snowboarden so krass abgeht und dass es so eine Progression ist. Sie überschreitet immer das Limit, das ist richtig cool zu sehen», sagte die 20-Jährige. Eine Grenze will Gasser allerdings auf gar keinen Fall überschreiten. Eine Anfrage des "Playboy" lehnte die Athletin bereits zweimal ab. Man wolle nicht auf sowas reduziert werden, sagt sie.
+++ 15.02.2022: Morgan Zehnte im Big Air - "Auf keinen Fall traurig" +++
Nach zwei Stürzen hat Snowboarderin Annika Morgan im Big Air die Top Acht bei den Olympischen Spielen von Peking verpasst. Die 20-Jährige stand am Dienstag im Finale nur den zweiten von drei Sprüngen und musste sich mit 88,00 Punkten mit Platz zehn zufriedengeben. «Ich bin auf keinen Fall traurig», sagte die Miesbacherin und zog nach zwei Finalteilnahmen ein positives Fazit ihrer ersten Winterspiele. "Es hat total Spaß gemacht." Im Slopestyle hatte sie den achten Platz belegt.
Olympiasiegerin wurde wie vor vier Jahren die Österreicherin Anna Gasser mit 185,50 Punkten vor Zoi Sadowski Synnott aus Neuseeland (177,00) und der Japanerin Kokomo Murase (171,50). «Es war richtig krass. Es hat so Spaß gemacht, zuzuschauen», schwärmte Morgan über die Leistungen der Top-Snowboarderinnen. "Ich freue mich schon auf die nächsten Jahre und die nächsten Olympischen Spiele."
Nach Platz acht in der Qualifikation wollte Morgan diese Leistung vor den Augen des deutschen IOC-Präsidenten Thomas Bach auch im Finale bestätigen. Nach einem Sturz im ersten Durchgang stand die WM-Neunte den Cab Double Underflip Weddle und erhielt 73,50 Punkte. Im letzten Durchgang stürzte Morgan beim Backside 10 allerdings und musste sich mit 14,50 Punkten begnügen.
+++ 14.02.2022: Freestyle-Snowboarderin Annika Morgan bei Olympia in Big-Air-Finale +++
Die deutsche Freestyle-Snowboarderin Annika Morgan hat bei den Olympischen Spielen in China das Finale im Big-Air-Wettbewerb erreicht. Zwei Tage nach ihrem 20. Geburtstag erhielt die Athletin aus Mittenwald in der Qualifikation am Montag für ihre beiden besten Läufe insgesamt 132,25 Punkte. Damit zog sie als Achte in das Finale der besten zwölf Athletinnen am Dienstag (02.30 Uhr MEZ) ein. Noah Vicktor und Leon Vockensperger dagegen scheiterten in der Qualifikation und verpassten wie schon im Slopestyle das Finale.
"Ich habe das gar nicht erwartet. Ich bin jetzt immer noch ein bisschen sprachlos. Das hätte ich echt nicht gedacht, dass ich das schaffe und dann auch noch als Achte", sagte Morgan nach ihrem couragierten Auftritt im ersten permanenten Big-Air-Stadion der Welt.
Bei den Spielen in Peking werden dort die Big-Air-Wettbewerbe der Männer und Frauen im Ski-Freestyle und im Snowboard ausgetragen. Die Anlage liegt etwa 50 Busminuten westlich des Olympiastadions und wurde auf dem Gelände einer früheren Stahlhütte erbaut.
Für die Athleten geht es bei den Events darum, nach einem Sprung über eine Rampe in der Luft Tricks zu zeigen und dann sicher zu landen. Punkte werden für die Kategorien Schwierigkeit, saubere Ausführung, Höhe und Landung vergeben. In Führung liegt nach der Qualifikation die Neuseeländerin Zoi Sadowski-Synnott. Die 20-Jährige hatte bereits im Slopestyle-Wettbewerb die Goldmedaille gewonnen, Morgan war in der vergangenen Woche Achte geworden. "Ich mache mir jetzt erst mal keinen Druck", sagte Morgan mit Blick auf den Endlauf. "Natürlich ist mein Ziel, alles zu landen und mein bestes Snowboard zu zeigen. Das werde ich dann auch morgen probieren. Ich freue mich auf jeden Fall."
+++ 12.02.2022: Schwere Vorwürfe gegen Trainer und Athlet des US-Snowboard-Teams +++
Der amerikanische Ski- und Snowboardverband untersucht Medienberichten zufolge das mögliche Fehlverhalten eines seiner Trainer und eines seiner Athleten. Beide gehören dem US-Snowboardcross-Team bei den aktuell laufenden Olympischen Winterspielen in China an. Dem Trainer werde langjähriges sexuelles Fehlverhalten vorgeworfen, dem Athleten der Gebrauch rassistischer Sprache. Das berichtet unter anderen die US-Nachrichtenagentur AP.
Die frühere amerikanische Snowboardcrosserin Callan Chythlook-Sifsof schrieb auf Instagram, der Trainer habe unter anderem Nacktfotos von Sportlerinnen gemacht, und der Athlet sich mehrfach rassistisch geäußert. Sie könne keine weiteren Olympischen Spiele verfolgen, ohne das öffentlich zu machen, so die 32-Jährige.
Er sei "auf die jüngsten Vorwürfe aufmerksam gemacht worden", teilte der amerikanische Ski- und Snowboardverband auf dpa-Nachfrage mit. "Wir nehmen diese Vorwürfe sehr ernst und die Vorwürfe werden untersucht", hieß es. Gegen wen sich die Untersuchungen richten und welchen Hintergrund sie genau haben, teilte der Verband nicht mit.
+++ 12.02.2022:Platz fünf: Snowboardcrosser Nörl und Fischer verpassen Medaille +++
Martin Nörl und Jana Fischer haben die ersehnte erste Medaille für das deutsche Snowboard-Team bei den Olympischen Winterspielen in China verpasst. Die beiden Snowboardcrosser wurden bei der Olympia-Premiere des Mixed-Teamevents im Schneetreiben von Zhangjiakou am Samstag Fünfte. Als Dritte ihres Halbfinals hatten sie es nicht in das Finale der besten vier Teams geschafft. Im kleinen Finale fuhren sie dann aber die Bestzeit. "Ein kleiner Trost ist das auf jeden Fall", sagte die 22 Jahre alte Fischer. "Wir können mit einem besseren Gefühl nach Hause fahren als nach den Einzelrennen."
Gold ging an die USA mit Lindsey Jacobellis und Nick Baumgartner. Die 36 Jahre alte Jacobellis war bereits im Einzel Olympiasiegerin geworden. Silber gewann Italien mit Michela Moioli/Omar Visintin, Bronze sicherten sich Meryeta Odine und Eliot Grondin aus Kanada.
Den deutschen Snowboardern drohen nach einigen Enttäuschungen in den vergangenen Tagen damit medaillenlose Spiele. "Insgesamt sind wir mit der Ausbeute nicht zufrieden und haben die Zielstellung nicht erreicht", sagte Sportdirektor Andreas Scheid. Für die Crosser sei der fünfte Platz aber "ein versöhnlicher Abschied von den Spielen".
Nörl war nach seinen drei Weltcup-Siegen im Januar als Führender der Gesamtwertung und einer der großen Gold-Favoriten nach China gereist, im Einzel dann aber früh gescheitert. Genau wie Fischer, die infolge einer im November erlittenen Schultereckgelenksprengung erst Ende Januar in den Weltcup zurückgekehrt war. Auch die mit Medaillenambitionen angetretenen Raceboarder Ramona Hofmeister und Stefan Baumeister waren im Parallel-Riesenslalom früh ausgeschieden.
In den Freestyle-Disziplinen hat man sich laut Sportdirektor Scheid durch die achten Plätze von Annika Morgan im Slopestyle und André Höflich in der Halfpipe bislang "gut präsentiert". In den noch ausstehenden Big-Air-Events sind die Deutschen aber eher Außenseiter.
+++ 11.02.2022: Snowboard-Superstar White ohne Medaille - Höflich guter Achter +++
Snowboard-Superstar Shaun White hat bei den Olympischen Winterspielen von Peking im letzten Wettkampf seiner ruhmreichen Karriere eine Medaille knapp verfehlt. Der 35 Jahre alte Amerikaner kam im Halfpipe-Finale am Freitag mit 85,00 Punkten auf den vierten Rang und blieb nach insgesamt dreimal Olympia-Gold ohne weiteres Edelmetall. White stürzte im dritten und letzten Lauf, ihm fehlten 2,25 Zähler auf den Schweizer Jan Scherrer auf dem Bronze-Rang. "Es war super emotional", sagte White. "Ich wollte eigentlich nicht weinen. Ich bin auch nicht traurig wegen des Resultats. So ist Snowboarden, das kann passieren."
Der Japaner Ayumu Hirano (96,00 Punkte) folgte dank einer herausragenden Leistung mit höchster Schwierigkeit im letzten Lauf auf White als Olympiasieger. Silber gewann der Australier Scotty James mit 92,50 Punkten.
André Höflich (24) vom SC Kempten wurde mit 76,00 Punkten Achter und egalisierte damit das beste Olympia-Resultat eines männlichen deutschen Snowboarders in der Halfpipe. "Es ist für mich eine riesige Ehre, hier in seinem letzten Finale mit ihm dabei zu sein. Shaun war für mich schon immer ein Vorbild und Idol", sagte Höflich über White. Vor 16 Jahren hatte Christophe Schmidt bei den Spielen von Turin ebenfalls Platz acht belegt. Bei den Frauen hatte Nicola Thost 1998 in Nagano Gold gewonnen.
White hatte in der vergangenen Woche in Peking angekündigt, seine Erfolgskarriere nach diesen Spielen beenden zu wollen. "Das wird mein letzter Wettkampf sein", sagte der Kalifornier. Die Snowboard-Legende hat diesen Sport geprägt wie kein anderer. Bei den Spielen 2006, 2010 und 2018 holte White in der Halfpipe Gold, 2014 wurde er Vierter.
+++ 11.02.2022:Snowboardcrosser Nörl startet mit Fischer bei Olympia im Mixed-Event +++
Der Deutsche Snowboardverband hat Martin Nörl für den Mixed-Wettbewerb im Snowboardcross nominiert. Der 28-Jährige, der als Goldfavorit im Einzel früh ausgeschieden war, startet am Samstag (03.00 Uhr MEZ) an der Seite von Jana Fischer, wie der Verband am Freitag auf dpa-Anfrage mitteilte. Nörl erhielt damit den Vorzug vor seinen Teamkollegen Umito Kirchwehm und Paul Berg. Bei den Damen war Fischer als einzige deutsche Boardercrosserin nach China gereist.
Für Snowboard Germany ist der Mixed-Wettbewerb nach ernüchternden Leistungen im Parallel-Riesenslalom und im Boardercross-Einzel quasi die letzte Chance auf Edelmetall. Beim abschließenden Big-Air-Event in der kommenden Woche gehören Noah Vicktor und Leon Vockensperger nicht zu den Medaillen-Kandidaten.
+++ 10.02.2022:Viertelfinal-Aus für Gold-Anwärter Nörl - Österreicher Olympiasieger +++
Die deutschen Snowboard-Crosser haben ihre Medaillenhoffnungen bei den Olympischen Winterspielen in Peking früh aufgeben müssen. Der als Gold-Anwärter gestartete Martin Nörl aus Adlkofen schied am Donnerstag im Viertelfinale nach einer Kollision mit seinem US-Konkurrenten Mick Dierdorff vor Erreichen des Ziels aus. Der 28-Jährige, Olympia-Achter 2018 in Pyeongchang, war nach zuletzt drei Weltcup-Siegen nacheinander als einer der Topfavoriten auf die eisige Strecke in Zhangjiakou gegangen.
Ebenfalls im Viertelfinale kam das Aus für Umito Kirchwehm (Feldberg) nach einem Sturz. Der angeschlagen ins Rennen gegangene Paul Berg (Konstanz) schied als direkter Konkurrent von Nörl bereits im Achtelfinale aus.
Olympiasieger wurde der Österreicher Alessandro Hämmerle vor dem Kanadier Eliot Grondin und Omar Visintin aus Italien.
+++ 10.02.2022: Snowboarderin Ettel im olympischen Halfpipe-Finale Elfte +++
Die deutsche Snowboarderin Leilani Ettel hat im olympischen Finale in der Disziplin Halfpipe den elften Platz belegt. Die 20-Jährige aus Pullach im Isartal brachte es mit ihrem besten Lauf am Donnerstag auf 57,50 Punkte und hatte damit im Kampf um die Medaillen keine Chance. Alleine die Qualifikation für das Finale, in das sie als Elfte bei zwölf Startplätzen eingezogen war, war für die Bayerin schon ein großer Erfolg. Bislang war die selbst ernannte Perfektionistin in dieser Weltcup-Saison noch nie unter die besten Zehn gesprungen.
"Ich bin mega glücklich, dass ich mit meinen Helden im Finale fahren durfte. Was will ich mehr. Jetzt kann ich entspannt nach Hause fahren", sagte Ettel.
Die Goldmedaille im Genting Snow Park von Zhangjiakou im Nordwesten Pekings sicherte sich erwartungsgemäß Topfavoritin Chloe Kim aus den USA. Für ihren besten Lauf erhielt sie 94,00 Punkte. Die 21-Jährige hatte bereits vor vier Jahren in Pyeongchang souverän den Olympiasieg eingefahren und seitdem keinen Wettkampf in der Halfpipe mehr verloren. Silber ging an Queralt Castellet aus Spanien, Bronze an die Japanerin Sena Tomita. Bei ihrem Sieg vor vier Jahren hatte Kim mit 98,25 Punkten die Konkurrenz dominiert.
+++ 09.02.2022:Olympia-Fluch gebrochen: Boardercrosserin Jacobellis gewinnt Gold +++
Bei den Olympischen Winterspielen 2006 in Turin stand Boardercrosserin Lindsey Jacobellis schon einmal ganz dicht vor dem Gewinn der Goldmedaille. Doch eine völlig missglückte und vor allem unnötige Showeinlage kurz vor dem Ziel brachte die damals 20-jährige US-Amerikanerin um den sicher geglaubten Sieg. Es reichte noch für Silber, doch Spott und Häme waren der Freestylerin sicher. Und der olympische Leidensweg sollte noch weitergehen. Bis zum Halbfinale 2010 in Vancouver dominierte Jacobellis die Konkurrenz; statt des programmierten Olympiasieges sprang nach einem Fahrfehler aber nur Platz fünf raus. 2014 in Sotschi - wieder im Halbfinale - stürzte sie unbedrängt in Führung liegend. 2018 wurde sie Vierte.
Doch diesmal, bei den Spielen in China, sollte die mittlerweile 36 Jahre alte Snowboarderin ihre offene Olympia-Rechnung endlich begleichen. In jedem ihrer vier Läufe behielt die langjährige Dominatorin ihres Sports die Nerven und fuhr vorne weg - auf einen Trick beim letzten Sprung verzichtete sie diesmal. "Worte können nicht beschreiben, was ich gerade fühle", sagte Jacobellis nach der Erlösung in Zhangjiakou. Dann fiel sie mit Tränen in den Augen ihrem Team in die Arme. Ihr ganz persönlicher Olympia-Fluch war endlich gebrochen - 16 Jahre nach der verpassten Goldmedaille 2006.
+++ 09.02.2022: Boardercrosserin Fischer scheitert bei Olympia im Achtelfinale +++
Snowboardcrosserin Jana Fischer hat bei den Olympischen Winterspielen in Peking eine Überraschung verpasst. Die 22-Jährige vom SC Löffingen schied nach einem Fahrfehler am Mittwoch bereits im Achtelfinale aus. «Es war ein Scheißtag. Eine Runde weiter wäre Pflicht gewesen und es wäre auch drin gewesen», sagte Fischer. Nach ihren guten Trainingsleistungen hatte sich die Snowboarderin mehr ausgerechnet. Am Samstag hat Fischer, die verletzungsbedingt vor den Spielen erst ein Weltcup-Rennen gefahren war, im Mixed-Wettbewerb die nächste Chance auf Edelmetall.
+++ 09.02.2022:Snowboard-Superstar White im Olympia-Finale - Auch Höflich weiter +++
Snowboard-Superstar Shaun White hat bei den Olympischen Winterspielen von Peking in seinem voraussichtlich letzten Wettkampf das Finale erreicht. Nachdem er im ersten Qualifikationslauf am Mittwoch gestürzt war, rettete sich der 35 Jahre alte Amerikaner mit 86,25 Punkten als Vierter in die Medaillenentscheidung am Freitag.
Auch der deutsche Starter André Höflich (24) vom SC Kempten steht mit 75,00 Punkten und Platz zehn im Finale der besten Zwölf. "Ich hätte als Kind nie gedacht, mit ihm im Finale zu stehen", sagte Höflich über White. "Das ist eine große Ehre für mich. Er ist ein heftiges Arbeitstier." Die beste Leistung in der Qualifikation zeigte der Japaner Ayumu Hirano mit 93,25 Punkten.
White hatte in der vergangenen Woche in Peking angekündigt, seine ruhmreiche Karriere nach diesen Spielen beenden zu wollen. "Das wird mein letzter Wettkampf sein", sagte der Kalifornier. Die Snowboard-Legende hat diesen Sport geprägt wie kein anderer. Bei den Spielen 2006, 2010 und 2018 holte White in der Halfpipe Gold, 2014 wurde er Vierter.
+++ 09.02.2022: Snowboarderin Ettel erreicht olympisches Halfpipe-Finale +++
Die deutsche Snowboarderin Leilani Ettel hat das olympische Finale in der Disziplin Halfpipe erreicht. Der 20-Jährigen aus Pullach im Isartal reichte in der Qualifikation am Mittwoch ein elfter Platz für die Endrunde am Donnerstag (2.30 Uhr MEZ). "Ein Traum ist wahr geworden. Ich kann es gar nicht in Worte fassen", sagte die Freestylerin über "den größten Erfolg" in ihrer Karriere.
Bislang war die selbst ernannte Perfektionistin in dieser Weltcup-Saison noch nie unter die besten Zehn gesprungen. Das Finale der besten Zwölf wolle sie nun einfach genießen - "und eine geile Show bieten", wie sie sagte.
+++ 08.02.2022: Olympia-Debakel für deutsche Snowboarder im Parallel-Riesenslalom +++
Die deutschen Snowboarder haben die erhofften Olympia-Medaillen im Parallel-Riesenslalom klar verpasst. Ramona Hofmeister und Carolin Langenhorst scheiterten in Zhangjiakou am Dienstag im Viertelfinale, Stefan Baumeister qualifizierte sich gar nicht erst für die K.o.-Runde. Auch Melanie Hochreiter und Elias Huber überstanden die Qualifikation nicht, Yannik Angenend scheiterte im Achtelfinale. Der Sieg bei den Damen ging an die überragende Titelverteidigerin Ester Ledecka aus Tschechien, bei den Herren triumphierte der Österreicher Benjamin Karl.
"Vielleicht war es einfach nicht mein Tag", sagte Hofmeister, die sich nach Bronze bei den Spielen in Pyeongchang 2018 diesmal Gold fest zum Ziel gesetzt hatte. "Ich habe heute auch schon mein Handy verloren." Dass es schnell wieder gefunden wurde, konnte sie kaum trösten. "Ich bin sehr enttäuscht. Der Medaillentraum ist geplatzt", sagte die 25-Jährige nach ihrem Aus gegen die im Gesamtweltcup führende Österreicherin Daniela Ulbing. Im Achtelfinale hatte die Athletin vom WSV Bischofswiesen schon eine Schrecksekunde überstehen müssen. Gegen die Japanerin Tomoka Takeuchi gewann sie erst durch einen Jury-Entscheid, nachdem ihre Kontrahentin sie behindert hatte.
Für Baumeister, der nach zwei ersten und zwei zweiten Plätzen im bisherigen Weltcup-Winter in China ebenfalls zu den Favoriten gehört hatte, war als 18. der Qualifikation da schon längst Schluss.
+++ 07.02.2022: China jubelt: Freestyle-Gold für gebürtige Amerikanerin Gu +++
Chinas Hoffnung Eileen Gu hat im Big-Air-Wettbewerb im Ski-Freestyle für den dritten Olympiasieg des Gastgeberlandes bei den Winterspielen in Peking gesorgt. Die 18-Jährige katapultierte China damit vorübergehend sogar an die Spitze des Medaillenspiegels. Gu ist die Tochter eines Amerikaners und einer in die USA eingewanderten Chinesin und startet seit 2019 für China.
Mit ihrem dritten und letzten Sprung verdrängte Gu noch die bis dahin führende Französin Tess Ledeux auf den Silberrang in der erstmals bei Winterspielen ausgetragenen Disziplin. Ledeux zeigte im Finaldurchgang ihren schwächsten Sprung, der damit aus der Wertung der beiden besten Versuche fiel. Gu stand dagegen einen extrem schwierigen Sprung mit viereinhalb Drehungen in der Luft.
Bronze holte an ihrem 22. Geburtstag Mathilde Gremeau aus der Schweiz, die in der anderen Freestyle-Disziplin Slopestyle vor vier Jahren in Pyeongchang Silber gewonnen hatte. Die beste deutsche Ski-Freestylerin Aliah Delia Eichinger war in der Qualifikation als 18. ausgeschieden.
+++ 07.02.2022: Drei Jahre nach Krebs-Diagnose: Snowboarder Parrot holt Olympia-Gold +++
Freestyle-Snowboarder Max Parrot hat gut drei Jahre nach seiner Krebs-Diagnose Olympia-Gold gewonnen. Der Kanadier siegte bei den Winterspielen in China am Montag in der Disziplin Slopestyle, in der die Athleten auf einem Kurs unter anderem über verschiedene Geländer und Rampen springen. "Es fühlt sich unwirklich an", sagte der 27-Jährige, bei dem im Dezember 2018 Lymphknotenkrebs festgestellt worden war. "Durch zwölf Runden Chemotherapie zu gehen, ist ein Alptraum", betonte er. "Wieder jeden Tag meiner Leidenschaft nachgehen zu können, bedeutet mir so viel."
Bei den Winterspielen 2018 hatte Parrot Slopestyle-Silber geholt. Während seiner krankheitsbedingten Auszeit habe er sich wie "ein Löwe im Käfig gefühlt, weil ich nicht das tun konnte, was ich am meisten liebe", berichtete er. Im August 2019 gab er sein Comeback. Den größten Erfolg seiner Karriere feierte der mehrmalige X-Games-Gewinner nun in Zhangjiakou. "Ich habe allen immer wieder gesagt, dass ich Gold holen möchte. Und es endlich bei meinen dritten Olympischen Spielen zu haben, fühlt sich wirklich großartig an", sagte er.
+++ 07.02.2022: Ski-Freestylerin Eichinger verpasst Big-Air-Finale +++
Deutschlands beste Ski-Freestylerin Aliah Delia Eichinger ist in der Big-Air-Qualifikation bei den Olympischen Winterspielen in Peking ausgeschieden. Als 18. schaffte es die 20-Jährige aus Sankt Oswald am Montag nicht ins Finale der besten zwölf Teilnehmerinnen. "Ich kann mich über überhaupt nichts beschweren. Ich bin mega zufrieden mit heute", sagte Eichinger der Deutschen Presse-Agentur und schwärmte über "eine megagute Erfahrung" im ersten permanenten Big-Air-Stadion der Welt.
Bei den Spielen in Peking werden dort die Big-Air-Wettbewerbe der Männer und Frauen im Ski-Freestyle und im Snowboard ausgetragen. Für die Athleten geht es bei den Events darum, nach einem Sprung über eine Rampe in der Luft Tricks zu zeigen und dann sicher zu landen. Die Anlage liegt etwa 50 Busminuten westlich des Olympiastadions und wurde auf dem Gelände einer früheren Stahlhütte erbaut.
Beste in der Qualifikation war am Montag die Kanadierin Megan Oldham, die sich für ihre Sprünge die meisten Punkte sicherte. Chinas Topstar Eileen Gu schaffte es nach einem Sturz noch als Fünfte ins Finale am Dienstag (03.00 Uhr MEZ). In die Wertung fließen die besten zwei der drei Sprünge ein. Eichinger hofft nun auf ihre zweite Chance bei den Spielen in China. "Ich schaue sehr positiv auf den Slopestyle", versicherte sie. Am Sonntag steht dort die Qualifikation an. "Ich bin in dieser Saison da schon ins Finale gefahren, deshalb bin ich optimistisch, das könnte ganz gut klappen", sagte Eichinger.
+++ 06.02.2022: Drei Stürze: Snowboarder verpassen olympisches Slopestyle-Finale +++
Die deutschen Freestyle-Snowboarder Leon Vockensperger und Noah Vicktor haben bei den Olympischen Winterspielen in China das Finale des Slopestyle-Wettbewerbs verpasst. Der Rosenheimer Vockensperger belegte nach zwei Stürzen in der Qualifikation am Sonntag Platz 29, Vicktor Rang 16. Nur die besten 12 erreichten die Endrunde an diesem Montag. Auf dem Kurs in Zhangjiakou fahren die Athleten etwa über Geländer und Rampen und springen über eine kleine Hütte.
Vor allem Vockensperger war nach zwei Top-Ten-Platzierungen in dieser Saison mit großen Ambitionen nach China gereist. Je ein Sturz pro Lauf ließ den großen Traum einer Medaille jedoch schnell platzen. "Rechter Rippenbogen geprellt", lautete die erste Diagnose. "Ich habe extreme Schmerzen", so der 22-Jährige, der nach einem Trainingssturz bereits angeschlagen angetreten war. "Es war trotzdem eine gute Erfahrung. Beim nächsten Mal wird's besser", sagte er.
Auch Teamkollege Vicktor blieb nach seinem Sturz im ersten Durchgang nicht verletzungsfrei. "Ich habe die Hand so stark in Schnee gehauen, dass mir die rechte Schulter rausgesprungen ist. Umso glücklicher bin ich, dass ich im zweiten was landen konnte", sagte der 20-Jährige aus Bischofswiesen nach seinem Olympia-Debüt. Am 14. Februar treten beide noch in der Qualifikation für den Big-Air-Wettbewerb an.
+++ 06.02.2022: Snowboarderin Morgan Achte im olympischen Slopestyle-Wettbewerb +++
Freestyle-Snowboarderin Annika Morgan hat bei den Olympischen Spielen in China Rang acht im Slopestyle-Wettbewerb belegt. Die 19-Jährige erhielt für ihren besten von insgesamt drei Runs im Finale am Sonntag 64,13 der maximal möglichen 100 Punkte. Im ersten Lauf griff sie kurz in den Schnee, im dritten stürzte sie. Der Sieg auf dem anspruchsvollen Kurs in Zhangjiakou, auf dem die Athletinnen über Geländer und Rampen fahren und über eine kleine Hütte springen, ging an Zoi Sadowski-Synnott. Die 20-Jährige holte das erste Olympia-Gold bei Winterspielen für Neuseeland überhaupt.
Morgan ist die erste deutsche Snowboarderin, die sich für ein olympisches Slopestyle-Finale qualifizieren konnte. Schon vor dem Saisonhöhepunkt in Peking setzte sie diesen Winter das eine oder andere sportliche Ausrufezeichen und fuhr unter anderem zwei Podestplätze im Weltcup ein - einen im Slopestyle und einen in der Disziplin Big Air, in der sie bei diesen Spielen auch noch starten wird. Der Sportdirektor des deutschen Teams, Andreas Scheid, traut ihr auch für die Zukunft noch Großes zu. «Annika ist noch sehr jung und das Niveau hier bislang höher als im Weltcup. Bei den Spielen 2026 ist sie dann im perfekten Alter», sagte er der dpa.
+++ 05.02.2022: Snowboarderin Morgan im olympischen Slopestyle-Finale +++
reestyle-Snowboarderin Annika Morgan hat bei den Olympischen Winterspielen das Finale des Slopestyle-Wettbewerbs erreicht. Die 19-Jährige belegte in der Qualifikation am Samstag Rang zehn. Die besten Zwölf der insgesamt 30 Starterinnen zogen in die Läufe ein, in denen es am Sonntag (2.30 Uhr MEZ) um die Medaillen geht.
Nachdem sie im ersten Run gestürzt war, zeigte Morgan im zweiten mit 67,63 Punkten eine bessere Leistung. «Das ist bei mir Standard, dass ich es im ersten nicht lande, und dann im zweiten lande», sagte die Sportlerin vom SC Mittenwald. Auf dem Kurs in Zhangjiakou fahren die Athletinnen über Geländer und Rampen und springen über eine kleine Hütte.
"Jetzt würde ich ihr wünschen, dass sie mit einer stabilen Leistung auch in die Top Ten kommt", sagte der Sportdirektor des deutschen Snowboard-Teams, Andreas Scheid, der Deutschen Presse-Agentur. "Annika ist noch sehr jung und das Niveau hier bislang höher als im Weltcup. Bei den Spielen 2026 ist sie dann im perfekten Alter." Aber auch in dieser Saison überzeugte Morgan schon mit zwei Podestplätzen - einen holte sie in der Disziplin Big Air, den anderen vor drei Wochen im Slopestyle.
+++ 04.02.2022:Nach Sturz bei Olympia: Snowboarder Vockensperger wieder im Training +++
Freestyle-Snowboarder Leon Vockensperger hat einen Tag nach seinem Sturz bei den Olympischen Spielen von Peking wieder trainieren können. "Die Physios und Ärzte haben alles getan, dass ich wieder fahren kann. Mit ein paar Schmerzmitteln war das schon auszuhalten", berichtete der Rosenheimer in einer Medienrunde. Der 22-Jährige hält weiterhin an seinem Start in der Qualifikation für den Slopestyle-Wettbewerb am Sonntag fest.
Bei dem deutschen Hoffnungsträger war nach einem Sturz am Mittwoch eine alte Problematik am rechten Knie wieder aufgetaucht. "Das kann man nicht einfach so ausblenden", gestand Vockensperger mit Blick auf seine Läufe in den kommenden Tagen. Er sei "mental schon ein bisschen gehemmt". Vor allem bei der Landung fehle noch etwas Sicherheit.
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rut/news.de/dpa
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