Jannik Schümann hat einen 75 Jahre alten Science-Fiction-Klassiker über einen Überwachungsstaat vertont. Ein hochaktueller Stoff, wie er sagt.
Schümann hat kürzlich an einer Neu-Vertonung des 75 Jahre alten Science-Fiction-Klassikers "1984" über einen alles beherrschenden Überwachungsstaat mitgewirkt. Der Streamingdienst Audible hat die Hörspiel-Fassung des George-Orwell-Romans in diesem Monat veröffentlicht. Neben Schümann als Anti-Held Winston sind unter anderem Cynthia Micas als Julia und Ronald Zehrfeld als der geheimnisvolle O‘Brien zu hören.
"Die Geschichte von "1984" ist aktueller denn je", sagt der Berliner. "Gerade grundsätzlich in Europa, oder in unserem Fall in Deutschland ist es mit dem Rechtsruck umso wichtiger, aktiv seine Stimme zu erheben und sich gegen Rechts öffentlich auszusprechen, um weiterhin unsere Demokratie zu bewahren", sagt Schümann.
Bei Orwell sei das schlimmste Szenario bereits eingetreten: "Der Protagonist lebt in einem Überwachungsstaat, einem totalitären Regime, das jede Meinung gegen den Staat unterdrücken möchte, oder quasi mundtot macht", so Schümann. "Er findet trotzdem die Kraft, sich der Rebellion anzuschließen und das Regime stürzen zu wollen."
Im Schulunterricht hatte der Schauspieler nie Kontakt mit dem Buch: "Orwell war kein Teil des Lehrplans, als ich zur Schule gegangen bin. Ich habe den Roman später gelesen, circa erst vor zehn Jahren, dann einfach eigenständig."
Audible hat das Hörspiel sehr aufwendig neu produziert. Matthew Bellamy, Frontmannder britischen RockbandMuse, und der KomponistIlan Eshkerihaben in den Abbey Road Studios mit einem60-köpfigen Orchesterden Soundtrack geschaffen. Es ist die Adaption einer britischen Neufassung unter der Regie von Destiny Ekaragha ("Ted Lasso"). Sie bleibt laut Mitteilung zwar "dem Originaltext treu, lehnt sich an den Horror des dystopischen Settings an und vertieft gleichzeitig die Liebesgeschichte von Winston und Julia".
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