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Bettwanze, Ölkäfer und Co.: Potenziell tödlich! So erkennen Sie gefährliche Insekten

In Deutschland gibt es mehr als 33.000 verschiedene Insektenarten. Einige davon können dem Menschen gefährlich werden. Wie Sie die fiesen Krabbler erkennen, erfahren Sie hier.

Mit über 380.000 beschriebenen Arten sind Käfer die größte Ordnung innerhalb der Klasse der Insekten. (Foto) Suche
Mit über 380.000 beschriebenen Arten sind Käfer die größte Ordnung innerhalb der Klasse der Insekten. Bild: AdobeStock / Robbie Ross

Die artenreichste Tiergruppe der Welt bilden die Insekten. Weltweit wurden bislang mehr als eine Millionen Arten beschrieben - Tendenz steigend. Allein in Deutschland gibt es mehr als 33.000 Insektenarten. Neben zahlreichen unverzichtbaren Nützlingen sind hierzulande jedoch auch fiese Viecher unterwegs, die dem Menschen mitunter gefährlich werden können. Doch wie erkennt man die Krabbeltiere? Das Buch "Der Kosmos Insektenführer" hilft bei der Bestimmung von fast 900 Arten.

Fiese Viecher: Daran erkennen Sie die gefährlichsten Insekten Deutschlands

Obwohl die Welt der Insekten äußerst faszinierend ist, ist das Zusammenleben von Mensch und Insekt jedoch nicht immer harmonisch. Viele der Krabbeltiere beißen oder stechen, teilweise sind sie sogar giftig. Doch wie erkennt man sie?

Für Schlagzeilen sorgte jüngst der Schwarzblaue Ölkäfer (Meloe proscarabaeus), auch als Schwarzer Maiwurm bekannt. Der Krabbler hat stark verkürzte Flügel und einen stark angeschwollenen Hinterleib. Wie der Name sagt, ist die Färbung des Käfers schwarz bis blauschwarz. Der Kopf und der Halsschild sind grob punktiert. Der Schwarzblaue Ölkäfer bevorzug sandige, offenen Stellen. "Bei Gefahr lässt der Käfer an seinen Beingelenken Blutflüssigkeit austreten, die das hochgiftige Catharidin enthält", heißt es im "Kosmos Insektenführer". Für den Menschen kann das Gift schon in geringen Dosen tödlich sein. Schon 0,5 mg/kg Körpergewicht können einem Menschen das Leben kosten. Doch keine Angst: Der Verzehr eines einzelnen Käfers ist nicht tödlich. Zudem sind in Deutschland bislang keine Todesfälle bekannt. Der Nabu empfiehlt dennoch, den Kontakt mit dem Schwarzblauen Ölkäfer zu vermeiden.

Auch vor den Raupen des Eichen-Prozessionsspinners (Thaumetopoea processionea) wird regelmäßig gewarnt. Die Raupen des Falters besitzen 0,1 bis 0,2 mm lange Brennhaare. Diese lösen sich extrem leicht ab und können durch den Wind verbreitet werden. Beim Menschen können die Brennhaare schwere allergische Reaktionen hervorrufen. Die Folgen können starker Juckreiz, Schwellungen, Ausschlag, Fieber, Atemnot und Augenreizungen sein. Die Raupen des Eichen-Prozessionsspinners ruhen tagsüber in Gespinsten am Stamm und wandern abends in dichten Prozessionen in den Baumwipfel. Die Raupen sind an den Seiten weißlich gefärbt und haben lange weiße Haare.

Bettwanzen(Cimex lectularius) breiten sich in Deutschland aus. Die Bettwanze gilt als klassischer Parasit. Sie haben sich auf die Schlafplätze warmblütiger Lebewesen spezialisiert. Tagsüber verstecken sie sich und nachts saugen sie Blut. Man erkennt einen Befall durch einen süßlichen Geruch im betroffenen Zimmer. Bettwanzen können verschiedene Krankheitserreger übertragen. Angst sei jedoch nicht berichtet: "Bis heute ist gibt es keinen Nachweis, dass Bettwanzen Infektionserkrankungen übertragen können. Allerdings können die Bisse [...] bei manchen Menschen allergische Reaktionen hervorrufen, die Krankheitswert haben können", teilt das Umweltbundesamt mit. Die Tiere haben einen sehr breiten, extrem abgeflachten Körper. Die Flügel sind zu winzigen Schuppen reduziert.

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Welches Insekt ist das? So bestimmen Sie Insekten mit einem Buch

Der "Kosmos Insektenführer" von Heiko Bellmann bietet eine reichhaltige Sammlung an Informationen und Abbildungen, um Lesern dabei zu helfen, Insekten zu identifizieren und ihr Verhalten, ihre Lebensräume und ihre Lebenszyklen besser zu verstehen. Die Bestimmung von einzelnen Tieren erfolgt über die Insektenordnung anhand eines Formenschlüssels, den man übersichtlich im Einband findet. Darunter unter anderem Eintagsfliegen, Heuschrecken, Schaben, Libellen, Fangschrecken, Tierläuse, Wanzen, Käfer, Zweiflügler und Schmetterlinge. Über diesen Schlüssel gelangt man dann in den entsprechenden Abschnitt mit den Portraits einzelner Arten

Jede Insektenordnung wird detailliert beschrieben und durch Farbfotos ergänzt, die die verschiedenen Arten und ihre Merkmale veranschaulichen. Heiko Bellmann, renommierter Entomologe und Naturfotograf, liefert präzise Beschreibungen der jeweiligen Insekten und stellt dabei charakteristischen Merkmale, Körperstruktur sowie Lebensweisen dar. Ein besonderes Merkmal des "Kosmos Insektenführers" ist die klare und benutzerfreundliche Gestaltung. Die Inhalte sind gut strukturiert, und die Beschreibungen werden durch Symbole und Piktogramme ergänzt, die wichtige Informationen über den Lebensraum, die Flugzeit und die Nahrungsgewohnheiten der Insekten liefern. Dies ermöglicht eine schnellere und genauere Identifizierung.

Der Kosmos Insektenführer ist sowohl für Anfänger als auch für erfahrene Naturfreunde geeignet. Die detaillierten Informationen und die umfangreiche Sammlung von Abbildungen machen ihn zu einem wertvollen Nachschlagewerk für Naturbegeisterte, die mehr über die faszinierende Welt der Insekten erfahren möchten. Doch Obacht: "Für eine exakte Artbestimmung wird aber in aller Regel eine gute Einarbeitung in die jeweilige Gruppe erforderlich sein", erörtert der Autor.

Titel: "Der Kosmos Insektenführer"
Autor: Heiko Bellmann
Verlag: Kosmos, 2018
Seitenzahl, Buchart: 456, Klappenbroschur
Preis: 45 Euro
ISBN:978-3-440-15528-8

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