Vince McMahon saß jahrzehntelang auf dem Wrestling-Thron. Doch dann folgte sein Absturz nach Vorwürfen wegen sexuellen Fehlverhaltens. So tickt der Ex-WWE-Boss, der jetzt Star einer Netflix-Serie ist, privat.
- Vince McMahon: Frühes Leben und Karrierebeginn
- Aufstieg zum Wrestling-Giganten
- Kontroversen und rechtliche Probleme
- Vince McMahons Familie und Vermächtnis
- WWE-Rücktritt und Auswirkungen
Eines steht außer Frage: Die Wrestling-Landschaft in den USA, wenn nicht gar global, würde ohne Vincent Kennedy McMahon eine völlig andere sein. Kein Wrestling-Promoter hat auch nur annähernd das geschafft, was McMahon vollbracht hat. Er hat die oft belächelten Showkämpfe quasi im Alleingang zu einem Unterhaltungsformat unglaublicher Größe geführt. Der Erfolg gab Vince McMahon lange recht: Er erschuf mit Hulk Hogan den ersten Mega-Star des Wrestlings, er ebnete den Erfolg von Stone Cold Steve Austin, Dwayne "The Rock" Johnson, John Cena und Roman Reigns. Er erschuf mit WrestleMania die wohl populärste und erfolgreichste Wrestlingshow der Welt und wurde wie nebenbei selbst zum Teil der Popkultur. Umso heftiger fiel sein Absturz aus, der in der Netflix-Serie "Mr. Mahon" nachgezeichnet wird. Doch der Reihe nach.
Steckbrief zu Vince McMahon
- Vollständiger Name: Vincent Kennedy McMahon
- Geburtsdatum: 24. August 1945
- Geburtsort: Pinehurst, North Carolina, USA
- Familienstand: Verheiratet
- Ehepartner: Linda McMahon (seit 1966)
- Kinder: Shane McMahon, Stephanie McMahon
- Schwiegersohn: Paul Levesque (Triple H)
- Beruf: Ehemaliger CEO und Chairman der World Wrestling Entertainment (WWE), Wrestling-Promoter, Geschäftsmann, TV-Persönlichkeit (Charakter: Mr. McMahon)
Vince McMahon privat: Frühes Leben und Karrierebeginn
Vincent Kennedy McMahon wurde am 24. August 1945 in Pinehurst, Us-Bundesstaat North Carolina, geboren. Sein Weg schien dabei durchaus vorgezeichnet zu sein. McMahon wurde in eine Wrestling-Familie hineingeboren. Sein Vater, Vince McMahon Sr., leitete die World Wide Wrestling Federation (WWWF). Doch so einfach war es nicht, denn McMahon wuchs zunächst ohne seinen Vater auf, da seine Eltern früh geschieden wurden. Erst im Teenageralter lernte er seinen Vater richtig kennen und entwickelte Interesse am Wrestling-Geschäft. Nach seinem Abschluss an der East Carolina University trat McMahon junior in die Fußstapfen seines Vaters und begann in den 1970er Jahren, im Wrestling-Geschäft zu arbeiten. 1982 kaufte er schließlich die WWF (World Wrestling Federation) von seinem Vater und setzte sich zum Ziel, das Unternehmen zu einer globalen Marke zu machen.
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Vince McMahon schafft den WWE-Wahnsinn: Wie er das Wrestling revolutionierte
Es war ein revolutionärer Ansatz, den Vince McMahon mit der damaligen WWF verfolgte. Bis dahin waren die Wrestling-Territorien in den Vereinigten Staaten in regionale Ligen aufgeteilt, die unter einem Dachverband (NWA, National Wrestling Alliance) agierten. McMahon machte damit Schluss und baute die WWF zu einem nationalen und später globalen Unterhaltungsgiganten aus. Ein wichtiger Schritt in dieser Entwicklung war die Einführung von WrestleMania im Jahr 1985. Diese Veranstaltung wurde zum größten und erfolgreichsten Event im Wrestling und diente als Vorlage für zahlreiche zukünftige Großveranstaltungen.
McMahon nutzte die Medien, insbesondere das aufkommende Kabelfernsehen, um das Wrestling einem breiteren Publikum zugänglich zu machen - er selbst war dabei lange Zeit als Kommentator zu hören und sehen. In den 1990er Jahren schuf McMahon das "Attitude Era"-Programm, das die Popularität des Unternehmens auf neue Höhen trieb. Es war der Aufstieg von Superstars wie Stone Cold Steve Austin, Dwayne "The Rock" Johnson und Triple H (Paul Levesque). McMahon agierte dabei so erfolgreich, dass er die Konkurrenzligen WCW (World Championship Wrestling) und ECW (Extreme Championship Wrestling) aufkaufte und so eine bisher nie dagewesene Machtposition der bald umbenannten WWE (World Wrestling Entertainment) kreierte.
Vince McMahon: Diese Kontroversen und rechtliche Probleme überschatten den Ex-WWE-Boss
McMahon war auch in zahlreiche Kontroversen verwickelt.
- In den frühen 1990er Jahren geriet die damalige WWF in einen Steroid-Skandal, in dem McMahon angeklagt wurde, seine Wrestler zum Steroidkonsum anzustiften. Er stand 1994 vor Gericht, wurde jedoch freigesprochen.
- Weitere Kritik erntete McMahon für seine Rolle in der WWE-Storyline, in der er sich selbst oft als skrupellosen und tyrannischen Boss inszenierte. Diese Figur – Mr. McMahon – prägte das Image der WWE und McMahon selbst als unbarmherzigen Geschäftsmann. Die Grenzen zwischen TV-Rolle und Off-Screen-Person begannen zu verschwimmen.
- Zudem wurde die WWE immer wieder wegen des Umgangs mit ihren Athleten kritisiert, insbesondere im Hinblick auf Verletzungen und langfristige gesundheitliche Auswirkungen auf die Wrestler.
- Der Tod mehrerer Wrestler, darunter Chris Benoit und Eddie Guerrero, sowie Untersuchungen über den Missbrauch von Schmerzmitteln und Drogen in der Wrestling-Community führten zu intensiver öffentlicher und medialer Überprüfung.
Vince McMahon privat: Das ist seine Familie
Vince McMahon ist seit 1966 mit Linda McMahon verheiratet, die ebenfalls eine zentrale Rolle im WWE-Geschäft spielte und später in die Politik ging. Sie war unter anderem als Leiterin der Small Business Administration im Kabinett von US-Präsident Donald Trump tätig. Das Paar hat zwei Kinder: Shane und Stephanie McMahon. Beide sind tief in das WWE-Imperium involviert. Shane McMahon arbeitete lange als Wrestler und leitete verschiedene Unternehmensbereiche, während Stephanie McMahon unter anderem als Vorsitzende und Chief Executive Officer eine der Schlüsselpersonen im Management der WWE einnahm. Sie ist mit dem ehemaligen Wrestler Paul Levesque (Triple H) verheiratet, der ebenfalls eine Führungsposition im Unternehmen innehat.
Vince McMahon: Rücktritt nach Vorwürfen wegen sexuellen Fehlverhaltens und Auswirkungen
Im Juli 2022 trat Vince McMahon überraschend von seinem Posten als CEO und Chairman der WWE zurück. Der Rücktritt erfolgte im Zuge von Vorwürfen wegen sexuellen Fehlverhaltens und Zahlungen von Schweigegeld an mehrere Frauen. Sein Rücktritt markierte das Ende einer Ära, er hatte die WWE fast ein halbes Jahrhundert lang geführt und geprägt.
Nach einer überraschenden Rückkehr im Januar 2023 und einer WWE-Fusion mit Ultimate Fighting Championship unter dem Dach der Endeavor Group Holdings trat Vince McMahon im Januar 2024 als TKO Executive Chairman und beim TKO Board of Directors zurück. Zuvor waren neue Details zu den Missbrauchsvorwürfen bekannt geworden.
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