Er gewann in Wimbledon gegen Boris Becker, er krönte sich zum ATP-Weltmeister und Olympiasieger: Tennis-Legende Michael Stich bleibt Sport-Fans unvergessen. Doch wie lebt der Dauer-Kontrahent von Boris Becker heute privat?
Was Michael Stich an sportlichen Erfolgen vorweisen kann, ist beachtlich. Er ist das, was man getrost und ohne Übertreibung als Tennis-Legende bezeichnen kann. Stich war zur rechten Zeit am rechten Ort. Seine größten Erfolge feierte der am 18. Oktober 1968 in Pinneberg geborene Tennis-Star in den 1990er Jahren, als Tennis hierzulande, getragen von Sportidolen wie Boris Becker und Steffi Graf, auf ungeahnte Höhen emporstieg. Auch Michael Stich zählt zu diesen Tennis-Helden.
Dabei hätte es auch anders kommen können, wie Stich einst im "Zeit"-Interview verriet. Denn sein Vater sei ein hanseatischer Kaufmann gewesen. Er habe ihn zu einer soliden Ausbildung gedrängt, die beiden älteren Söhne wurden Informatiker. Michael Stich legte in Hamburg immerhin sein Abitur ab. Mit seiner Entscheidung, ab 1988 wirklich Tennis-Profi zu werden, dürfte er seinen Vater doch sehr verdutzt haben: "Du hast ja nichts Richtiges gelernt", soll er ihm entgegnet haben.
Michael Stich: Wimbledon, Olympia, Weltmeisterschaft! Diese Erfolge bleiben unvergessen
Bereits mit sechs Jahren nimmt Michael Stich den Schläger zu regelmäßigen Trainingszwecken in die Hand. Es soll sich auszahlen. 1990 gewinnt er in Memphis sein erstes ATP-Turnier, es folgen der Halbfinal-Einzug bei den French Open 1991 und schließlich der unvergessene Wimbledon-Sieg im gleichen Jahr gegen seinen deutschen Dauer-Konkurrenten Boris Becker.
Doch für Stich ist die Reise noch längst nicht beendet. Gemeinsam mit Becker holt er Gold bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona, mit dem ehemaligen Weltranglistenersten John McEnroe siegt er im Doppel in Wimbledon. Nur ein Jahr später krönt Stich sich zum ATP-Weltmeister. 10 Titel holt Stich im Doppel, 18 Einzel-Titel sind für die Tennis-Legende notiert.
Michael Stich nach dem Karriere-Ende
Das Ende als Tennis-Profi kam für Stich schließlich im Jahr 1997, als er es noch einmal ins Halbfinale von Wimbledon geschafft hatte. Danach war er immer wieder in führenden Positionen rund um den Tennis-Zirkus zu finden. Im Jahr 2002 übernahm er für ein Jahr die Funktion des Teamchefs des deutschen Davis-Cup-Teams als Nachfolger von Carl-Uwe Steeb. Von 2009 bis zum Sommer 2018 fungierte Stich zudem als Direktor des Tennisturniers am Hamburger Rothenbaum. Schon seit 1994 setzt sich Stich mit seiner Michael Stich Stiftung für HIV-infizierte, -betroffene und an AIDS erkrankte Kinder und deren Familien ein. Als Experte begleitete er 2024 die Wimbledon-Übertragungen bei Amazon Prime Video.
Michael Stich privat: Wie lebt der Tennis-Star heute?
Mit dem Tennis hat Stich definitiv sein berufliches und sportliches Glück gefunden. Sein Privatleben hing er, im Gegensatz zu manchem anderen Tennis-Star, nie an die große Glocke. 1992 heiratete er die Schauspielerin Jessica Stockmann, im Jahr 2003 folgte die Scheidung. Seine zweite Ehefrau ist die Dressurreiterin Alexandra Rikowski. Seit dem Jahr 2005 sind sie verheiratet. Im Übrigen pflegt Stich neben dem Tennis noch eine weitere Leidenschaft: Er ist Kunst-Liebhaber.
"Kunst ist mein Hobby. Wie sich Menschen ausdrücken, wie sie der eigenen Emotion eine Form geben, das hat mich immer schon fasziniert", erklärte Stich einst in einem Interview mit "shz.de". Da er vor allem zeitgenössische Kunst bevorzugen würde, könnten die "Geschmäcker [bei] meiner Frau und mir" bisweilen schon auseinander.", fügte er hinzu. Aber Gegensätze ziehen sich ja bekanntlich an.
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rut/news.de
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