Die Pornoindustrie floriert. Unzählige Genre bedienen verschiedene Ambitionen. Sogar blinde Menschen kommen jetzt in den Genuss der Schmuddelfilme. Durch Tasten und Hören sollen Blinde eigene erotische Fantasien entwickeln.
Schmuddelfilme sind beliebt. Das ungenierte Präsentieren von Geschlechtsteilen beim Sex soll den Porno-Konsumenten erregen und zu Höchstform treiben. Hauptsächlich geht es dabei um die Bilder und eher weniger um die Handlung. Doch genau an diesem Punkt wird es knifflig. Blinde Menschen haben zum Beispiel überhaupt nichts von Pornofilmen. Damit sie trotz ihrer Sehbeeinträchtigung in den filmischen Genuss kommen, hat sich ein völlig neuer Industriezweig entwickelt: Blindenpornos.
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Sachlicher Pornokommentar für Blinde
Doch wie kann man sich das Vorstellen? Das wilde Treiben vor der Kamera wird von einer Stimme aus dem Off kommentiert. Und das sogar völlig sachlich und unbeeindruckt vom wilden Treiben vor der Kamera. Neben den Original-Vögelgeräuschen wird das Geschehen einfach und unemotional auf den Punkt gebracht.
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Gebrauchsanweisung statt Erotik
Pornfortheblind.org bietet blinden Menschen zum Beispiel entsprechende Audiodateien an. Sprecher erzählen hier Sex-Clips aus dem Internet nach. Doch mit anregender Erotik hat das wenig zu tun. «Die Website ist rosafarben. Rechts oben ist ein Bild von einer geöffneten Vagina. Daneben das Logo der Site. Daneben steht ein Mann mit einem sehr großen Penis. Jetzt geht es los. Erst kommt eine Warnung. Die Frau fasst dem Mann an den Schaft. Sie hat sehr große Brüste», zitiert das Magazin Max die Porno-Hörbücher. Teilweise klingen sie wie Bedienungsanleitungen für Toaster und Co.
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Pornos zum Tasten
Es geht aber auch anders: Die kanadische Künstlerin Lisa Murphy veröffentlichte in ihrem Pornomagazin «Tactile Minds» 17 erotische Bilder. Mit den Fingern können Blinde über die Konturen von nackten Frauen und Männern und die dazugehörige Brailleschrift gleiten. Abgebildet sind auch die Reliefs von stark vergrößerten Geschlechtsorganen. Bisher gibt es das Schmuddelmagazin nur in englischer Sprache. Auch der Preis ist beachtlich: 150 Pfund.
Mit ihrem Werk wolle sie eine Lücke schließen. «Es gibt keine Bücher mit tastbaren Bildern von Nackten für Erwachsene», so die Kanadierin gegenüber der britischen Zeitung Telegraph. Nur der Playboy hat von 1970 bis 1985 ein Magazin auch in Blindenschrift herausgegeben, nur ohne Bilder nützt dies wenig.
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rut/news.de
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