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Dzsenifer Marozsan privat: Diese Tiefschläge musste die Fußballerin verkraften

Dzsenifer Marozsan gilt als Ausnahmetalent und gehört zu den besten Fußballerinnen der Welt. Doch ein schwerer Schicksalsschlag kostete sie 2018 beinahe das Leben. Das sagt die Kickerin über die schwerste Zeit ihres Lebens.

Dzsenifer Marozsan spricht während einer Pressekonferenz. (Foto) Suche
Dzsenifer Marozsan spricht während einer Pressekonferenz. Bild: picture alliance/Sebastian Gollnow/dpa

Dzsenifer Marozsan gilt als Strategin und Gehirn der deutschen Frauen-DFB-Mannschaft. Seit 2010 spielt sie für die A-Nationalmannschaft. Sie kann sowohl auf der Zehn als auch auf der Sechs das Spiel gestalten. Die in Budapest geborene Marozsan ist zweifelsohne eine der besten Fußballerinnen der Welt. Ihr Talent scheint sie von ihrem Vater geerbt zu haben, dieser war ungarischer Nationalspieler.

Dzsenifer Marozsan privat: Familie zog 1996 von Ungarn nach Deutschland

Marozsan wurde 1992 in Budapest geboren, zog 1996 aber mit ihren Eltern nach Saarbrücken-Burbach im Saarland. Hier legte sie schließlich beim DJK Burbach den Grundstein für ihre Fußballer-Karriere. Ihr erstes Bundesligaspiel absolvierte die Mittelfeld-Spielerin 2007 im Alter von gerade einmal 15 Jahren. Damit ist sie bis heute jüngste Bundesliga-Spielerin aller Zeiten. 2007 bis 2009 stand sie für den 1. FC Saarbrücken auf dem Platz, von 2009 bis 2016 gehörte sie zum Kader des 1. FFC Frankfurt.

Dzsenifer Marozsan steht bei Olympique Lyon unter Vertrag

Mit Olympique Lyon, wo Marozsan seit 2016 unter Vertrag steht und den sie als "weltbesten Verein mit den besten Spielerinnen der Welt" bezeichnet, gewann "Dzseni" zuletzt erneut das Triple und wurde in Frankreich zum dritten Mal hintereinander als beste Spielerin ausgezeichnet. Dank ihrer begnadeten Technik und ihrer Übersicht kann sie ihre Nebenleute perfekt in Szene setzen und Freistöße in den Winkel zirkeln wie Messi oder Ronaldo. Im Spielstil ähnelt sie Michael Ballack.

Ex-Kapitänin Marozsan tritt aus Nationalteam zurück

Die Olympiasiegerin und frühere Kapitänin Dzsenifer Marozsan beendet ihre Karriere im deutschen Nationalteam. Das Länderspiel am 11. April 2023 in Nürnberg gegen Brasilien solle ihr Abschiedsspiel sein, teilte der Deutsche Fußball-Bund am 13. März 2023 mit. Für die frühere Frankfurterin wäre es ihr 112. Einsatz in der Auswahl. "Durch meine schwere Knieverletzung im Frühjahr 2022 habe ich gemerkt, dass es sich richtig anfühlt, in der Nationalmannschaft aufzuhören", sagte Marozsan.

Die gebürtige Ungarin hatte sich im April 2022 beim 2:3 in der WM-Qualifikation in Serbien einen Kreuzbandriss zugezogen und die Europameisterschaft in England verpasst. Die WM vom 20. Juli bis 20. August in Australien und Neuseeland ist nun kein Thema mehr für sie. "Ich bin zwar im Verein wieder gut dabei, aber das Knie ist nicht mehr das alte - ich muss enorm viel arbeiten, damit ich alle Trainingseinheiten und Spiele absolvieren kann. Ich glaube, es wäre einfach zu viel dann noch Länderspiele, Vorbereitung und das Turnier zu machen", erklärte Marozsan.

Für Joti Chatzialexiou, den Sportlichen Leiter Nationalmannschaften beim DFB, ist Marozsan "eine der brillantesten Fußballerinnen, die für Deutschland gespielt haben". Sie begann 2007 beim 1. FC Saarbrücken, ehe sie 2009 zum 1. FFC Frankfurt wechselte. Seit 2016 ist sie in der ersten französischen Liga bei Lyon beschäftigt, wo sie 2021 für ein halbes Jahr an den amerikanischen Partnerclub OL Reign ausgeliehen war.

"Ich habe allergrößten Respekt vor der Entscheidung von Dzsenifer Marozsan", sagte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg. "Sie ist eine großartige Persönlichkeit und überragende Fußballerin, die unglaublich viel für den deutschen Fußball geleistet hat."

Marozsan erzielte 33 Tore für das deutsche Team. 2013 war sie Europameisterin und holte 2016 in Rio de Janeiro Olympia-Gold mit den DFB-Frauen. Gleich sechsmal gewann sie die Champions League, viermal die französische Meisterschaft. 2017, 2018 und 2019 wurde sie als Deutschlands Fußballerin des Jahres ausgezeichnet.

Schwerer Schicksalsschlag: Dzsenifer Marozsan erleidet Lungenembolie

Kraft tankt Dzsenifer Marozsan bei ihrer Familie und bei Spaziergängen mit ihrem Hund Nyuszka (deutsch: Häschen). Auch als sie an einer Lungenembolie erkrankte, ausgelöst durch die Einnahme der Anti-Baby-Pille, fand sie bei dem Tier Halt. "Es war die schwierigste Zeit meines Lebens", sagt sie rückblickend. "Es sind Momente, die man nie wieder erleben möchte", so die Fußballerin damals im "Bild am Sonntag"-Interview. "Dabei wird einem erstmalig so richtig bewusst, wie wichtig die Gesundheit eines Menschen ist. Es bringt einen sehr zum Nachdenken." Ob Dzsenifer Marozsan einen Freund hat, ist nicht bekannt. Die Kickerin hält sich bedeckt, was ihr Privatleben betrifft.

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/news.de/dpa

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