
Die Autorenvereinigung PEN hat von Algerien die sofortige Freilassung des franko-algerischen Schriftstellers Boualem Sansal verlangt, dem in dem nordafrikanischen Land eine zehnjährige Haftstrafe droht. Sansal werde unter fadenscheinigen Gründen als politischer Gefangener festgehalten und Algerien verfolge den 80-jährigen Autoren wegen seiner Ansichten und seiner frei geäußerten Meinung, teilte PEN in Paris mit.
Sansal ist Preisträger des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels 2011 und wurde bei seiner Landung in Algier Mitte November festgenommen.
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Autorenvereinigung spricht von "Justizfarce"
Das am Donnerstag begonnene Strafverfahren gegen Sansal, bei dem die Anklage die zehnjährige Haft forderte, bezeichnete PEN Berlin als "Justizfarce". Wegen seiner unbestechlichen Kritik am algerischen Regime und am politischen Islam sei der Autor seit längerem Schikanen und Bedrohungen ausgesetzt gewesen, weshalb er sich im vergangenen Jahr in Frankreich niederließ. Dort stieß die Festnahme des Schriftstellers auf großen Protest.
Sansals Schicksal ist im Moment nur ein Streitpunkt zwischen Algier und Paris. Die Beziehungen zwischen beiden Ländern sind sehr angespannt.
Zunächst hatte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron Algerien brüskiert, als er im vergangenen Sommer den seit Jahrzehnten umstrittenen Anspruch Marokkos auf die Westsahara anerkannte.
Einen Schlagabtausch gibt es auch um in Frankreich lebende algerische Influencer, die in den sozialen Medien zu Hass und Terror aufgerufen haben sollen. Und es kocht ein Streit darüber hoch, dass Algerien vielfach seine aus Frankreich ausgewiesenen Staatsbürger nicht zurücknimmt.
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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
kns/roj/news.de
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