Kapitän Uwe Gensheimer wird noch vor dem WM-Auftakt zu den deutschen Handballern stoßen. Nach dem schweren Schicksalsschlag innerhalb seiner Familie reiste er am Donnerstag nach Frankreich.
Der Kapitän kehrt zurück. Nach dem Tod seines Vaters und einigen Tagen bei seiner Familie können die deutschen Handballer beim WM-Auftakt wieder auf Uwe Gensheimer setzen. Der Weltklasse-Linksaußen reiste am Donnerstag gemeinsam mit Teammanager Oliver Roggisch ins deutsche Team-Quartier nach Rouen, wo die DHB-Auswahl an diesem Freitag (13.01.2016, 17.45 Uhr) ihr Auftaktspiel gegen Frankreich bestreitet. "Ich bin jetzt auf dem Weg und werde die Weltmeisterschaft spielen. Das hätte mein Vater so gewollt", sagte Gensheimer in einer Mitteilung des Deutschen Handballbundes (DHB). Zugleich bat er darum, seine Privatsphäre während des Turniers zu respektieren. "Ich bitte um Verständnis, dass ich mich hierzu während der WM nicht weiter äußern werde", sagte Gensheimer.
Uwe Gensheimer nach dem Tod seines Vaters auf dem Weg nach Frankreich
Zur Beerdigung, deren Termin noch nicht feststeht, wird der 30-Jährige in der kommenden Woche noch einmal nach Deutschland fahren. Wie es Gensheimer nach der Zeit in seiner Heimat Mannheim geht, bleibt allerdings abzuwarten. Bis zuletzt weilte der Frankreich-Legionär von Paris St. Germain bei seiner Familie. Der DHB hatte ihm freie Hand gelassen, ob er bei der WM spielen wolle. Diese Entscheidung fiel nun für den Handball.
Der DHB-Bus war am Mittwoch mit nur 14 Spielern nach Rouen gefahren. Bundestrainer Dagur Sigurdsson wird den letzten freien Platz im maximal 16-köpfigen Aufgebot zunächst nicht besetzen. Damit sind während des Turniers nicht nur zwei Wechsel möglich, sondern es gibt über das sogenannte "Late Entry" eine weitere personelle Option.
DHB-Kapitän Gensheimer will bei WM-Auftakt gegen Frankreich spielen
Die Rückkehr von Gensheimer könnte vor allem mit Blick auf den weiteren Verlauf des Turniers enorme Bedeutung für das junge Team haben. Der Rechtshänder zählt zu den besten Spielern der Welt, mit seiner Erfahrung dürfte er vergleichsweise unerfahrenen Akteuren wie Simon Ernst oder Rune Dahmke gerade in der K.o.-Phase des Turniers eine wichtige Stütze sein. Doch auch das Team könnte seinem Kapitän in den kommenden Tagen Halt geben. Wie sehr Gensheimer in der Nationalmannschaft verankert ist, wurde bei der erfolgreichen EM im vergangenen Jahr deutlich. Obwohl er wegen einer Verletzung für das Turnier ausgefallen war, reiste er zur DHB-Auswahl nach Polen. Gensheimer unterstützte die jüngste Mannschaft, feuerte auf der Tribüne an, gab Tipps - und feierte anschließend gemeinsam mit dem Team den sensationellen Titelgewinn.
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saw/bua/news.de/dpa