Stiernacken, dicker Bauch und großer Po - auch Männer leiden unter Figur- und Modeproblemen. Das starke Geschlecht hat weniger Möglichkeiten, mit Accessoires zu spielen und zu kaschieren. News.de weiß, wie Sie trotzdem eine gute Figur machen.
Ein Mann ohne Bauch ist ein Krüppel, hieß es lange im Volksmund. Zwar mögen viele Frauen den Waschbärbauch ihres Liebsten. Dennoch hat es Mann schwer, Polster und Schwimmringe unter geeigneter Kleidung zu verstecken. Anders als Frauen, denen vielfältige Möglichkeiten offen stehen.
Schlanke Optik: ein Ziel, zwei Möglichkeiten
Schlanker wirkt Mann, wenn er seine Garderobe Ton in Ton abstimmt, also verwandte Farben miteinander kombiniert, zum Beispiel ein dunkles Sakko zu einer dunklen Hose. Bunte Farbmixe hingegen betonen Pölsterchen. Obendrein sollten Männer wie Frauen darauf achten, dass zwei Kleidungsstücke nie an der stärksten Stelle des Körpers enden.
Ist der Bauch sehr mächtig, sollten sich Hose und Hemd dort nicht treffen, besonders gleichfarbige. Das trägt auf. Gedeckte Farben kaschieren besser als helle, weil stramme Bäuche oder kräftige Oberschenkel optisch in den Hintergrund treten. Trotzdem können korpulente Männer im Sommer bei Shirt und Hose zu hellem Leinen greifen. Dann ist jedoch die Ton-in-Ton-Regel zu beachten.
Optisch lassen sich Pfunde mit der streckenden Wirkung bestimmter Muster, Schnitte und Kombinationen kaschieren. Kleidungsstücke, die eine senkrechte Linie schaffen - Oberteile und Pullover mit Längsstreifen -, erzielen diesen Effekt optimal.
Auf Schals, Ketten oder Tücher können Männer nur bedingt zurückgreifen. Deshalb zählen Details. Bei T-Shirts oder Polohemdes sollten V-Ausschnitte gewählt werden, die im Gegensatz zum Rundhalsausschnitt optisch strecken. Wer gern Polos mit Knopfleiste oder Freizeithemden trägt, lässt den oberen Knopf offen und erzielt eine ähnliche Wirkung. Männern mit kräftigem Nacken und Hals kommt dieser Trick besonders zugute.
Herren mit stärkerer Brustbehaarung sollten das Hemd nicht zu weit aufknöpfen. Bereits ein Knopf erzielt Wirkung. Und nichts ist schlimmer als herausquellendes Brusthaar.
Karomuster sind bei kräftigen Personen schwierig. Wer sie jedoch mag, sollte beachten, dass die Längsstreifen des karierten Hemdes dominanter sind als die Querstreifen. So strecken Sie sich optisch und können Karos bedenkenlos tragen.
Schicke Freizeitmode mit kleinen Tricks
Wer gerne Strickwaren trägt, sollte auf grobe und dicke Stoffqualität wie Breitcord verzichten und stattdessen zur Rippenoptik greifen. Über dem Shirt oder Hemd getragene Jacken kaschieren und umspielen die Problemzone Bauch. Dazu sollten Reißverschlüsse oder der untere Knopf offen getragen werden. Auch Schals stehen Männern sehr gut. Greifen Sie zu kräftigen Farben, um Akzente zu setzen, und tragen Sie den Schal locker um den Hals gelegt. Er darf nicht an einer starken Körperstelle enden, deshalb ist eine etwas längere Variante geeigneter.
Bei Hosen sind Exemplare in H-FormEs handelt sich um Hosen, an denen die Beine gerade geschnitten sind. besonders zu empfehlen. Auf Baggy- oder Cargohosen sollten Sie verzichten. Achten Sie auf die Länge der Hose. Nichts trägt mehr auf als umgekrempelte Hosenbeine. Auch große, aufgesetzte Taschen und bei Cargohosen übliche Quernähte stauchen die Gesamterscheinung und lassen dicker erscheinen.
Greifen Sie im Sommer zu kurzen Hosen, sollten Sie keine 7/8-Variante - auch Caprihose genannt - wählen. Bei kleinen, kräftigen Männern staucht diese die Figur zu sehr. Setzen Sie lieber auf kniekurze Modelle. Dazu können Sie Sandalen - bitte immer ohne Socken - beziehungsweise Segel- oder Turnschuhe kombinieren. Auch Flip Flops sind erlaubt.
Mit Businesskleidung eine gute Figur machen
Fein raus ist, wer im Job Anzüge oder formelle Kleidung tragen muss. Beides lässt sich figurumschmeichelnd kombinieren. Bei Anzügen ist vorteilhaft, dass sie Ton in Ton getragen werden. Westen unter der Anzugjacke sind kein Problem. Sie packen den Bauch vorteilhaft ein. Wichtig ist, den unteren Knopf von Weste und Sakko offen zu lassen. Damit erzeugen Sie ein kleines V, das optisch streckt. Außerdem ermöglicht der offene Knopf mehr Bewegungsfreiheit.
Die Weste muss über den Bauch reichen und die passende Krawatte lang gebunden sein. Lang bedeutet, sie endet nicht auf dem Bauch oder darüber. Achten Sie beim Knoten binden darauf, dass das kurze Ende der Krawatte wirklich kurz gehalten wird. Nur dann erzielen Sie eine Länge, die über den Bauch hinaus geht.
Aber: Die Krawatte darf nicht unter der Weste hervorgucken. Tut sie das, ist sie zu lang gebunden. Ebenso wichtig ist der obere Hemdknopf. Dieser wird, anders als bei der Freizeitkleidung, beim Businesslook nie offen getragen - egal, ob sie einen kräftigen Hals haben oder nicht. Achten sie beim Kauf gleich auf die richtige Kragenweite, um unangenehmes Kneifen zu vermeiden.
Einreiher oder Zweireiher?
Wer klein und korpulent ist, sollte bei der Anzugform zum Einreiher greifen. Dieser hat nur eine Knopfleiste und im Idealfall einen Mittelschlitz im unteren Rückenbereich. Das streckt. Hat das Sakko Seitenschlitze, wird ein dicker Po betont. Anzüge mit zwei Knopfreihen, sogenannte Zweireiher, können nur große Männer mit langen Beinen tragen. Außerdem muss die Anzugjacke bei diesem Modell immer geschlossen getragen werden.
Gürtel und Schuhe sollten farblich aufeinander abgestimmt sein, wenn es um Geschäftskleidung geht. Auch die Socken müssen einen dunklen Ton haben. Nichts sieht schlimmer aus, als helle Socken zum dunklen Anzug. Greifen Sie bewusst zu Businesssocken. Diese haben die richtige Länge. Blitzt die Wade beim Hinsetzen durch, ist das ein absolutes No-Go.
Dieser Beitrag entstand mit fachlicher Beratung von Imageberaterin Regina Maass. Sie lebt und arbeitet in Hamburg und hat mit ihrer Firma Kolibri Imageberatung in Deutschland und in der Schweiz ein großes Netzwerk von Stil- und Imageberaterinnen aufgebaut, die Kunden in allen Fragen rund um Mode, Farben und Stil zur Seite stehen.
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