Für Hobby-Gamer gibt es immer mehr Möglichkeiten, sich mit Gleichgesinnten gegenseitig zu unterstützen oder zu organisieren. Welche eSports-Vereine und Organisationen es in Deutschland gibt, wie Sie beitreten oder selber Gaming-Clans und -Teams gründen, erfahren Sie hier.
Erst im April diesen Jahres haben die Basketballer des FC Bayern ein eigenes eSport-Team gegründet. Damit sind sie eines der ersten Basketball-Teams in Deutschland, das sich im eSport versucht. Es ist nur eine von mehreren Möglichkeiten, wie sich eSportler organisieren und miteinander austauschen können. Denn in Deutschland wächst mit dem zunehmenden Interesse an eSports auch die Zahl der Vereine. Welche es bereits gibt, wie man beitreten oder sogar selbst einen Verein oder eSport-Clan gründen kann, verraten wir Ihnen hier.
Deutsche eSport-Vereine und -Dachverbände: Vom DeSpV und DeSV zum e-Sport-Bund Deutschland
In Deutschland gibt es seit dem 26. November 2017 mit dem e-Sport-Bund Deutschland (ESBD) einen offiziellen Dachverband der Branche. Es ist jedoch nicht der erste Versuch, eine Dachorganisation für den eSport in Deutschland zu etablieren. Bereits 2003 sind der Deutsche eSport Verband (DeSpV) und der Deutsche eSport Verband e.V. (DeSV) gegründet worden, die sich ein Jahr später zum Deutschen eSport-Bund (ESB) zusammenschlossen. Allerdings war der Verband ab 2011 inaktiv.
Das sind die Ziele des ESBD als oberster eSports-Organisation in Deutschland
Seit 2017 repräsentiert nun der ESBD "bundesweit den organisierten eSport und seine Sportlerinnen und Sportler", wie es im offiziellen Online-Auftritt heißt. In ihm haben sich zwanzig eSport-Teams und -Vereine mit der Electronic Sports League (ESL) zu einem Fachsportverband zusammengeschlossen. Sein Ziel ist laut Satzung, den eSport im Gedankenaustausch mit Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft weiter voranzubringen. Dazu gehört auch die Koordination von eSport-Ligen auf regionaler, Landes- und Bundesebene sowie die zertifizierte Zulassung von Schiedsrichtern, Spielern und Trainern, wie es in anderen offiziellen Sportarten auch der Fall ist.
Der einzige Dachverband ist der ESBD inzwischen allerdings nicht mehr. Auch der eSport Verband Deutschland (eSVD) hat es sich zur Aufgabe gemacht, eSports deutschlandweit zu fördern. Beide Verbände ermöglichen interessierten eSportlerinnen und eSportlern die Teilhabe in Form einer Mitgliedschaft. Während der ESBD bereits Mitglieder aufnimmt, ist dies beim eSVD derzeit noch nicht möglich. Beim eSport-Bund Deutschland können sich professionelle eSportler, Teams, Vereine, Ligen, Hochschulteams und Turnierveranstalter als ordentliche Mitglieder anmelden. Zudem gibt es eine fördernde Mitgliedschaft, bei der man den ESBD finanziell unterstützen kann.
Deutsche eSport-Vereine, -Teams und Clans in Deutschland: Hier können eGamer beitreten
Darüber hinaus können sich Hobby-eGamer auch selbst in Teams, Clans, Vereinen oder Ligen zusammenschließen. In Deutschland gibt es bereits mehrere derartiger Gruppen, die interessierten Spielerinnen und Spielern eine Anlaufstelle bieten. Lokale eSports-Vereine sind laut dem Verband der deutschen Games-Branche e.V. (www.game.de) etwa Anoxiq (Augsburg eSports), 1. Berliner eSport-Club e.V., Cottbus eSports e.V., E-Sports Erlangen, Leipzig eSports e.V., Let's Kautsch e.V., Magdeburg eSports e.V., Munich Finest Gaming, eSports Nord e.V. (Schleswig-Holstein), Turn und Sportverein Hamelspringe e.V., TSV 1895 Oftersheim e.V., Gamer Verein e.V. – Regensburg oder eSport Stuttgart. Zu den eSport-Hochschulgruppen zählen Campus eSports, eSport Universität Bayreuth, HTW Berlin eSports, University Gaming Club Bielefeld, Team ECO – e-Sports Cologne, eSports United Karlsruhe, eSports Ludwigsburg und RheinAhrCampus eSports.
Gaming-Clan gründen: Das sind die ersten Schritte
Statt einer bestehenden Gruppe beizutreten, können eGamer aber auch selbst ein Team, einen Clan oder Verein gründen. Dazu sind zunächst, je nach eSport-Game, mindestens fünf bis sechs Spieler notwendig. Hat man sein Team gefunden, geht es zunächst darum, sich in verschiedenen Ligen und Turnieren zu präsentieren und nach oben zu kämpfen. In Deutschland ist die ESL League die höchste Klasse, wie "tech-lounge.de" erklärt. Möglich ist auch der Einstieg über eine Rangliste (Ladder) in den jeweiligen Spielen, wie Dota2, CSGO, LoL oder der eSports-Bundesliga DeSBL. Im Endeffekt geht es darum, präsent zu sein und potenzielle Sponsoren auf sich aufmerksam zu machen.
eSport-Verein gründen - oder doch lieber als GbR oder GmbH? Das ist zu bedenken
Um professionell eSports im Team zu betreiben, ist in der Regel eine weitere Organisation notwendig, etwa als Verein oder Clan. Allerdings sollte man sich darüber bewusst sein, dass das Hobby dann zum Beruf gerät. Neben PC, Server und Räumen müssen in erster Linie zum Beispiel auch Verantwortlichkeiten, Konzeption, Regeln geklärt werden. Hinzukommen arbeitsrechtliche Fragen, wenn eGamer unter Vertrag genommen werden, aber auch hinsichtlich der Sponsorensuche. Auch hier müssen Verträge geschlossen werden. Und, was wohl am wichtigsten ist, betrifft die Gründungsform. Denn es gibt mehrere Möglichkeiten, sich als Team zu professionalisieren, als eingetragener Verein (e.V.), Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) oder Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH).
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kad/kns/news.de/dpa