Bei den Worten "Everybody Hurts" dürften viele direkt die Stimme von R.E.M.-Sänger Michael Stipe im Ohr haben. Mit nun 65 hat er sich längst anderen Künsten zugewandt.
Als eine der größten Rockbands der Geschichte am 5. April 1980 zum ersten Mal auftrat, war der Anlass gewöhnlich, doch der Ort besonders. R.E.M. spielten ihre erste Show beim Geburtstag eines Freundes in einer verlassenen Kirche. Was folgte, war eine große Karriere über mehr als 30 Jahre - mit Megahits wie "Losing my Religion". Nach der Trennung 2011 hat Ex-Frontmann Stipe sich anderen Künsten zugewandt. Am Samstag (4. Januar) wird er 65 Jahre alt.
Stipe wurde 1960 in der Nähe der US-Großstadt Atlanta (Georgia) geboren. Wegen der militärischen Karriere seines Vaters wuchs er an unterschiedlichen Orten in den USA auf, lebte aber auch in Deutschland: Ein Foto zeigt den sechsjährigen Michael vor dem Stadtwappen Hanaus. Zum Studium ging Stipe zurück nach Georgia und studierte in der Stadt Athens, wo er in der lokalen Rockszene Bill Berry, Peter Buck und Mike Mills kennenlernte und mit ihnen die historische Entscheidung zur Gründung einer Band fällte.
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Stipes Stimme als Markenzeichen
R.E.M. - benannt nach einer Schlafphase, in der Menschen träumen können - erregte nach der ersten Single "Radio Free Europe" schnell Aufmerksamkeit und bald auch kommerziellen Erfolg. Ein markantes Merkmal der Band war neben der politischen Ausrichtung Stipes unverwechselbare Stimme und sein, zumindest in der Anfangszeit, teilweise als nuschelnd oder murmelnd wahrgenommener Gesang.
Mit ihren ersten Alben, darunter "Murmur" (1983) und "Reckoning" (1984), legten R.E.M. den Grundstein für ihren Ruf als Pioniere des Alternative Rock. Mit dem Wechsel zu einem Major-Label und der Veröffentlichung von "Green" (1988) sowie den kommerziellen Erfolgen "Out of Time" (1991) und "Automatic for the People" (1992) erreichte R.E.M. weltweite Anerkennung.
Hits wie "Losing My Religion" und "Everybody Hurts" vereinten künstlerische Ambitionen mit massentauglichem Appeal. Stipe und Kollegen gelang es dabei immer wieder, komplexe Themen eingängig zu transportieren.
Plötzliche Trennung
Die 90er-Jahre markierten einen Wendepunkt: Mit "Monster" (1994) und dem experimentellen "New Adventures in Hi-Fi" (1996) bewies die Band weiterhin Mut zur Innovation. Der Ausstieg von Bill Berry 1997 führte jedoch zu einem Stilwandel. Alben wie "Up" (1998) und "Reveal" (2001) polarisierten Fans und Kritiker. Mit "Accelerate" (2008) und "Collapse into Now" (2011) kehrten R.E.M. schließlich zu ihren rockigen Wurzeln, jedoch nicht zur musikalischen Exzellenz früherer Tage, zurück.
Am 21. September 2011 gab die Band nach 80 Millionen verkauften Tonträgern völlig überraschend ihre Auflösung bekannt. Doch man gehe im Guten auseinander, wie Stipe und Konsorten betonten. R.E.M. hinterließ ein Vermächtnis von 15 Studioalben, gewann mehrere Grammys und wurde in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen.
Eine Reunion, von der Fans immer wieder geträumt hatten, schloss Stipe stets aus: "Das Kapitel R.E.M. ist vorbei", bekräftigte er 2019 im dpa-Interview. Er selbst hat sich längst auch anderen Kunstformen zugewandt, fotografiert und versuchte sich auch in der Bildhauerei. Ganz aber kann Stipe es nicht lassen: Einige Solo-Singles hat er herausgebracht. Sie klingen anders als R.E.M., vielleicht etwas komplexer - doch die Stimme des Sängers ist auch auf den neuen Songs zur Freude der Fans noch immer dieselbe.
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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
kns/roj/news.de
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