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Religiöse Sex-Tabus: Welcher Gott erlaubt wie viel Liebesspiel?

Der TV-Auftritt eines muslimischen Theologen löste eine Debatte über Sex-Tabus im Islam aus. Doch wie viel sexuelle Lust ist eigentlich in den anderen Weltreligionen erlaubt?

In einigen Religionen gibt es keine sexuellen Tabus. (Foto) Suche
In einigen Religionen gibt es keine sexuellen Tabus. Bild: Fotolia / Andreas Edelmann

Nachdem der Islam-Gelehrte Ali Riza Demirkan für seine Warnung vor "fortgeschrittenem Oralverkehr" nicht nur von der türkischen Moderatorin Pelin Çift Gelächter erhielt, entfachte er gleichzeitig eine Debatte über Sex-Gebote im Islam. Doch auch in anderen Weltreligionen herrschen strenge Regeln, wenn es um das Liebesspiel geht.

Lesen Sie hier: Theologe warnt vor "fortgeschrittenem Oralverkehr".

Islam: Oralverkehr gilt als unrein

Laut Islamischen Zentralrats der Schweiz (IZRS) ist Oralverkehr erlaubt, schreibt das Nachrichtenportal "20min.ch". Jedoch ist unter "fortgeschrittenem Oralverkehr" womöglich Oralsex bis zur Ejakulation des Mannes zu verstehen. Dieser sei zu verurteilen, da Mund und Zunge nicht mit Körperausscheidungen in Kontakt kommen dürfen. Diese müssten laut muslimischer Lehre rein bleiben, da sie Koran-Verse rezitieren müssen. Doch auch hier gebe es verschiedene Ansichten. "Sowohl das männliche Sperma als auch das weibliche Scheidensekret werden in der islamischen Rechtsprechung als rein kategorisiert", zitiert "20min.ch" den IZRS. Die einzige Praxis, die definitiv verboten sei, ist Analsex und Geschlechtsverkehr während der Menstruation.

Lesen Sie hier: Ein Handbuch zum Umgang mit Sex-Sklavinnen.

Verhütung bei Christen tabu

Bei Christen stehen einige sexuelle Tabus sehr direkt in der Bibel. So ist Selbstbefriedigung und Verkehr unter Homosexuellen strikt verboten. Jedoch ist die katholische Kirche noch weiter gegangen. Verhütung ist somit ein absolutes Tabu. Denn Sex solle der Fortpflanzung dienen. Sexuelle Lust ist Sünde. Aktuell findet eine Debatte zur Sexualmoral in der katholischen Kirche statt.

Judentum: Sex darf Spaß machen

Lockerer sehen es da die Juden. "Sex wird nicht nur als Mittel zur Fortpflanzung angesehen, er soll und darf Spaß machen", sagte Raphael Pifko, Experte für Judentum am Zürcher Lehrhaus, gegenüber "20min.ch". Praktiken, die grundsätzlich verboten seien, gebe es nicht. "Während beispielsweise Oralsex für viele Juden zu einem normalen Sexleben gehört, werden Orthodoxe die Ansicht vertreten, dass die Samen des Mannes so verschwendet werden", sagt Pifko weiter. Ebenso beurteilen die verschiedenen Strömungen Homosexualität, Selbstbefriedigung oder Sex vor der Ehe unterschiedlich.

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Kamasutra als sexuelles Standardwerk im Hinduismus

Besonders tolerant steht der Hinduismus gegenüber der sexuellen Lust. Das Kamasutra gilt als Standardwerk. "Sex ist Privatsache. Was in den eigenen vier Wänden im Einvernehmen beider Partner geschieht, ist in Ordnung", sagt Vignarajah Kulasingam im Interview mit "20min.ch".

Sadomaso im Buddhismus

Auch im Buddhismus gibt es Regeln. "Bei der Sexualität soll – wie in allen anderen Lebensbereichen – darauf geachtet werden, dass man einfühlsam und mit Verantwortungsbewusstsein mit sich selber und seinem Partner umgeht", zitiert das "Magazin der Bundeszentrale für politische Bildung" Wilfried Reuter, buddhistischer Leiter des Lotos-Vihara Meditationszentrums in Berlin. Sogar Sadomaso ist erlaubt. Hauptsache beiden gefällt es.

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