Von news.de-Redakteurin - Uhr

Christian Prokop privat: SO geht's dem Handball-Trainer nach seiner Entlassung

Christian Prokop steht nicht mehr an der Spitze der DHB-Nationalmannschaft. Der gebürtige Köthener ist seinen Posten als Nationaltrainer los - doch wie lebt der Handball-Trainer abseits des Spielfeldes als Privatmann?

Christian Prokop ist der neue Bundestrainer der deutschen Handball-Nationalmannschaft und beerbt Ex-Coach Dagur Sigurdsson. (Foto) Suche
Christian Prokop ist der neue Bundestrainer der deutschen Handball-Nationalmannschaft und beerbt Ex-Coach Dagur Sigurdsson. Bild: Axel Heimken / picture alliance / dpa

Mit Christian Prokop hatte der Deutsche Handballbund einen Nachfolger für Dagur Sigurdsson gefunden: Der Isländer gab im November 2016 bekannt, dass er sein Amt als DHB-Coach niederlegen werde. Ab dem 1. Juli 2017 durfte sich dann der aus Köthen in Sachsen-Anhalt stammende Christian Prokop offiziell als Nationaltrainer der deutschen Handball-Mannschaft vorstellen - doch schon vor seinem offiziellen Amtsantritt musste der damals 38-Jährige mit seinen "Bad Boys" in der Qualifikation für die Handball-EM 2018 ran.

Trennung von Handball-Bundestrainer Prokop - Gislason wird Nachfolger

Nach der Handball-EM 2020 war für Prokop jedoch Schluss mit der Trainerkarriere auf Bundesebene. Der Deutsche Handballbund (DHB) hat sich von Männer-Bundestrainer Christian Prokop getrennt. Elf Tage nach der Europameisterschaft entschied sich der Verband am Donnerstag nun doch zu einem Trainer-Wechsel. Nachfolger des 41-Jährigen wird der Isländer Alfred Gislason. Der ehemalige Erfolgstrainer des deutschen Rekordmeisters THW Kiel wird nach Angaben des DHB am Freitag, dem 07.02.2020 offiziell vorgestellt.

Erste Aufgabe des 60-Jährigen ist es, die Mannschaft auf das Qualifikations-Turnier für die Olympischen Spiele in Tokio im April in Berlin vorzubereiten. Sein Vertrag läuft bis nach der EM 2022 in Ungarn und der Slowakei. Erstmals wird Gislason die DHB-Auswahl im Länderspiel am 13. März gegen die Niederlande betreuen.

"Wir haben diese schwere Entscheidung nach reichlicher Abwägung und einer ganzheitlichen Analyse aus Verantwortung für den deutschen Handball getroffen", sagte DHB-Präsident Andreas Michelmann in der Verbands-Mitteilung. "Wir sind allerdings auch in der Analyse der Europameisterschaft davon überzeugt, dass wir unsere kurzfristigen Ziele nur mit einem neuen Impuls erreichen können." Dieser Impuls solle nun von Gislason kommen.

Schon bei der EM im Januar in Norwegen, Österreich und Schweden hatte es Diskussionen um Prokop gegeben. Nach einer schwachen Vorrunde und einer Steigerung in der Hauptrunde belegte das Team Platz fünf. Prokop erhielt danach zunächst Rückendeckung aus dem Verband. Umso überraschender fiel die Entscheidung jetzt. Prokop hatte 2017 das Bundestrainer-Amt übernommen und war dafür vom DHB vom SC DHfK Leipzig losgeeist worden.

DHB-Kapitän Gensheimer kritisiert Prokop-Aus: "Ich war geschockt"

Kapitän Uwe Gensheimer hat mit Unverständnis auf das überraschende Aus für Handball-Bundestrainer Christian Prokop reagiert. "Ich war geschockt, als ich die Nachricht bekommen habe. Ich hatte überhaupt keine Ahnung davon und war sprachlos im ersten Moment, weil ich niemals damit gerechnet hätte und es aufgrund der Ergebnisse auch nicht für nötig gehalten habe", sagte Gensheimer am Donnerstagabend nach dem Bundesligaspiel der Rhein-Neckar Löwen gegen die MT Melsungen (30:33) beim TV-Sender Sky.

Er habe das Gefühl gehabt, mit Prokop sei alles auf dem richtigen Weg gewesen, betonte der 33 Jahre alte Linksaußen. "Wir haben es mehrfach angesprochen, dass wir ein gutes Verhältnis zu Christian haben und ihn sehr schätzen. Deswegen kann ich das nicht nachvollziehen - unabhängig von der Qualität seines Nachfolgers", sagte Gensheimer.

Christian Prokop als Profi-Handballer

Als Profi war Ex-Bundestrainer Christian Prokop im linken Rückraum zuhause und spielte von 1998 bis 2000 beim Dessauer HV, der damals noch in der zweiten Liga agierte. Zu Beginn der Saison 2000/2001 verpflichtete sich Christian Prokop in der ersten Liga beim HC Wuppertal, bevor er ab 2001 drei Spielzeiten bei GWD Minden absolvierte. Auch international machte Christian Prokop von sich reden und stand sechs Mal für die B-Mannschaft des DHB auf dem Spielfeld. In seiner professionellen Karriere war Prokop als Rechtshänder gefürchtet - doch eine folgenschwere Knieverletzung, die sich der Handballer 1999 bei einem Länderspiel zuzog, zwang Christian Prokop, seine Spielweise neu auszurichten. Fortan spielte der Rückraumakteur mit links und konnte so sein lädiertes linkes Knie im Spiel schonen.

Lesen Sie auch: Darum machen "Bad Boy" Jannik Kohlbacher seine Haare keinen Stress mehr.

Hätten Sie's gewusst? Christian Prokop ist heute Lehrer für Sport und Wirtschaft

Nach seiner aktiven Karriere als Handballer wollte Christian Prokop dem Sport nicht Lebewohl sagen - kurzerhand drückte der Ex-Spieler nochmals die Schulbank und machte 2003 seinen Trainerschein. Zuvor allerdings ließ sich der einstige Handballprofi anderweitig schulen - Christian Prokop schrieb sich nämlich 2004 als Lehramtsstudent für Sport und Wirtschaft an der Uni in Hildesheim ein, um als Lehrer an Grund-, Haupt- und Realschulen unterrichten zu können. Sein Hochschulstudium schloss Prokop 2007 mit dem Bachelor ab, bevor er 2009 seinen Master draufsetzte. Bis zum Sommer 2011 war Christian Prokop dann Referendar an der Sportschule in Magdeburg - und darf sich heute mit Fug und Recht Lehrer nennen.

Prokops Karriere als Handball-Trainer

Das Paukerleben musste jedoch noch auf Christian Prokop warten - der Handball rief lauter nach dem ehemaligen Profispieler. Nach einem Jahr als Juniorencoach wechselte Prokop als Trainer des MTV Braunschweig in die Regionalliga, bevor er ab 2006 die Herren beim TSV Hannover-Anderten trainierte. Von 2009 bis 2010/11 bliebt Christian Prokop als Trainer der B-Mannschaft des SC Magdeburg treu und wechselte im Anschluss zum SV Post Schwerin. Nach einer Station in Essen wurde Christian Prokop Coach des DHfK Leipzig - seine vorerst letzte Station als Trainer in der Handball-Bundesliga.

Christian Prokop privat: So lebt der DHB-Coach mit Ehefrau Sabrina und den Kindern

Seit Anfang Februar 2017 war nämlich bekannt, dass der damals 38-Jährige der neue Handball-Nationaltrainer sein würde und seinen Vorgänger Dagur Sigurdsson beerbt. Seine abwechslungsreiche Karriere im Handballsport hat Christian Prokop aber offenbar nicht davon abgehalten, sein Privatleben in vollen Zügen zu genießen: Erst vor wenigen Monaten trat der heutige DHB-Nationaltrainer vor den Traualtar und heiratete seine Freundin Sabrina, mit der er zuvor acht Jahre lang liiert war. Kennengelernt hatte sich das Paar beim Studium in Hildesheim - auch Sabrina Prokop ist Lehrerin und unterrichtet inzwischen die Fächer Deutsch und Sport. Schon vor dem Ja-Wort im Dezember 2016 wurden Christian Prokop und seine Freundin Sabrina Eltern: Nach Töchterchen Anna wurde im vergangenen Jahr Sohn Luca geboren.

Lesen Sie auch: Der DHB-Star Uwe Gensheimer trauert um seinen verstorbenen Vater.

Handball-Nationaltrainer Christian Prokop im Steckbrief

Name: Christian Prokop

Geburtstag und -ort: 24. Dezember 1978 in Köthen, Sachsen-Anhalt

Sternzeichen: Steinbock

Größe: 1,90 Meter

Familie: seit dem 23.12.2016 verheiratet mit Sabrina, zwei gemeinsame Kinder: Anna (* 2013) und Luca (* 2016)

Autogrammadresse: Christian Prokop, c/o Deutscher Handballbund, Willi-Daume-Haus, Strobelallee 56, 44139 Dortmund

Folgen Sie News.de schon bei Facebook und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos, tolle Gewinnspiele und den direkten Draht zur Redaktion.

/sam/news.de/dpa

Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.

Bleiben Sie dran!

Wollen Sie wissen, wie das Thema weitergeht? Wir informieren Sie gerne.