Zum Spätsommer gehören Spinnennetze und achtbeinige Gesellen einfach dazu - aber auch in der Wohnung? Neben der Hauswinkelspinne sollten Sie sich jetzt vor dieser giftigen Spinne in Acht nehmen.
Wer vor Spinnen Angst hat, könnte dieser Tage laut in seiner Wohnung aufschreien. Denn immer mehr Menschen berichten von achtbeinigen Gesellen, die sich in ihren privaten vier Wänden offensichtlich wohl fühlen.
Hauswinkelspinne 2017 vermehrt in Wohnungen gesichtet
Gemeint ist damit die sogenannte Hauswinkelspinne, die im Spätsommer auf der Suche nach Weibchen ist. Dabei verirrt sie sich auch in Waschbecken und Badewannen. Dass es im Jahr 2017 so viele Exemplare sind, liege an dem feuchtwarmen Klima, das die Hauswinkelspinne bevorzuge. Dr. Bernhard Huber, Sektionsleiter Arachnida am Forschungsmuseum Koenig in Bonn, verriet im Sat.1-Interview, dass man vor den Tieren keine Angst haben müsse und sie einfach wieder mit einem Glas fangen und vor die Tür setzen könne.
Spinnen haben im Spätsommer Hochsaison
Doch die Hauswinkelspinne ist bei Weitem nicht die einzige Spinne, der wir im Spätsommer in Haus- und Wohnungsnähe begegnen können. Dazu gehören etwa die bekannte Gartenkreuzspinne mit ihren weißen Punkten auf dem Rücken, die Vierpunktkreuzspinne, Listspinne oder auch Springspinnen, die sich am Nachmittag an der Hauswand sonnen. Sie alle können mit in die Wohnung gelangen, wenn wir sie etwa unbemerkt an der Kleidung mit hereintragen oder sie bei lange geöffneter Tür hineinschlüpfen. Ein ganzjähriger Keller-Untermieter mit acht Beinen ist zum Beispiel die Zitterspinne.
Ammen-Dornfinger ist die einzige giftige Spinne in Deutschland
Auch wenn diese Tatsache für Arachnophobiker der blanke Horror sein mag, gefährlich sind die Spinnen für uns nicht. Lediglich eine Spinnenart in Deutschland ist für den Menschen giftig und das ist der Ammen-Dornfinger, der ursprünglich aus dem Mittelmeerraum kommt und auch hierzulande verbreitet ist. Die Spinnen sitzen gern im hohen Gras und sind gut erkennbar an ihrer gelb-orangenen Färbung und der Klauenkiefer.
Symptome nach Biss vom Ammen-Dornfinger
Der Biss des Ammen-Dornfingers ist vergleichbar mit einem Wespenstich, es kommt zur Rötung und Schwellung der Bissstelle. Es können jedoch auch Symptome wie Fieber, Schwindel, Herzrasen, Schüttelfrost, Erbrechen oder gar Kreislaufversagen auftreten. Für Allergiker ist besondere Vorsicht geboten, ein Gang zum Arzt ist aber in jedem Fall ratsam. Wenn möglich, sollte man laut "Naturschutzbund" (NABU) die Spinne, von der man gebissen wurde, fangen und zur Identifikation mit zum Arzt nehmen.
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kad/sam/news.de
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