Marcos Lieblingspflanzen sind jedoch Geranien: «Sie passen sich jedem Boden an, sind farbenfroh und formenreich. Das schätzen auch unsere Gäste sehr», erklärt der freundliche Chefgärtner mit einem Lächeln. Kein Wunder, dass die meisten Hotelgäste nur zum Schlafen in ihren Zimmern sind und tagsüber auf einer der vielen Gartenbänke einfach nur die Seele baumeln lassen und die Ruhe genießen. Wer mag, kann sich die Pflanzenvielfalt auf einem wöchentlich stattfindenden Spaziergang durch die Beete von einem Botaniker erklären lassen.
Entdeckungstour durch den Laurissilva-Wald
Die Sommermonate auf Madeira sind sonnig, aber selten unerträglich heiß. Wer zwischen Mai und Oktober auf Madeira Urlaub macht, darf sich auf Temperaturen zwischen 20 und 30 Grad freuen. Die Stadt Caniço und ihr Umland sind in jedem Fall eine Entdeckung wert. Sehenswert ist zum Beispiel die Cristo-Rei-Statue, die auf einer felsigen Anhöhe zwischen Caniço und Funchal steht. Marco empfiehlt außerdem, unbedingt eine Wanderung durch die Levadas zu machen und entlang der kleinen Kanäle, die den Süden der Insel mit Wasser aus dem regenreicheren Norden versorgen, den Laurissilva-Wald zu erkunden. Mehr als 15.000 Hektar nimmt der Naturwald auf der Insel ein. Das einzigartige Ökosystem, in dem vorrangig Lorbeerbäume gedeihen, gehört übrigens zum Weltnaturerbe der UNESCO.
Whalewatching und Wassersport vor Madeiras Küste
Während eines Urlaubs auf Madeira kann man den Atlantik beim Wellenreiten genießen oder einen Segeltörn machen. Ein Tauchgang ist ebenfalls lohnenswert. Da Madeira eine vulkanisch entstandene Insel ist, sieht die Unterwasserwelt hier besonders atemberaubend aus. Um die Wale und Delfine im Atlantik kennenzulernen, bietet sich eine Bootstour an, um die faszinierenden Meeressäuger aus nächster Nähe zu beobachten. Vor Madeira stehen die Chancen gut, rund 20 Arten wie Buckelwale, Pottwale, Zahnwale oder Große Tümmler zu beobachten. Einen ganz anderen Blick auf die Blumeninsel verspricht Paragliding.
Mit dem Korbschlitten von Monte nach Funchal
Ein besonderes Abenteuer ist eine Fahrt mit dem Korbschlitten von Monte hinunter nach Funchal. Ein bisschen erinnern die auch Toboggan genannten Attraktionen an eine Mischung aus Zweisitzersofa und überdimensioniertem Wäschekorb. Den Spaß, eine Fahrt im Carros de Cesto mitzumachen, sollte sich kein Urlaubsgast entgehen lassen. Zwei Carreiros, so heißen die Männer in ihrer traditionellen weißen Kleidung samt Strohhüten, steuern das Gefährt auf seiner rasanten Fahrt entlang der zwei Kilometer langen steilen Asphaltstraße Caminho do Monte. Damit die Holzkufen schneller gleiten, werden sie während der Fahrt mit eingefetteten Lappen beschleunigt. Bremsen haben die traditionellen Fortbewegungsmittel nicht, die Carreiros bremsen die Abfahrt durch die engen Gassen mit den Gummisohlen ihrer robusten Stiefel.
Zu Besuch in der Inselhauptstadt Funchal
In Funchal, acht Kilometer von Caniço entfernt, geht es dann beschaulicher zu als bei der rasanten Abfahrt. Großstadtstress sucht man hier vergebens, stattdessen warten Sehenswürdigkeiten wie die Kathedrale Sé, die Markthallen vom Mercado dos Lavradores und der Hafen darauf, entdeckt zu werden. Beim Spaziergang durch die hübschen Gassen sind alle Alltagssorgen vergessen. Schon die österreichische Kaiserin Sissi kurierte sich vor mehr als 150 Jahren auf Madeira von einer schweren Krankheit aus, heute erinnert ein Denkmal im Casino-Park an die royale Besucherin.
Die üppige Pflanzenpracht ist natürlich auch in Funchal zu bestaunen. Vom berühmtesten Park der Stadt, dem Jardim Botânico da Madeira, hat man einen umwerfenden Blick auf Funchal, denn das mehr als 80.000 Quadratmeter große Areal liegt auf einem Hügel. Wer von hier aus das Umland der Stadt bewundert, dem steigt wieder dieser unvergleichliche Blütenduft in die Nase – und genau dieser Duft ist es, der als bleibendes Andenken immer an einen Madeiraurlaub erinnert.
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sca/news.de
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