Beim Commonwealth-Gipfel in Samoa steht der Klimawandel ganz oben auf der Agenda. Kein Wunder, denn viele pazifische Inselstaaten versinken buchstäblich im Meer. Aber es soll auch um Sklaverei gehen.
König Charles III. hat zum Auftakt des Gipfeltreffens der Commonwealth-Staaten im pazifischen Samoa vor der "existenziellen" Bedrohung durch den Klimawandel gewarnt. Es müsse alles nur Mögliche getan werden, um die Emissionen zu senken, sagte der Monarch in seiner Eröffnungsrede vor Vertretern der 56 Mitgliedsländer. Dazu gehören Nationen in Afrika und Südasien sowie in der Karibik und im Pazifik, aber auch Kanada, Australien und Neuseeland.
"Allein in diesem Jahr haben wir in der Karibik schreckliche Stürme, in Ostafrika verheerende Überschwemmungen und in Kanada katastrophale Waldbrände erlebt, sagte Charles. Er forderte entschlossene Maßnahmen, um den globalen Temperaturanstieg aufzuhalten und die Widerstandsfähigkeit gegenüber dessen Auswirkungen zu stärken.
Vom Untergang bedroht
Das Thema liegt dem König schon lange am Herzen - und es ist einer der Hauptpunkte auf der Agenda des zweitägigen Gipfels. Gerade viele Inseln im Pazifik, darunter auch Samoa, sind durch die steigenden Meeresspiegel dem Untergang geweiht. "Der Klimawandel ist die größte Bedrohung für das Überleben und die Sicherheit unserer pazifischen Völker", sagte Samoas Regierungschefin Fiame Naomi Mata'afa.
An dem Treffen nehmen unter anderem der britische Premier Keir Starmer und seine Amtskollegen aus Australien und Neuseeland, Anthony Albanese und Christopher Luxon, teil.
Einige Mitgliedsländer, speziell in Afrika und der Karibik, wünschen sich Berichten zufolge auch Gespräche über mögliche Wiedergutmachungen Großbritanniens für die Folgen von Kolonialisierung und Sklaverei. Charles erwähnte das Thema in seiner Rede, sprach die Sklaverei aber nicht direkt an.
"Wenn ich Menschen im ganzen Commonwealth zuhöre, verstehe ich, wie die schmerzhaftesten Aspekte unserer Vergangenheit noch immer nachhallen", betonte er. "Daher ist es von entscheidender Bedeutung, dass wir unsere Geschichte verstehen, um in Zukunft die richtigen Entscheidungen treffen zu können, wenn Ungleichheit herrscht."
Eklat in Australien
In Australien, wo Charles und seine Ehefrau Camilla Ende vergangener Woche ihre Reise begonnen hatten, war es im Parlament zu einem Eklat gekommen. Eine indigene Senatorin hatte den König verbal attackiert und laut in den Saal gerufen: "Sie sind nicht mein König, Sie sind nicht unser König! Geben Sie uns unser Land zurück!" Charles hatte sich aber auch mit Vertretern der Ureinwohner getroffen und sich ihre Geschichten angehört.
Für Charles ist es die erste Fernreise, seit er vor einigen Monaten eine Krebserkrankung öffentlich machte. Seine Behandlung hat er britischen Medien zufolge wegen des Besuchs unterbrochen.
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