Essbare Wildpflanzen können Sie nahezu das ganze Jahr über sammeln. Sie sind nicht nur eine einfache Möglichkeit zur Selbstversorgung sondern sie sind auch gesund. Jedoch sollten Sie nur Pflanzen sammeln, die sie eindeutig bestimmen können. Dabei helfen Naturführer.
Selbstversorgung liegt im Trend! Immer mehr Menschen bauen im Garten oder auf Balkonen ihr eigenes Obst und Gemüse an. Was viele nicht wissen, es gibt einfachere Möglichkeiten sich nahezu kostenlos zu versorgen. In Deutschland wachsen nämlich jede Menge Wildkräuter und wilde Obstbäume- sowie -sträucher.
Essbare Wildpflanzen sammeln: Einfache und kostenlose Möglichkeit zur Selbstversorgung
In Kriegszeiten waren sogenannte Unkräuter eine wichtige Ressource zum Überleben. Doch mit dem Wirtschaftsboom in den 1960er Jahren verschwanden sie wieder aus deutschen Küchen. Nun erleben sie jedoch ihr großes Comeback. Kein Wunder! Wildpflanzen sind nicht nur geschmacklich eine Bereicherung sondern durch ihren hohen Gehalt an Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen auch sehr gesund.
Wer sie sammeln will, muss jedoch wissen, wie er giftige von essbaren Pflanzen unterscheiden kann. In Europa wachsen mehr als 12.000 Pflanzen. Davon sind jedoch nur 1.500 essbar. 200 sind für den Menschen sogar giftig. Während viele von ihnen nach dem Verzehr nur zu leichten Vergiftungserscheinungen wie Übelkeit und Erbrechen führen, können andere durchaus lebensgefährlich werden.
Der Kosmos Naturführer "Unsere essbaren Wildpflanzen" von Rudi Beiser bietet einen Überblick über mehr als 150 essbare Pflanzen. Um das Bestimmen und Sammeln der Pflanzen zu erleichtern, werden die pflanzen im Buch nach der Blattform sortiert. Neben Zeichnungen verschiedener Bestimmungsmerkmale wie Blüten, Blätter, Stängel, Wurzeln sowie Früchte, lassen lässt sich eine Pflanze zusätzlich mit Hilfe eines Fotos und einer Zeichnung in den Porträts identifizieren. Hat man eine Pflanze im Buch gefunden, erfährt man neben dem Namen auch, welche Pflanzenteile essbar sind und wann man sie ernten kann. Zusätzlich gibt es Hinweise auf mögliche Verwechselungsgefahren mit ungenießbaren oder sogar giftigen Doppelgängern. Außerdem erfährt man, wozu man die gesammelte Pflanze verwenden kann.
Für Sammeln benötigt man neben einer Schere oder einem Messer und einem Wurzelstecher lediglich Handschuhe und ein Gefäß. Die beste Sammelzeit ist an regenfreien Tagen zwischen 10 und 15 Uhr. "Junge, zarte Pflanzenteile sind zu bevorzugen, denn sie sind noch nicht hart, faserig oder voller unerwünschter Bitterstoffe", schreibt Beiser. In ausgewiesenen Naturschutzgebieten ist das Sammeln von Wildpflanzen übrigens verboten. Und auch anderswo gibt es strenge Regeln: "Laut Naturschutzgesetz dürfen Wildpflanzen der Natur nur in Mengen entnommen werden, die nicht über einen großen Handstrauß hinausgehen." Der Autor gibt Tipps fürs Bestimmen, Sammeln, Verarbeiten und Haltbarmachung.
Das Beste: Wildkräuter kann man das ganze Jahr über ernten. Der Kosmos-Naturführer bietet einen Sammelkalender, in dem man sieht, in welchen Monaten man welche Pflanzenteile sammeln kann. Welche Pflanzen Sie im Herbst und sogar im Winter sammeln können, verraten wir Ihnen hier.
- Große Brennnessel (Samen und Früchte bis Oktober)
- Brunnenkresse (Blätter, triebe, Sprosse und Stängel bis November)
- Rotbuche (Samen und Früchte bis Oktober)
- Weißer Gänsefuß (Samen und Früchte bis Oktober)
- Hasel (Samen und Früchte bis Oktober)
- Hundsrose (Samen und Früchte [Hagebutten] bis Oktober)
- Schlehe (Samen und Früchte bis November)
Doch Obacht: Sammeln Sie nur Kräuter und Pflanzenteile, die Sie eindeutig bestimmen können.
Titel: "Unsere essbaren Wildpflanzen"
Autor: Rudi Beiser
Verlag: Kosmos, 2022
Seitenzahl, Buchart: 296, Klappenbroschur
Preis: 18 Euro
ISBN: 978-3-4401-7466-1
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