Kürzlich wurde für einzelne Regionen in der Schweiz eine Lawinenwarnung herausgegeben. Welche Gefahren an welchem Ort genau lauern und welche örtlichen Besonderheiten Sie beachten sollten, erfahren Sie hier auf News.de.
Am 23.12.2024 kam vom SLF eine Meldung für die Regionen Appenzeller Alpen, Schwarzenberg, Toggenburg, Rothenthurm und Pilatus. Die Gültigkeitsdauer der Warnung erstreckt sich vorläufig vom 23.12.2024 bis zum 24.12.2024.
Lawinengefahr: Darauf sollten Sie achten!
Bezüglich der Schneebeschaffenheit meldet die Zentrale: "Mit viel Neuschnee im Wallis und an der Alpennordflanke und starken, teils stürmischen West- bis Nordwinden bilden sich in dieser Niederschlagsperiode ausgedehnte und teils grosse Schneeverwehungen. Diese Neu- und Verwehungsschneeablagerungen liegen vielerorts auf einer ungünstigen Altschneedecke. Vor allem an West-, Nord- und Osthängen sind verbreitet ausgeprägte Schwachschichten in der Schneedecke vorhanden, von denen Lawinen abgehen können.Am Alpensüdrand, in Mittelbünden und im Engadin liegt für die Jahreszeit noch wenig Schnee. Dort ist die dünne Altschneedecke meist vollständig verfrachtet und locker. Die Neu- und Verwehungsschneeauflage ist nur gering."
"Neuschneeproblem und Triebschnee"
Begründet wird die aktuelle Gefahrenlage durch die als Lawinenprobleme definierten Kategorien "Neuschneeproblem und Triebschnee":
Wenn Neuschnee auf eine bestehende Schneedecke fällt, kann zudem eine instabile Schichtung entstehen, auf der der neue Schnee nicht gut haftet. Diese Schicht kann unter bestimmten Bedingungen brechen.
Durch den Wind wird Schnee von windzugewandten auf windabgewandte Stellen verfrachtet, wodurch Triebschnee entsteht. Diese Umverteilung kann zu Schwachschichten in der Schneedecke führen, die wiederum Lawinenabbrüche verursachen können.
Die Gefahrenwarnung mag zwar einheitlich wirken, aber es ist wichtig zu beachten, dass die Warnstufen und die Details zur Schneebeschaffenheit je nach Region und Tageszeit variieren können.
Lawinenwarnung bis Stufe 4!
Für alle in der jüngsten Lawinenwarnung herausgegebenen Gebiete gilt die Warnstufe 3. Betroffen sind entsprechend:
- Toggenburg
- Appenzeller Alpen
- Rothenthurm
- Schwarzenberg
- Pilatus
Die hier gemeldeten Regionen sind jedoch nicht die einzigen, in denen gerade eine potenzielle Gefahr für Lawinen besteht. Vielmehr sind verteilt über die gesamte Schweiz Warnungen verschiedener Stufen weiterhin gültig. Die derzeit höchste Warnstufe 4 gilt unter anderem für
- Zermatt
- Saas Fee
- Jungfrau-Region
- Engelberg
- Flims
- Saas Fee
Lesen Sie auch bei uns:
Unwetter in der Region unteres Freiamt AG: Glätte-Warnung! Heute wird es ungemütlich
Unwetter in der Region Gemeinde Moutier BE: Achtung Glätte! Die Wetterprognose für die Region Gemeinde Moutier BE
Lawinengefahr? Was die Warnstufen bedeuten
Wie sich die Lage in nächster Zeit entwickelt, ist schwer zu sagen, auch die Meldestelle hat sich dazu bisher nicht geäußert. Wenn Sie in den betroffenen Gebieten Urlaub machen und planen, wandern oder skifahren zu gehen, ist es ratsam, sich vorab bei den örtlichen Touristinformationen zu erkundigen. Unter allen Umständen sollte darauf geachtet werden, die markierten Wege und Pisten nicht zu verlassen. Entsprechend der Gefahrenstufen sollten Sie bestimmte Regeln befolgen, um sich nicht in Gefahr zu bringen.
Bei Stufe 2 wird die Gefahrensituation als mäßig eingeschätzt. Lawinen können insbesondere an sehr steilen Hängen ausgelöst werden. Das Auftreten größerer spontaner Lawinen ist nicht zu erwarten.
- Bei einem ungünstigen Aufbau der Schneedecke (Altschneeproblem) ist jedoch besondere Vorsicht geboten..
Bei Stufe 3 ist die Lawinengefahr erheblich. Spezifische Geräusche und Risse sind deutliche Hinweise auf das Vorliegen dieser Gefahr. Lawinen können leicht an steilen Hängen in spezifischen Höhenlagen ausgelöst werden, vor allem ist hier Vorsicht geboten.
In dieser Situation ist es für Wintersportler besonders gefährlich, daher wird dringend empfohlen, risikomindernde Maßnahmen zu ergreifen und extrem steile Hänge zu meiden.
Unerfahrene Wintersportler sollten sich vorzugsweise auf geöffneten Abfahrten und ausgewiesenen Routen aufhalten.
Bei Stufe 4 ist die Lawinengefahr groß. Es besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit für spontane, große Lawinen. Insbesondere an Steilhängen können sie leicht ausgelöst werden, auch durch Fernauslösungen.
Ein besonderes Augenmerk gilt den Geräuschen und Rissen.
Personen, die sich im ungesicherten Gelände aufhalten, sollten sich auf mäßig steile Bereiche beschränken und die Auslaufzonen großer Lawinen im Auge behalten.
Für unerfahrene Wintersportler ist es ratsam, sich auf geöffneten Abfahrten und ausgewiesenen Routen zu bewegen.
Darüber hinaus empfielt es sich, auf die konkreten Lawinenprobleme zu achten:
Bei trockenen Schneebrettlawinen sollten Sie warten, bis sich der Neuschnee stabilisiert hat.Bei trockenen Lockerschneelawinen sind besonders die Mitreiß- und Absturzgefahr im extremen Steilgelände zu beachten.
Vermeiden Sie Triebschneeablagerungen insbesondere an Übergängen von wenig zu viel und von weichem zu hartem Schnee.
Wie gefährlich Lawinen vor allem für Wanderer und Skifahrer sein können und wie Sie sich im Ernstfall als Wintersportler verhalten müssen, lesen Sie hier und hier auf News.de.
Folgen Sie News.de schon bei Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.
+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde auf der Basis von aktuellen Daten des SLF generiert. Datenupdates erfolgen täglich (zuletzt am 24.12.2024 um 08:02 Uhr). Bitte beachten Sie, dass sich die Gefahrenstufen und Wetterbedingungen im Verlauf des Tages sowie von Tal zu Tal verändern können. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
roj/news.de
Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.