Schleichwerbung-Verdacht gegen Bastian Schweinsteiger: Der Ex-Nationalspieler hat beim EM-Viertelfinale zwischen England und Ukraine (4:0) eine Uhr eines Werbepartners getragen. Nun prüft die ARD, ob der TV-Experte gegen die eigenen Richtlinien des Senders verstoßen hat.
Es will einfach nicht laufen bei Bastian Schweinsteiger (38). Nach heftiger Kritik an EM-Auftritten in der ARD sorgt der ehemalige Nationalspieler nun auch noch mit einem Tweet für unschönen Zündstoff. Der Vorwurf: Der ehemalige Nationalspieler nutzte seinen Auftritt als ARD-EM-Experte für Schleichwerbung.
Werbung für Uhr - ARD prüft Schweinsteiger-Auftritt
Die ARD prüft den Auftritt von Bastian Schweinsteiger bei der TV-Übertragung von der Fußball-Europameisterschaft am Samstag und das Absetzen eines Tweets mit Werbebotschaft. Das bestätigte der öffentlich-rechtliche Sender am Montag. Zuerst hatte die "Bild" über den Fall berichtet.
"Time for the 2nd half @EURO2020quarter-final between Ukraine & England. What's your guess - who will make it to the semi-final?" ("Zeit für die zweite Halbzeit im Viertelfinale zwischen Ukraine & England. Was tippt ihr - Wer schafft es ins Halbfinale?"), schrieb Schweinsteiger in seinem Tweet, den er während der Halbzeit des Viertelfinalspiels absetzte. Auf dem ersten Bild ist der Ex-Kicker vor dem Spielfeld zu sehen, auf dem zweiten Bild die Nahaufnahme seiner Uhr. Besonders umstritten: Am Ende seines Tweets hat Schweinsteiger den Uhrenhersteller "Garmin" verlinkt ("@GarminDACH"). Der Uhrenhersteller gehört seit 2019 zu den Werbepartnern von Bastian Schweinsteiger. Wie "Bild" berichtet, handelt es sich bei dem Modell, das Schweini bei besagtem Viertelfinale trug, um die "MARQ Athlete Performance" für 1.700 Euro.
Time for the 2nd half ⚽ @EURO2020-quarter-final between Ukraine & England. What’s your guess - who will make it to the semi-final? ???????????????????????????????????? @GarminDACH #UKRENG #EURO2020 #ad pic.twitter.com/FNsT0PxQmB
— Bastian Schweinsteiger (@BSchweinsteiger) July 3, 2021
ARD-Richtlinien verbieten Schleichwerbung - droht Schweini Ärger?
"Die ARD-Übertragungen von der EURO 2020 unterliegen - wie alle unsere Programme - den ARD-Werberichtlinien, die jede Form von Schleichwerbung und nicht kenntlich gemachter Produktplatzierung ausschließen", heißt es in einer ARD-Mitteilung. Dass Schweinsteiger beim Spiel Ukraine gegen England eine Uhr trug "und in der Halbzeitpause ohne unsere Kenntnis bei Social Media einen Post im Rahmen einer bezahlten Werbepartnerschaft veröffentlichte, werden wir prüfen und bewerten".
Der ehemalige Fußball-Nationalspieler arbeitet seit dem vergangenen Jahr für das Erste. Der Vertrag gilt bis einschließlich 2022. Bei der EM tritt Schweinsteiger im Duo mit der Kommentatorin Jessy Wellmer auf.
So reagierten Twitter-User:innen auf Schweinsteigers Uhrenwerbung
Auf Twitter erntete Schweinsteiger für seine Werbeaktion teilweise Kritik. "Nice 'hidden' commercial for your watch! Do you need this kind of additional income?" ("Nette 'versteckte' Werbung für deine Uhr! Brauchst du diese Art von zusätzlichem Einkommen?"), kommentiert ein FollowerSchweinis Tweet. "Wenn die ARD von ihm für die Schleichwerbung Geld bekommt, dann möchte ich auch einen Teil meiner GEZ zurück. Danke!", schimpft ein anderer. Folgender User findet die Werbung hingegen halb so wild. Er schreibt: "Also diese Schleichwerbung... ach ja, welches Modell ist das, sieht cool aus. Manche haben echt Probleme."
Schweinsteiger bleibt nach Ermahnung TV-Experte der ARD
Bastian Schweinsteiger arbeitet nach einer Ermahnung weiter als TV-Experte für die ARD. Das bestätigte der öffentlich-rechtliche Sender am Montag. Zuvor hatte das Erste den Auftritt des ehemaligen Nationalspielers bei der TV-Übertragung von der Fußball-Europameisterschaft am Samstag und das Absetzen eines Tweets mit Werbebotschaft geprüft.
"Wir sind im Kontakt mit Bastian Schweinsteiger und seinem Management und haben um eine Stellungnahme zu dem Vorfall vom vergangenen Samstag gebeten", sagte eine Sprecherin des federführenden WDR am Montag auf dpa-Anfrage. "Dabei haben wir sehr deutlich gemacht, dass die ARD gemäß ihrer Richtlinien keine Form von Schleichwerbung und nicht kenntlich gemachter Produktplatzierung ihrer Protagonisten duldet."
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sig/news.de/dpa
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