Michael Smith alias der "Bully Boy" ist seit 2008 in der Welt des Profi-Darts aktiv - doch die ersten dicken Major-Titel ließen lange auf sich warten. Wie lebt der Pfeile-Star eigentlich privat mit seiner Familie, und woher kommt sein Spitzname?
Es braucht nicht viel, um enthusiastischen Darts-Fans die Ankunft von Michael Smith anzukündigen. Wenn bei PDC-Turnieren vom "Bully Boy" die Rede ist und die ersten Akkorde des Songs "Shut Up And Dance With Me" von Walk The Moon erklingen, dürfte auch dem letzten Zuschauer klar geworden sein, dass gleich ein Meister seines Fachs die Pfeile ans Board wirft. Seit 2008 ist Michael Smith, der im September 1990 in St. Helens in England geboren wurde, als Profi-Dartsspieler im Weltverband PDC aktiv. Doch wie lebt der WM-Finalist von 2022 eigentlich privat? Mit welchen Pfeilen spielt er? Und woher kommt sein Spitzname "Bully Boy"?
Michael Smith privat: Wieso heißt das Darts-Ass "Bully Boy"?
Dass Michael Smith bei Darts-Turnieren als "Bully Boy" auf die Bühne kommt, wissen Darts-Fans längst - doch woher hat der Mann aus St. Helens eigentlich seinen Spitznamen? Bei Michael Smiths Darts-Kollegen erklären sich die Spitznamen auf Anhieb: Peter Wright heißt "Snakebite", weil er sich gern das gleichnamige Mischgetränk aus Bier und Apfelwein schmecken lässt, James Wade wird aufgrund seiner früheren beruflichen Tätigkeit als Automechaniker "The Machine" genannt und das Prädikat "Voltage" verdankt Rob Cross seinem Job als Elektriker.
Der "Bully Boy" heißt jedoch nicht etwa so, weil er andere Leute gern piesackt und dem Mobbing zugetan ist - vielmehr begründet sich der Spitzname von Michael Smith mit einer Anekdote, die der dem Landleben verbundene Engländer einst auf einem Bauernhof erlebte. Als er lange vor seiner Darts-Karriere auf einer Rinderfarm in Littleborough arbeitete, musste sich Michael Smith um die neugeborenen Kälber kümmern und den jungen Rindern Ohrmarken verpassen. Verständlicherweise rebellierten die Tiere mit aller Kraft, Michael Smiths Chef fand den Anblick jedoch zum Schreien komisch und nannte seinen Schützling fortan "Bully Boy" - ein Spitzname, der sich bis heute gehalten hat.
Michael "Bully Boy" Smith als PDC-Weltmeister 2023: Endlich sind die ersten Major-Titel gewonnen
Nach seiner Junioren-Phase in der PDC, wo Michael Smith Titel bei der World Youth Championship und bei den Shanghai Darts Masters davontragen konnte und noch ohne üppigen Bart im Gesicht ans Oche trat, wartete der "Bully Boy" eine gefühlte Ewigkeit auf einen großen Major-Titel in der PDC.
@MummytoLeigh @DagaDarts @Hotfuzz170 that's me at 15 lol only one chin haha pic.twitter.com/XHdKxrfxIc
— Michael Smith (@BullyBoy180) July 11, 2015
Zu den Glanzmomentes des Darts-Profis, der seit jeher mit 24 Gramm schweren Unicorn-Pfeilen spielt, gehörten die Finalteilnahme bei der Darts-WM 2019 sowie 2022 und das Finale des World Cup of Darts, das Michael Smith 2020 mitRob Cross bestritt, sich dort jedoch dem Waliser Duo Gerwyn Price und Jonny Clayton geschlagen geben musste. Erst beim Grand Slam of Darts 2022 schlug im Finale gegen Nathan Aspinall Michael Smiths große Stunde: Der "Bully Boy" plättete "The Asp" mit 16:5 und konnte neben der Eric-Bristow-Trophy und einem stolzen Preisgeld von 150.000 britischen Pfund endlich seinen ersten Major-Titel in der PDC in Empfang nehmen. Der Ritterschlag folgte dann bei der Darts-WM 2023: Im Finale gegen Michael van Gerwen holte der "Bully Boy" das ganz große Besteck raus, warf erst einen Nine Darter zum perfekten Spiel und wurde schließlich zum Weltmeister der PDC gekrönt.
????❤️. pic.twitter.com/HpW2SKdJSx
— Sky Sports Darts (@SkySportsDarts) January 3, 2023
Michael Smith verpasste Darts-WM-Siege 2019 und 2022 knapp - doch privat läuft's wie geschmiert
Bei der Darts-Weltmeisterschaft 2019 stand der "Bully Boy" erstmals im Finale, musste sich jedoch dem späteren Weltmeister Michael van Gerwen fügen. 2022 war es dann Peter Wright, gegen den der "Bully Boy" trotz guter Leistungen im Endspiel nicht bestehen konnte. Damit platzte für den Dartsprofi auch ein langgehegter Traum: Michael Smith hätte sich nämlich liebend gern als WM-Sieger 2022 vom PDC-Preisgeld einen eigenen Bullen gekauft, um seinem Spitznamen alle Ehre zu machen. "Wenn ich die WM gewinne, überzeuge ich meine Frau davon. Ich werde ihn 'Ferdinand' nennen, wie in dem Cartoon. Man kann ja nicht zu meinem Haus kommen und keinen Bullen sehen, oder?", träumte Smith noch vor dem WM-Finale 2022 im Interview bei Sport1. Doch wieder scheiterte der Plan, denn der Schotte Peter Wright gewann das Endspiel mit 7:5. Als Trost bleiben dem "Bully Boy" 200.000 Pfund (etwa 238.000 Euro) Preisgeld und ein Rekord: Immerhin warf der Engländer 83 Mal 180 Punkte bei einer WM.
Die Enttäuschung über den verpassten WM-Titel 2019 wiederum wich jedoch einer anderen Freude im Privatleben: Kurz nach dem WM-Finale am Neujahrstag 2019 trat Michael Smith vor den Traualtar, um seine aus Polen stammende Freundin Dagmara Malczewska zu heiraten.
Great job, Team Smith! ???? pic.twitter.com/8Yei9jxuHA
— Edward Lowy (@EdwardLowy) January 7, 2019
Michael Smith mit Ehefrau Dagmara: Nicht nur privat ein Super-Team
Seit dem 5. Januar 2019 sind der "Bully Boy" und seine Dagmara offiziell Mann und Frau. Und auch wenn Michael Smith nicht mit dem WM-Pokal im Arm zum Traualtar schreiten und seine Verlobte fragen konnte, ob sie den Darts-Weltmeister zum Ehemann nehmen möchte: Die wunderbarsten Schätze hat Michael Smith auch ohne Darts-Pokal zuhause. Michael Smith ist nämlich stolzer Papa zweier Söhne, mit denen er bereits sein liebstes Hobby außerhalb des Dartssports teilt: nämlich das Angeln!
Decent day of with the kids pic.twitter.com/Z9VlsPlrbE
— Michael Smith (@BullyBoy180) October 11, 2020
Zur Familie des "Bully Boy" gehören allerdings nicht nur Ehefrau Dagmara und die Söhne namens Michael Junior und Kasper, sondern auch zwei Schildkröten, die der Darts-Profi in Anlehnung an seine Kollegen Mensur und Justin getauft hat, sowie fünf Hunde und drei Kaninchen und Koi-Karpfen. Ein echter Privat-Zoo! Übrigens: Dagmara Malczewska ist nicht nur Michael Smiths angetraute Ehefrau, sondern kümmert sich auch als Managerin um die sportliche Karriere ihres Mannes.
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loc/news.de/dpa