Joachim Löw steht vor einer schwierigen Entscheidung: Will er weiterhin Bundestrainer bleiben oder schmeißt er hin? Doch wer könnte Jogi Löw überhaupt ersetzen? Welche Nachfolger kommen in Frage? Ein paar Namen sind bereits im Gespräch.
Die Mehrheit der Deutschen ist einer Umfrage zufolge nach dem ersten WM-Vorrunden-Scheitern einer deutschen Fußball-Nationalmannschaft für einen Rücktritt von Bundestrainer Joachim Löw. 55 Prozent der Befragten würden es befürworten, wenn Löw nach der 0:2-Niederlage gegen Südkorea und dem Aus des Titelverteidigers bei der WM in Russland sein Amt zur Verfügung stellen würde. Das ergab am Donnerstag eine repräsentative Umfrage des Instituts Civey im Auftrag des Nachrichtenportals "t-online.de". Zwölf Prozent der Befragten seien in der Frage unentschieden, 33 Prozent sind demnach gegen einen Rücktritt von Löw.
Bleibt Joachim Löw Bundestrainer oder tritt er zurück?
Der 58-Jährige hatte sich Bedenkzeit erbeten. Er ist seit 2006 Bundestrainer und führte die DFB-Elf 2014 zum WM-Titel in Brasilien. Noch kurz vor der Weltmeisterschaft in Russland hatte Löw seinen Vertrag mit dem Deutschen Fußball-Bund bis zur WM 2022 in Katar verlängert.
Jürgen Klopp soll Joachim Löw beraten
Ex-Bundestrainer Berti Vogts empfiehlt den DFB-Verantwortlichen zunächst einmal, sich nach dem blamablen WM-Aus Rat von anerkannten Branchenkennern wie Jürgen Klopp zu holen. Zwar halte er Joachim Löw prinzipiell für den richtigen Nationalcoach, "es wäre allerdings sinnvoll, sich das Wissen von anderen Experten zu eigen zu machen", sagte Vogts der "Rheinischen Post". "Warum lädt man nicht Jürgen Klopp, David Wagner, Gernot Rohr und andere einfach mal zu einem Austausch in die Verbandszentrale ein und hört sich ihre Meinung an? Man darf sich nicht immer nur in seiner Komfortzone bewegen, sondern muss sich immer wieder neu justieren, wenn man oben mitspielen will."
Auch Berti Vogt scheiterte genau wie Jogi Löw
Vogts hatte 1994 selbst eine der enttäuschendsten WM-Endrunden der DFB-Geschichte mit zu verantworten. Damals wollte die Nationalmannschaft unter seiner Führung den vier Jahre zuvor in Italien gewonnenen Titel verteidigen - und scheiterte schon im Viertelfinale gegen Außenseiter Bulgarien (1:2). Bis zum Vorrunden-Aus bei der diesjährigen Weltmeisterschaft in Russland hatte die Nationalelf aber zumindest jedes Mal die WM-Gruppenhase überstanden.
Video: Itsin TV
Rücktritt von Joachim Löw: Wird Jürgen Klopp sein Nachfolger?
Würde Joachim Löw tatsächlich zurücktreten, so bliebe die Frage nach einem geeigneten Nachfolger. Wer könnte neuer DFB-Trainer werden? Der von Berti Vogts bereits ins Gespräch gebrachte Jürgen Klopp käme beispielsweise in Frage. Er ist derzeit einer der besten Trainer der Welt. Bei den Deutschen ist er beliebt wie kaum ein anderer. Zudem scheut Kloppo nicht den Einsatz junger Spieler - perfekte Ausgangsbasis für einen DFB-Neustart also. Einziger Haken: Laut "Bild"-Zeitung wird Kloppo Liverpool wohl nicht verlassen. Er hat einen Vertrag bis 2022 und ein Jahresgehalt von über 10 Millionen Euro.
Matthias Sammer als neuer DFB-Trainer?
Die "Bild" bringt einen weiteren Namen ins Gespräch: Matthias Sammer. Der 50-Jährige ist seit März 2018 externer Berater beim BVB. Sammer redet nie um den heißen Brei herum, ein Charakterzug, der als neuer DFB-Trainer von Vorteil wäre. Von 2006 bis 2012 arbeitet er zudem bereits als Sportdirektor beim DFB. Weiteres Plus: Aktuell steht Matthias Sammer bei keinem Klub unter Vertrag.
Klose, Heinckes, Sorg und Schneider: Mögliche Jogi-Nachfolger bereits im Gespräch
Denkbar wären auch Miroslav Klose, Bayerns Triple-Trainer Jupp Heynckes oder auch Jogis Assistenten Marcus Sorg und Thomas Schneider. Schließlich stieg Joachim Löw neben Jürgen Klinsmann selbst vom Assisten zum Trainer auf.
Eine Frage muss dennoch an erster Stelle geklärt werden: Will Joachim Löw als Bundestrainer weitermachen oder wird er hinschmeißen?
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fka/kns/news.de/dpa
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