Die sogenannten Kegelübungen sollen blasenschwachen Müttern helfen. Schöner Nebeneffekt: Das simple Beckenbodentraining sorgt auch für mehr Spaß beim Sex. News.de verrät, wie Sie dank einer einfachen Übung zum Orgasmus kommen.
Woran denken Sie, wenn eine Freundin Ihnen erzählt, dass sie regelmäßig Kegelübungen macht? An Kegelbahn und Kegelclub? Langweiligen Spießersport? Ganz im Gegenteil: Die sogenannten Kegelübungen trainieren den Beckenboden und sorgen so für mehr Spaß beim Sex. Ihren irreführenden Namen haben sie vom amerikanischen Arzt Dr. Arnold Kegel. Der Urologe entwickelte das nach ihm benannte Training in den 1950er Jahren, um Frauen zu helfen, die nach der Geburt ihrer Kinder unter einem gedehnten und geschwächten Beckenboden und einer schwachen Blase litten.
Gegen schwache Blasen, für starken Sex
Der unverhoffte, positive Nebeneffekt: Die neue Form der Rückbildungsgymnastik führte bei den sportelnden Damen dazu, dass sie den Penis ihrer Partners beim Sex intensiver in sich spürten. Und auch die besagten Männer waren begeistert und berichteten davon, eine stärkere Stimulation beim Verkehr erlebt zu haben.
Durch eine starke Beckenbodenmuskulatur lässt sich also Inkontinenz ebenso verhindern wie sie für ein intensiveres Orgasmuserleben sorgt. Mehr Muskeln untenrum führen zu einer besseren Durchblutung und Kontrolle der unwillkürlichen Muskulatur. Das bedeutet wiederum ein berührungsempfindlicheres Gewebe, sensiblere Nervenenden, die gestärkte Fähigkeit, den Harndrang unterdrücken zu können oder während des Geschlechtsverkehrs den Penis des Partners besonders eng umschließen zu können.
Dreifach höhere Orgasmus-Chance
Dem österreichischen Sexualtherapeuten Karl Stifter zufolge haben Frauen mit starker Beckenbodenmuskulatur sogar eine dreifach höhere Chance, zum Orgasmus zu kommen. Die meisten Nerven, die für die sexuelle Lust zuständig sind, befinden sich nämlich nicht in der Vagina, sondern im umliegenden Beckenboden. Doch noch nicht mal jede zweite sexuell aktive Frau weiß, wie man die schlingenförmigen Muskeln findet, anspannt und trainiert.
Wo spüre ich meine Beckenbodenmuskeln?
Falls Sie zu den bisher unwissenden 50 Prozent gehören, versuchen Sie es doch mal so: Wenn Sie das nächste Mal auf die Toilette müssen, spannen Sie die Muskeln im Unterleib an, um den Harnfluss zu unterbrechen. Genau da, wo es leicht zieht, befinden sich Ihre Beckenbodenmuskeln. Und auch wenn Sie nicht müssen: Indem Sie diese Übung simulieren, können Sie überall und immer etwas für Ihre Gesundheit und Ihr Sexleben tun.
Wie kann ich effektiv trainieren?
Spannen Sie Ihre Beckenbodenmuskeln mehrmals täglich 10 bis 20 mal an, halten Sie kurz inne und entspannen Sie sie wieder. Einfach so tun, als müssten Sie ganz dringend auf Toilette. Das ist auch schon alles. Und lässt sich total unbemerkt in den Alltag integrieren. Gewöhnen Sie sich doch einfach an, an der roten Ampel, der Bushaltestelle oder beim Zähneputzen an Ihren Trainingsvorsatz zu denken und ein paar Wiederholungen einzustreuen. Kleiner Aufwand, große Wirkung. Ihre Blase und Ihr Partner werden es Ihnen danken.
Versuchen Sie auch mal, beim Sex die Vagina mit der geübten Technik gezielt zusammenzuziehen und zu verengen. Das sollte sich dann fast so anfühlen, wie die automatische Kontraktion beim Orgasmus. So lassen sich G-Punkt und Partner noch besser stimulieren.
brc/som/rzf/news.de