Ist er zu klein, zu groß, zu dick, zu dünn? Von der Antwort auf diese Fragen hängt das Selbstbewusstsein vieler Männer ab. Um sein bestes Stück ranken sich viele Mythen und Märchen. News.de bringt ein wenig Licht ins Dunkel.
Je länger, desto besser? Von wegen die Länge des Penis lässt auf das sexuelle Leistungsvermögen eines Mannes schließen! Das ist alles Quatsch. Sagt Professor Dr. Sommer. Nicht der Dr. Sommer von der Bravo, sondern der Professor für Männergesundheit von Uniklinikum Hamburg-Eppendorf. Der Mann muss es wissen, schließlich beschäftigt er sich seit Jahren mit der Lehre und Forschung zu männlichen und weiblichen Geschlechtsorganen und Sexualstörungen.
Seine Erkenntnis: «Ein kleiner, stabiler Penis kann oft bessere Erektionen hervorbringen und somit befriedigender für die Partnerin sein als ein langes Exemplar - frei nach dem Motto: lang und schmal - Frauens Qual. Klein und dick - Frauens Glück.» Untersuchungen hätten gezeigt, so Dr. Sommer, dass es für Männer mit großen Prachtexemplaren schwierig sei, eine Erektion aufrecht zu halten. Ein kleinerer Penis sei dagegen oft stabiler und letztlich befriedigender für die Frau, weil ausreichend hart. Und je dicker das Ding ist, desto stärker ist die Reibung an den lustempfindlichen Stellen der Frau.
Wie groß muss er denn nun sein? Hier zählen nur nackte Tatsachen: Im Durchschnitt ist der Penis eines weißen Europäers im schlaffen Zustand 7,3 Zentimeter lang, im erigierten Zustand misst er im Schnitt 15,4 Zentimeter. Das längste Exemplar der Welt misst stolze 48,3 Zentimeter, wobei der Träger - Pornodarsteller Long Don John Silver - kaum Freude daran haben wird. Denn ein Penis über 30 Zentimeter Länge passt nicht mehr in die Vagina und ist somit völlig nutzlos, wie Dr. Sommer sagt. Der Träger des kleinsten Penisses will lieber anonym bleiben. Für Mikropenisse gilt ein Grenzwert von 2,5 Zentimetern.
Wer hat den längsten? Laut einer Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) von 1998 haben Afrikaner einen größeren Penis als Westeuropäer, während kleinere Exemplare besonders häufig in Asien zu finden sind.
Welche Penisform ist die beste? Die gibt es nach Aussage Dr. Sommers nicht, allenfalls eine besonders schöne: die zylindrische, wobei der Penis im erigierten Umfang von der Eichel bis zum Ansatz ungefähr gleich groß ist. Mit einer solchen Form ist etwa ein Drittel der Männer ausgestattet. Die meisten Männer haben allerdings einen Flakonpenis - die Eichel ist dicker als der Schaft. Die übrigen Kollegen verfügen über einen Penis in Kegelform – die Peniswurzel ist dicker als die Partie unterhalb der Eichel.
Lässt sich der Penis verlängern? Ja, mittels einer Massagemethode der Araber (Jelg), die so geht: den Penis zwischen Daumen und Zeigefinger nehmen und mit Melkbewegungen jeden Tag eine halbe Stunde von der Wurzel bis zur Spitze massieren. Ein sichtbarer Erfolg stellt sich aber frühestens nach einem Jahr ein. «Nur» halb so lang dauert die Verlängerung mittels eines Penis-Stretchers - also einer Art Streckmaschine. Um zwei bis drei Zentimeter wett zu machen, muss der Penis aber vier Monate lange täglich sechs Stunden in die Streckvorrichtung. Der Nachteil dieser Methode: Es können Erektionsstörungen auftreten.
Apropos Erektionsstörungen: Es gibt zwar Phasen, in denen Mann keine Lust hat, aber dauern sie an, sollte er einen Urologen aufsuchen. Denn die Störungen können auf schwerwiegende Krankheiten hinweisen: Herzinfarkt und Schlaganfall. Es gibt natürlich auch das Gegenteil: die Dauererektion, die zwar viel versprechend klingt, aber für den Betroffenen ein schmerzhafter Zustand ist. Wird sie nämlich über vier Stunden nicht behandelt, drohen langfristige Erektionsprobleme, warnt Dr. Sommer.
Lesetipp: Dr. Frank Sommer: Warum Frauen Pornos mögen und Männer einen G-Punkt haben, Südwest-Verlag, 160 Seiten, 9,95 Euro, Juli 2007. Dr. Frank Sommer und Michael Schophaus: Steh deinen Mann, Kösel-Verlag, 208 Seiten, 17,95 Euro, September 2007.
nak/news.de