Die Boxwelt trägt Trauer: Der deutsche Profi-Boxer und ehemalige Weltmeister im Supermittelgewicht Markus Beyer ist tot. Der Boxer starb Medienberichten zufolge mit nur 47 Jahren.
Zwei Monate nach dem Unfalltod von Graciano Rocchigiani auf Sizilien trauert der deutsche Boxsport erneut: Ex-Weltmeister Markus Beyer ist nach einer schweren Krankheit am Montag im Alter von 47 Jahren in einem Berliner Krankenhaus gestorben.
Markus Beyer ist tot: Todesursache war "kurze, schwere Krankheit"
"Ich bin schockiert. Damit geht ein weiterer Großer - und in diesem jungen Alter", sagte Verbandspräsident Thomas Pütz am Dienstag. "Wir erhielten die Nachricht aus den Reihen der Familie. Wir wussten von seiner Krankheit, hofften aber, dass er sie besiegen könnte. Aber sie war zu aggressiv", sagte MDR-Programmdirektor Wolf-Dieter Jacobi der Deutschen Presse-Agentur. Der "Bild" zufolge soll Markus Beyer an Nierenkrebs gelitten haben.
Todesursache Nierenkrebs! Markus Beyer mit nur 47 Jahren gestorben
Der Boxer sei laut Jacobi mit der Erkrankung "sehr zurückhaltend" umgegangen. Markus Beyer, der nach seiner aktiven Karriere als Experte für den MDR tätig war, starb am Montag, dem 3. Dezember, in einem Krankenhaus in Berlin. "Wir sind bestürzt und trauern um einen großartigen Sportler und wunderbaren Kollegen", würdigte der MDR den verstorbenen Boxer in einem Nachruf.
Markus Beyer überraschend gestorben: So verlief die Profi-Karriere des Boxers aus Sachsen
Der aus Breitenbrunn im Erzgebirge stammende Markus Beyer konnte seine ersten Erfolge im Amateurbereich nach der Wiedervereinigung feiern. 1993 und 1995 wurde der 1,76 Meter große Boxer Deutscher Meister im Halbmittelgewicht, zuvor machte sich Beyer einen Namen bei den Boxe-Junioren. Markus Beyer wechselte 1996 ins Profilager und stieg für Wilfried Sauerland in den Ring. Sein Coach Ulli Wegner machte Markus Beyer fit für die Weltspitze.
Markus Beyer wird 1999 zum Boxweltmeister
Die harte Arbeit machte sich bezahlt: Der gebürtige Sachse, ein Rechtsausleger, galt als herausragender Techniker mit einer starken Linken. Vor 19 Jahren wurde er durch einen Punktsieg über den Briten Richie Woodhall zum ersten Mal Weltmeister. Vor Markus Beyer gelang dies nur deutschen Boxlegenden wie Max Schmeling und Ralf Rocchigiani. Bereits in der zweiten Titelverteidigung am 6. Mai 2000 verlor er den Gürtel an Glenn Catley. In den folgenden drei Jahren arbeitete sich Beyer aber wieder in der Rangliste nach oben und bekam einen erneuten Titelkampf gegen den amtierenden WBC-Weltmeister, den Franko-Kanadier Éric Lucas.Durch einen knappen Punktsieg wurde er am 5. April 2003 erneut Weltmeister. In seiner ersten Titelverteidigung schlug er umstritten den Australier Danny Green im August 2003. Am 6. Juni 2004 verlor er den WBC-Titel nach einer Punktniederlage an den Italiener Cristian Sanavia, konnte den Gürtel aber vier Monate später im Rückkampf durch K.o. in der sechsten Runde zurückgewinnen und so zum dritten Mal Weltmeister werden. Er bestritt 39 Kämpfe, von denen er 35 gewann.
MDR-Experte Markus Beyer hinterlässt seine geschiedene Ehefrau Daniela Haak
Markus Beyer, der seine Profikarriere im Boxen vor zehn Jahren nach einem Wirbelbruch bekannt gab, widmete sich zuletzt jedoch Expertentätigkeiten im Rundfunk. Sowohl in der ARD als auch beim MDR war der 47-Jährige ein gefragter Kommentator bei Box-Events. Der verstorbene Profi-Boxer hinterlässt seine Ehefrau Daniela Haak, die er 2008 heiratete, zwei Jahre später wurde die Ehe jedoch wieder geschieden. Die Ex-Frau von Markus Beyer ist auch als Lady Danii bekannt und machte sich als Sängerin von "Mr. President" einen Namen.
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loc/fka/news.de/dpa
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