Nach Vorwürfen wegen eines sexuellen Übergriffs durch einen Spitzenpolitiker in China ist Tennisstar Peng Shuai verschwunden. Die globale Tenniswelt ist zutiefst besorgt - und fordert Aufklärung. Die WTA setzt Turniere in China aus.
Schock in der Tenniswelt: "Wo ist Peng Shuai?" Vor Wochen erhob die 35-Jährige schwere Vorwürfe gegen einen chinesischen Spitzenpolitiker wegen eines angeblichen sexuellen Übergriffs im Netz. Seitdem fehlt von der früheren Wimbledon- und French-Open-Doppelsiegerin jede Spur. Die WTA fordert Aufklärung - und reagiert jetzt.2
Sorge um Peng Shuai: Chinesische Tennisspielerin nach MeToo-Vorwürfen gegen Spitzenpolitiker verschwunden
Peng Shuais Beitrag im chinesischen Kurznachrichtendienst Weibo war nur eine halbe Stunde nach der Veröffentlichung wieder gelöscht worden. Darin hatte sie offenbart, über einen Zeitraum von zehn Jahren mit Unterbrechungen eine Beziehung mit dem verheirateten früheren Vizepremier Zhang Gaoli eingegangen zu sein. In dem Beitrag ist von Liebe und Zuneigung die Rede, aber auch von einem ungewollten sexuellen Übergriff - ohne dass aber Beweise für die Anschuldigung vorgelegt werden könnten, wie es darin hieß. Die Echtheit des Postings über ihr Weibo-Konto konnte nicht verifiziert werden.
Unverified post from Chinese tennis star Peng Shuai, taken down from Weibo within minutes, in which she claims (again unverified) that she was assaulted by former Vice premier Zhang Gaoli, before willingly becoming his mistress. Highest public #MeToo allegation in China pic.twitter.com/lPU8fQ9vbx
— Emily Feng 冯哲芸 (@EmilyZFeng) November 2, 2021
Zensur im Netz! Vorwürfe von Peng Shuai aus dem Internet gelöscht
Die Nachricht schlug in China mächtig ein. Die Zensur ging auf Hochtouren, denn der 75-jährige Zhang Gaoli war einer der mächtigsten Politiker Chinas. Er war von 2013 bis 2018 Vizepremier - und von 2012 bis 2017 sogar Mitglied des Ständigen Ausschusses des Politbüros, des höchsten Machtgremiums der Kommunistischen Partei. Es ist der erste Fall, in dem ein prominenter Politiker ins Kreuzfeuer gerät, seit die #MeToo-Bewegung 2018 auch in China Einzug gehalten hat. Seitdem waren unter anderem in der Wissenschaft, im Journalismus und in der Geschäftswelt einige wenige Fälle ans Licht geraten. Es ist nicht selten, dass unbequeme Stimmen in China "verschwunden werden", wie es umschrieben wird. Doch geschieht das meist Bürgerrechtlern oder anderen Kritikern des politischen Systems.
Heute ist das Weibo-Konto von Peng Shuai nicht mehr verfügbar. Auch kann im chinesischen Internet weder nach ihrem Namen noch nach #MeToo gesucht werden. Die letzten Nachrichten, die trotzdem über den Tennisstar zu finden sind, stammen von 2016. Die Hongkonger Zeitung "South China Morning Post" zitiert jemanden, der früher für ihr Team gearbeitet habe, dass Peng Shuai nicht kontaktiert werden könne. Peng Shuai zählte über Jahre zu den besten Doppelspielerinnen der Welt. 23 Turniersiege hat sie gefeiert, darunter sind die Titel in Wimbledon 2013 und bei den French Open 2014. Seit Ende Februar des vergangenen Jahres hat sie nicht mehr auf der Tour gespielt.
Peng Shuai verschwunden - Alle aktuellen Informationen zur vermissten Tennisspielerin hier
+++ 01.12.2021: Fall Peng Shuai: WTA setzt Turniere in China aus +++
Aufgrund der Situation um die Tennisspielerin Peng Shuai hat die Damen-Tennis-Tour WTA alle Turniere in China und Hongkong ausgesetzt. Dies gab WTA-Chef Steve Simon bekannt. "Mit gutem Gewissen sehe ich nicht, wie wir unsere Athleten fragen können, dort anzutreten, wenn Peng Shuai nicht erlaubt ist, frei zu kommunizieren", erklärte der WTA-Chef in einer Mitteilung. Peng Shuai werde anscheinend unter Druck gesetzt, ihre Vorwürfe der sexuellen Übergriffe zu widerrufen. "Ich bedaure sehr, dass es so weit gekommen ist", sagte Simon.
Deutschlands Damen-Tennischefin Barbara Rittner lobte die WTA für den China-Boykott: "Das ist ein konsequentes und vorbildliches Handeln. Es muss alles getan werden, um das Wohl der Spielerinnen zu garantieren. Das ist auch ein Zeichen an die junge Generation, dass die WTA Verantwortung übernimmt. Ich bin stolz auf die WTA", sagte die 48 Jahre alte ehemalige Teamchefin, die im Deutschen Tennis Bund den Posten als Head of Women's Tennis innehat, der "Süddeutschen Zeitung". Chinas Führer hätten der WTA keine andere Wahl gelassen. Er hoffe weiterhin, dass die Bitten erhört und die chinesischen Behörden Schritte unternehmen würden, um dieses Problem legitim anzugehen, erklärte Simon.
+++ 21.11.2021: Weiteres Video von Tennisspielerin Peng Shuai aufgetaucht"
Chinas Staatsmedien haben ein weiteres Video in Umlauf gebracht, in dem angeblich die als verschwunden geltende Tennisspielerin Peng Shuai zu sehen ist. Auf Twitter veröffentlichte Hu Xijin, Chefredakteur der Staatszeitung "Global Times", einen kurzen Clip, der Peng Shuai bei der Eröffnung eines Jugend-Tennisturniers am Sonntag in Peking zeigen soll. Zu sehen ist, wie sie zusammen mit anderen Gästen namentlich aufgerufen und vom Publikum mit Applaus begrüßt wird. Sie winkt und lächelt kurz, ergreift aber nicht selbst das Wort.
Peng Shuai hatte Anfang November im sozialen Netzwerk Weibo einen chinesischen Spitzenpolitiker des sexuellen Übergriffs beschuldigt. Seither wurde die Chinesin nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen. Bereits am Freitagabend hatte das chinesische Staatsfernsehen auf Twitter angeblich aktuelle Fotos des Tennisstars verbreitet. Am Samstag wurde dann - ebenfalls per Twitter - eine Videoaufnahme verbreitet, die Peng Shuai beim Abendessen mit Freunden in einem Pekinger Restaurant zeigen soll.
"Dieses Video alleine ist nicht ausreichend", hatte Steve Simon, Chef der internationale Damentennis-Organisation WTA, den Restaurant-Clip kommentiert. "Während es positiv ist, sie zu sehen, bleibt es unklar, ob sie frei ist und ihre eigenen Entscheidungen treffen kann." Es werde damit nicht klar, ob sie ohne Zwang handeln könne. Er sorge sich weiterhin um ihre Gesundheit und Sicherheit und darüber, dass ihr Vorwurf eines sexuellen Übergriffs offensichtlich zensiert werde, sagte Simon. Wegen der Affäre droht die WTA mit dem kompletten Rückzug der Tennis-Tour aus China.
Weltweit wurde in den vergangenen Tagen Aufklärung im Fall der früheren Nummer eins der Doppel-Weltrangliste gefordert. Selbst das Weiße Haus unter US-Präsident Joe Biden äußerte sich "zutiefst besorgt".
+++ 21.11.2021:Auch Topstar Federer besorgt über Peng Shuai: "sehr beunruhigend" +++
Auch Tennis-Topstar Roger Federer hat seine Bestürzung über die verschwundene chinesische Tennisspielerin Peng Shuai ausgedrückt. "Diese Nachrichten sind schon sehr beunruhigend. Ich hoffe, sie ist sicher. Die Tennisfamilie steht zusammen", sagte der 40 Jahre alte Schweizer bei Sky Italia am Samstag. "Ich hoffe sehr, dass es ihr gut geht", sagte der derzeit aufgrund einer erneuten Knie-Operation pausierende 20-fache Grand-Slam-Sieger. Er hoffe, dass man bald etwas von der 35-Jährigen hören werde.
Zuvor hatten zahlreiche aktuelle und ehemalige Top-Tennisprofis wie die Japanerin Naomi Osaka, US-Star Serena Williams, die einstige amerikanische Spitzenspielerin Chris Evert oder der serbische Weltranglisten-Erste Novak Djokovic ebenso wie Organisation und die US-Regierung ihre Besorgnis geäußert.
+++ 21.11.2021: IOC-Athletenkommission im Fall Peng Shuai "sehr besorgt" +++
Nach zahlreichen Sportlern, Verbänden und der US-Regierung hat auch die Athletenkommission des IOC ihre Besorgnis über den Fall der chinesischen Tennisspielerin Peng Shuai geäußert. "Gemeinsam mit der weltweiten Athletengemeinde ist die Kommission sehr besorgt über die Situation der dreimaligen Olympia-Teilnehmerin Peng Shuai", schrieb die Vorsitzende der IOC-Athletenkommission, Emma Terho, am Samstag im Kurznachrichtendienst Twitter.
"Wir unterstützen den verfolgten Ansatz der stillen Diplomatie und hoffen, dass er zur Veröffentlichung von Informationen über den Aufenthaltsort von Peng Shuai und zur Bestätigung ihrer Sicherheit und ihres Wohlergehens führt", betonte die frühere Eishockey-Spielerin aus Finnland.
Im Anschluss reagierte auch das Internationale Olympische Komitee (IOC) erstmals auf den Fall der als vermisst geltenden Peng Shuai. "Das IOC schätzt die von so vielen Athleten und Nationalen Olympischen Komitees geäußerten Bedenken. Wir begrüßen auch die Unterstützung der IOC-Athletenkommission für unseren stillen diplomatischen Ansatz", teilte ein Sprecher mit. Dies bedeute, dass man den offenen Dialog mit der olympischen Bewegung in China auf allen Ebenen fortsetzen werde.
Peng Shuai hatte Anfang November im sozialen Netzwerk Weibo Vorwürfe wegen eines sexuellen Übergriffs durch einen chinesischen Spitzenpolitiker veröffentlicht. Seither ist die 35-jährige Chinesin nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen worden. Am Freitagabend veröffentlichte ein Journalist des staatlichen TV-Senders CGTN über seinen Twitter-Account Bilder des chinesischen Tennisstars. Wann und unter welchen Umständen die Bilder gemacht worden sind, ließ sich zunächst nicht klären.
+++ 21.11.2021: Fall der Tennisspielerin Peng Shuai: Djokovic unterstützt WTA-Drohung +++
Der Weltranglisten-Erste Novak Djokovic begrüßt es, dass die Spielerinnen-Organisation WTA im Fall der verschwundenen Peng Shuai den Druck auf China erhöht hat. WTA-Chef Steve Simon drohte mit dem kompletten Rückzug der Damen-Tennistour aus China, falls die Führung in Peking nicht Licht ins Dunkel bringt. "Ich unterstütze die Stellungnahme der WTA als Organisation und auch ihren Präsident völlig", sagte der 34 Jahre alte Serbe bei den ATP Finals in Turin. Es wäre "ein bisschen merkwürdig", sagte Djokovic, wenn die Situation nicht gelöst sei und man Turniere in China austrage.
WTA-Chef Steve Simon hatte zuvor in einem CNN-Interview gesagt: "Wir sind definitiv dazu bereit, unsere Aktivitäten zu beenden, mit allen Konsequenzen, die das mit sich bringt." China gilt als wichtiger Standort vor allem für das Damen-Tennis. 2018 wurde das Saisonabschluss-Turnier der besten acht Spielerinnen des Jahres von 2019 bis 2028 an die chinesische Stadt Shenzhen vergeben und das Preisgeld von 7 Millionen US-Dollar auf 14 Millionen verdoppelt. Wegen der Coronavirus-Pandemie konnte in den vergangenen beiden Jahren allerdings nicht in China gespielt werden.
+++ 19.11.2021: Weißes Haus "zutiefst besorgt" über Fall Peng Shuai +++
Die Regierung von US-Präsident Joe Biden hat sich "zutiefst besorgt" über den Fall der als vermisst geltenden chinesischen Tennisspielerin Peng Shuai geäußert. "Wir schließen uns der Forderung an die Behörden der Volksrepublik China an, unabhängige und überprüfbare Beweise für ihren Verbleib und ihre Sicherheit vorzulegen", sagte am Freitag die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki.
Peng Shuai hatte Anfang November im sozialen Netzwerk Weibo Vorwürfe wegen eines sexuellen Übergriffs durch einen chinesischen Spitzenpolitiker veröffentlicht. Seither ist die 35-jährige Chinesin nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen worden. Am Freitagabend veröffentlichte ein Journalist des staatlichen TV-Senders CGTN über seinen Twitter-Account Bilder des chinesischen Tennisstars. Wann und unter welchen Umständen die Bilder gemacht worden sind, ließ sich zunächst nicht klären.
Psaki sagte, jeder Bericht über sexuelle Übergriffe gegen Frauen sollte untersucht werden. Man unterstütze Frauen darin, "sich zu äußern und Rechenschaft zu verlangen, ob hier oder im Rest der Welt". Die USA würden außerdem weiterhin für die Redefreiheit eintreten. "Wir wissen, dass die Volksrepublik China null Toleranz für Kritik zeigt und diejenigen, die ihre Meinung äußern, zum Schweigen bringt. Und wir werden diese Praktiken weiterhin verurteilen."
+++ DOSB in Sorge um Tennisspielerin Peng Shuai: "Es braucht Klarheit" +++
Der Deutsche Olympische Sportbund hat am Freitag auf den Fall der als vermisst geltenden chinesischen Tennisspielerin Peng Shuai reagiert. "Es braucht Klarheit über ihr Wohlergehen und ihren aktuellen Zustand", schrieb der DOSB in einem vierzeiligen Tweet. Man verfolge "mit Sorge die Vorgänge um die Olympionikin Peng Shuai".
Peng Shuai hatte Anfang November im sozialen Netzwerk Weibo Vorwürfe wegen eines sexuellen Übergriffs durch einen chinesischen Spitzenpolitiker veröffentlicht. Seither ist die 35-Jährige nicht mehr öffentlich gesehen worden und gilt als verschwunden. Chinas Zensur streicht jede Debatte über den Fall. Suchen nach ihrem Namen oder nach #MeToo im chinesischen Internet sind geblockt.
WTA-Chef Steve Simon drohte daher mit dem kompletten Rückzug der Damen-Tennistour aus China, falls die Führung in Peking im Fall der verschwundenen Spielerin nicht Licht ins Dunkel bringt. "Wir sind definitiv dazu bereit, unsere Aktivitäten zu beenden, mit allen Konsequenzen, die das mit sich bringt", versicherte Simon am Donnerstag (Ortszeit) in einem CNN-Interview.
Eine angebliche Mail von Peng hatte bei der WTA erhebliche Zweifel geweckt und die Besorgnis noch vergrößert. Chinas staatliches Auslandsfernsehen CGTN hatte in der Nacht zum Donnerstag auf Twitter eine Mail veröffentlicht, die der Tennisstar selbst geschrieben und an WTA-Chef Simon geschickt haben soll. Die Berichte über sie, "einschließlich des Vorwurfs der sexuellen Nötigung", seien "nicht wahr", hieß es darin. Ihr gehe es gut.
+++ Serena Williams fordert Aufklärung im Fall Peng Shuai +++
US-Tennisstar Serena Williams (40) hat sich den weltweiten Aufrufen zur Aufklärung des Verschwindens der Chinesin Peng Shuai angeschlossen. "Ich bin am Boden zerstört und schockiert, als ich von den Nachrichten über Peng Shuai gehört habe. Ich hoffe, sie ist sicher und wird so schnell wie möglich gefunden. Dies muss untersucht werden, und wir dürfen nicht schweigen. Ich sende ihr und ihrer Familie in dieser unglaublich schwierigen Zeit Liebe", twitterte die 23-malige Grand-Slam-Siegerin.
Julia Görges schloss sich unter dem Hashtag #whereisPengShuai den Forderungen nach Aufklärung an. "Ich bin zutiefst besorgt über die anhaltende Situation um Peng Shuai. Wir leben in einer Welt, in der Opfer nicht zum Schweigen gebracht werden sollten und ich stehe mit der gesamten Tennis-Community zu der Aussage, wir wollen Antworten!", twitterte die frühere deutsche Profispielerin (33.).
Auch Alexander Zverev hat sich besorgt über die als vermisst geltende chinesische Tennisspielerin Peng Shuai geäußert. "Ich hoffe, sie wird bald gefunden werden", sagte der 24-jährige Hamburger am Donnerstag bei den ATP Finals in Turin. Man spreche hier nicht über ein Tennismatch oder ein Event. "Wir sprechen über ein Menschenleben, und das ist viel krasser als alles, was wir hier machen", sagte Zverev. Der Fall sei auch ein Thema in den Profikreisen, er habe schon mit anderen Spielern darüber gesprochen.
+++Sportstar äußert sich besorgt über vermisste Tennisspielerin Peng Shuai +++
"Ich stehe unter Schock über die gegenwärtige Lage und sende Liebe und Licht in ihre Richtung", schrieb Japans Star Osaka am Mittwoch auf Twitter. Sie kritisierte Chinas Zensur, die jede Debatte über den Fall im Internet und in sozialen Medien verhindert. "Ich hoffe, dass Peng Shuai und ihre Familie sicher sind und es ihnen gut geht." Die einstige Weltranglistenerste Evert nannte die Anschuldigungen "sehr verstörend". "Wir sollten alle besorgt sein", schrieb dieAmerikanerin auf Twitter. "Das ist ernst. Wo ist sie? Ist sie sicher?"
Auch die Profiorganisation der Männer, die ATP, zeigte sich "tief besorgt". In einer Mitteilung vom ATP-Vorsitzenden Andrea Gaudenzi hieß es dann aber auch vage: "Wir sind ermutigt über jüngste Versicherungen, die die WTA erhalten hat, dass sie sicher und ihr Verbleib geklärt ist - und werden die Lage weiter eng beobachten." Von Seiten der WTA gab es hingegen keine Aussage dazu, wo Peng Shuai angeblich verblieben sein soll. "Es ist schockierend, dass sie vermisst wird", sagte Topstar Novak Djokovic.
+++ Aufklärung gefordert! WTA-Chef Simon droht mit Rückzug aus China +++
Erst am Sonntag hatte die internationale Damentennis-Organisation WTA Aufklärung gefordert. Man verfolge die jüngsten Ereignisse in China mit großer Sorge, wurde WTA-Chef Steve Simon zitiert. "Peng Shuai und alle Frauen verdienen es, angehört und nicht zensiert zu werden." Die Vorwürfe "einschließlich sexueller Nötigung" müssten mit höchster Ernsthaftigkeit behandelt werden. Ein solches Verhalten müsse in allen Gesellschaften "untersucht, nicht stillschweigend geduldet oder ignoriert" werden. "Frauen in aller Welt finden, dass ihre Stimmen gehört werden, so dass Ungerechtigkeiten korrigiert werden können." Mittlerweile drohte Simon mit dem kompletten Rückzug der Damen-Tennistour aus China, falls die Führung in Peking im Fall der verschwundenen Spielerin Shuai nicht Licht ins Dunkel bringt. "Wir sind definitiv dazu bereit, unsere Aktivitäten zu beenden, mit allen Konsequenzen, die das mit sich bringt", versicherte er in einem CNN-Interview.
Für die WTA ist China ein wichtiges Geschäftsfeld. Eine ganze Reihe Turniere werden dort ausgetragen, wenn nicht gerade Corona-Pandemie herrscht. Normalerweise wäre auch das Saisonfinale bis zu diesem Mittwoch in Shenzhen gewesen, es wurde aber nach Mexiko verlegt. Für die größere Sportwelt ist die Causa um Peng Shuai brisant, weil am 4. Februar in Peking die Olympischen Winterspiele beginnen.
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bua/sig/news.de/dpa