Jürgen Klopp ist seit knapp vier Monaten in England. Vor deutschen Journalisten stand er jetzt eine Stunde Rede und Antwort, verriet Details aus seinem neuen Leben und zog eine Zwischenbilanz aus seiner Anfangszeit beim großen FC Liverpool.
Seit vier Monaten ist Jürgen Klopp jetzt schon Trainer beim legendären FC Liverpool. Vieles glückte dem 48-Jährigen auf Anhieb: Von seinen ersten elf Pflichtspielen als Chef-Trainer in Anfield verlor er nur eines knapp. Und bereits in seiner ersten Partie an der Seitenlinie stellte sein Team mit 116 zurückgelegten Kilometern und 640 angezogen Sprints zwei neue Liverpool-Saisonrekorde auf. Doch einiges funktionierte noch nicht nach den Vorstellungen des Erfolgstrainers: Zu Letzt das Aus in der vierten Runde des FA Cups gegen Liga-Konkurrent West Ham. In einer einstündigen Pressekonferenz mit deutschen Journalisten zog Jürgen Klopp nun Bilanz seiner Anfangszeit in Liverpool.
#kloppforthekop - Jürgen Klopp über den Fan-Wahnsinn in Liverpool
Zu Beginn der aktuellen Saison war die Sehnsucht der Liverpool-Fans nach Erfolg riesig. Diese projiezierten sie in ihren Messias: Jürgen Klopp. Dafür taten sie (fast) alles. Sei es, dass sich der gesamte "Kop", die Heimtribüne der Liverpool-Fans, als Jürgen Klopp verkleidete. Oder mit unzähligen Schmeicheleien auf den sozialen Netzwerken unter dem Hashtag #kloppforthekop. Mit Erfolg! Jetzt ist Jürgen Klopp mittlerweile seit vier Monaten in England und zog vor deutschen Journalisten seine Bilanz und sprach offen über sein Leben in Liverpool.
Jürgen Klopp: "Einige hätten mich gerne als Windel"
Der Hype, der ihn bei seinem Wechsel nach Liverpool begleitete, war enorm. Doch Kloppo lässt das kalt. "Ich krieg das nicht mit und es interessiert mich tatsächlich nicht. Die meiste Zeit meines Lebens gab's auch keinen Hype", scherzt er und gab dann zu: "Den Hype, den ich zu Beginn mitbekommen habe, weil mir Paparazzis mehr oder weniger überall hin gefolgt sind, der hat sich glücklicherweise gelegt." Er könne auch ganz entspannt mit seinem Hund Gassi gehen und ein relativ normales Leben führen. Dass es mit dem Wirbel um ihn auch die unterschiedlichsten Fanartikel gab, kommentiert der Erfolgstrainer augenzwinkernd und zweideutig mit: "Ich glaube, dass es ein paar Leute gibt, die mich gerne als Windel hätten." Doch der einstige Trainer von Borussia Dortmund scheint angekommen zu sein in Liverpool. Mittlerweile hat er auch seine eigenen vier Wände bezogen: "Ich wohne jetzt in dem Haus, das Steven Gerrard gebaut hat. Er hat Gott sei Dank seine Trophäen mitgenommen. Sonst hätte ich in dem Raum, in dem die gestanden haben, keinen Platz mehr gehabt", so Klopp.
Zu Letzt fehlte Jürgen Klopp aufgrund einer Blinddarm-OP an der Seitenlinie (2:2 gegen AFC Sunderland) und hatte beim Aus im FA Cup gegen West Ham Jubelverbot. "Ich wusste gar nicht mehr, dass ich ihn habe", erklärt Klopp, "doch nachdem ich zwei Nächte hatte, von denen eine nicht so gut war und die andere eine Katastrophe, ist das Ding dann erledigt worden". Sein Chirurg? Natürlich ein echter Fan des LFC. "Paul, mein Operateur, war sauer. Er wollte lieber beim Spiel sein, weil er Dauerkarteninhaber ist, aber er hat sich dann doch etwas konzentriert und das sehr ordentlich gemacht. Ich sollte eigentlich noch Schmerzen haben, aber mir geht es sehr gut", plaudert Kloppo aus dem Nähkästchen.
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