Nach dem Spiel FC Liverpool gegen Norwich City machte Jürgen Klopp seinem Unmut Luft. Der Grund: Ein Spieler der gegnerischen Mannschaft wurde von Liverpool-Fans mit homophoben Gesängen beleidigt.
Jürgen Klopp hatte allen Grund zur Freude in der neuen Fußballsaison. Die Reds haben einen Traumstart in die neue Saison der englischen Premier League gefeiert. Klopp bejubelte mit dem FC Liverpool am Samstag (14. August) ein 3:0 (1:0) bei Aufsteiger Norwich City. Doch die Freude wurde durch einen Skandal überschattet. Das machte den Trainer wütend.
Liverpool-Fans beleidigen Profi-Fußballer Billy Gilmour mit homophoben Gesang
Als Liverpool gegen Norwich City spielte ertönten im Stadion Fangesänge, zu Liedern wie "You'll Never Walk Alone", von den wieder gefüllten Tribünen. Doch zwischen Jubelrufen und brüllenden Fans ertönten auch homophobe Beleidigungen in Richtung der Spieler aus den Reihen der Liverpool-Fans. Der Norwich City-Profi Billy Gilmour wurde als "Stricher" bezeichnet.
Jürgen Klopp verurteilt Homophobie und Diskriminierung durch Fangesänge
Der Klub FC Liverpool und Jürgen Klopp verurteilten das Verhalten sofort. Am 19. August traf sich der Reds-Trainer mit Paul Amann, dem Gründer der Liverpooler LGBT-Fangruppe "Kop Outs", um Klartext zu reden. Dabei machte er deutlich, was er von diesen Fangesängen hält. "Ich werde nie verstehen, warum man in einem Fußballstadion ein Lied gegen etwas singt", wurde der Trainer im Twitter-Account des Vereins zitiert. Klopp fügte hinzu: "Das habe ich nie verstanden. Es hat mir nie gefallen." Und weiter: "Die anderen Lieder sind völlige Zeitverschwendung, und wenn du an das glaubst, was du da singst, dann bist du ein Idiot".
Wichtiger Appell von Jürgen Klopp zum Homophobie-Skandal
Jürgen Klopp betonte, dass der FC Liverpool über eines der besten "Songbooks" der Welt verfüge und man einfach die homophoben Lieder nicht mehr singen müsse. "Wir können jetzt entscheiden: Das ist nicht mehr unser Lied", schlug Jürgen Klopp vor. Er sagte gleichzeitig, dass er nicht wisse, ob die Liverpool-Fans sich ändern und auf ihn hören. "Das wäre schön".
Er selbst erinnerte sich, dass er selbst als 20-Jähriger "Dinge gesagt" hätte, ohne darüber nachgedacht zu haben. "Und jetzt, 34 Jahre später, haben wir Gott sei Dank gelernt, dass es einfach nicht richtig ist, so etwas zu sagen."
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Jürgen Klopp met with @LFC_LGBT this week to discuss the incident of homophobic chanting at Norwich City.
— Liverpool FC (@LFC) August 19, 2021
The pair discuss the impact of such chants on LGBT+ supporters, why they should not occur again, and the importance of inclusivity. #RedTogether pic.twitter.com/J5Axce1PqR
Diskriminierung von Homosexuellen im Fußball schockiert
Rassismus und Homophobie sollten eigentlich im 21. Jahrhundert längst aus den Fußballstadien verschwunden sein. Leider sorgten in den letzten Jahren homophobe und andere beleidigende Fälle für Schlagzeilen. Wir erinnern uns an die Diskussion um die Beleuchtung der Münchner Allianzarena zur EM 2021 in Regenbogenfarben, um auf die Diskriminierung von Menschen aus der LGBTQI+-Community in Ungarn aufmerksam zu machen. Hintergrund der Debatte ist ein Gesetz, das die Informationsrechte von Jugendlichen in Hinblick auf Homosexualität und Transsexualität in Ungarn einschränkt. Am Ende entschied die UEFA dagegen.
Ende Januar 2021 erinnerte FC Bayern München an ihren früheren Vereinspräsidenten Angelo Knorr, der wegen seiner Homosexualität verhaftet wurde. "Doch schon wenige Tage nach dem Gedenken flog der Rekordmeister zur Klub-Weltmeisterschaft nach Katar, wo Homosexuelle mit Verfolgung rechnen müssen", schrieb Journalist Ronny Blaschke in einem Kommentar von "Deutschlandfunkkultur". Darin zeigte er auch auf, dass im Fußball Diskriminierung, Rassismus und Homophobie, Mysogynie immer noch an der Tagesordnung sind. Ob sich das in Zukunft ändert? Es wäre wünschenswert.
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bos/news.de/dpa
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