Jan Böhmermanns "Emma"-Angriff bleibt nicht ungestraft. Alice Schwarzers Redaktion kürt den ZDF-Moderator jetzt zum "Sexist Man Alive". Mit welcher Begründung ätzt die Publizistin und Feministin gegen den Satiriker?
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Ob Jan Böhmermann sich in der nächsten "ZDF Magazin Royale"-Folge dafür revanchieren wird? Der Satiriker zieht in seiner Sendung regelmäßig politisches und gesellschaftliches Geschehen sowie prominente Persönlichkeiten durch den Kakao. Nun wurde er jedoch selbst zur Zielscheibe. Die "Emma"-Redaktion kürt ihn zum "Sexist Man Alive".
"Sexist Man Alive": Alice Schwarzer teilt gegen Jan Böhmermann aus
Den Negativ-Preis verleiht das feministische Magazin alljährlich in Anlehnung an die Auszeichnung "Sexiest Man Alive" des US-Magazins "People". Doch warum wurde nach Papst Franziskus, Rapper Kollegah und weiteren Herren nun auch Böhmermann die "Ehre" zuteil, als Sexist bezeichnet zu werden ? "Böhmermann will nicht erhellen, sondern verdunkeln. Er ist ein Biedermann und Brandstifter - und der Gipfel aufgeblasener Männlichkeit", begründet die Jury ihre Entscheidung, wie es auf der "Emma"-Homepage heißt.
"Emma"-Redaktion:Böhmermann verurteile Menschen vorschnell als Nazi
Die Redaktion wirft Böhmermann vor, Menschen schnell in die rechte Ecke zu stellen: "Hier die Guten, Böhmi & Fans – da die Bösen, die Nazis. Und das sind eigentlich alle, die nicht bei drei auf seiner Linie sind. Sandra Maischberger ist Nazi, sein Ex-Arbeitgeber Harald Schmidt ist Nazi und CDU-Chef Friedrich Merz ist quasi der Ober-Nazi", heißt es in einem Beitrag zur Vergabe des "Sexist Man Alive"-Titels.
Jan Böhmermann zog im "ZDF Magazin Royale" über Schwarzer und ihr Magazin "Emma" her
Die Antipathie der "Emma"-Redaktion gegen Böhmermann dürfte nicht von ungefähr kommen. Vor einigen Monaten hatte der Satiriker im "ZDF Magazin Royale" einen Beitrag zum Thema Transfeindlichkeit in Deutschland veröffentlicht und darin auch gegen Alice Schwarzer ausgeteilt. Diese hatte in einem Interview hinsichtlich der Transgender-Thematik behauptet: "Inzwischen gibt es eine riesige Welle, sozusagen eine Trans-Mode." Böhmermann bezeichnete dies als Hetze gegen Transmenschen, führte zudem an, wie einst AfD-Politikerin Beatrix von Storch aus der "Emma" zitierte und merkte dazu zynisch an: "Ach, guck mal an: Nazis lesen. Und Nazis lesen 'Emma'."
Solche, sowie weitere Aussagen Böhmermanns stießen in der "Emma"-Redaktion offenbar sauer auf. In der Begründung zur Verleihung des Negativ-Preises wird unter anderem erklärt, der 42-Jährige habe Herausgeberin Schwarzer als "eine ganz normale 80-Jährige, die auf ihren letzten Metern gerne hätte, dass alles so bleibt, wie es nie war" bezeichnet. Das hätten sogar seine eigenes Fans als sexistisch und altersdiskriminierend bewertet.
"Emma"-Redaktion: Böhmermanns Schmähkritik an Erdoğan war "Rassismus pur"
Die "Emma"-Redaktion kritisiert jetzt auch Böhmermanns Schmähkritik am türkischen Präsidenten Erdoğan, die im Jahr 2016 zu einem Politikum wurde, scharf. "Den [Präsidenten Erdoğan, Anm. d. Red.] griff Böhmermann nicht etwa als Anti-Demokraten, autoritären Herrscher oder Gottesstaatler an. Nein, der Spaßvogel ging den autokratischen Staatschef mit seiner 'Schmähkritik' als Türken an [...]. Wie man sowas in unseren Breitengraden sonst nennt? Rassismus. Rassismus pur – außer – es trifft den Richtigen. Noch dazu im öffentlich-rechtlichen ZDF."
"Arschloch ohne Herz": "Emma" ernennt Böhmermann zum "Sexist Man Alive 2023"
"Dieses Arschloch ohne Herz ist kein Aufklärer, sondern ein Demagoge; ein Biedermann und Brandstifter, der von den Gebühren der Öffentlich-Rechtlichen fett gefüttert wird. 651.000 Euro Jahresgehalt sollen es sein, steigend. Für einen Denunzianten und Volksverhetzer. Der Gipfel aufgeblasener Männlichkeit. Dafür ernennt EMMA Jan Böhmermann zum 'Sexist Man Alive 2023'", schreibt Schwarzers "Emma"-Redaktion in ihrer Begründung abschließend.
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