Der Buckingham-Palast in London ist das Symbol der britischen Monarchie - doch das altehrwürdige Gebäude hat auch seine düsteren Seiten, die von einer Reihe von Todesfällen und Geistererscheinungen geprägt wurden.
Als britischer Monarch verfügt König Charles III. offiziell über eine Reihe von historischen Palästen, die teilweise seit Jahrhunderten zur Krone gehören. Sie heißen Kensington Palace, Hillsborough Castle oder Hampton Court, ja selbst der Touristenmagnet namens Tower of London zählt zu den geschichtsträchtigen Bauwerken, die dem Königshaus gehören. Allerdings sind die prächtigen Bauten durchweg unbewohnt - anders verhält es sich mit einem anderen Prachtstück im royalen Immobilien-Portfolio, dem Buckingham-Palast.
Buckingham-Palast in London: So wurde aus dem Privathaus die weltberühmte Royals-Residenz
Seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, als König George III. das ursprünglich als Stadthaus von John Sheffield erbaute Schmuckstück erwarb, ist der Buckingham-Palast die Residenz der britischen Monarchen. Seinen Namen bekam die Immobilie übrigens als Hommage an ihren ersten Besitzer: John Sheffield war der Herzog von Buckingham und Normanby. Zugleich läutete der Aristokrat, der 1703 den Grundstein für den heutigen Königspalast legte, die düstere Geschichte des Gebäudes ein - im Laufe der Jahrhunderte, die der Buckingham-Palast das Stadtbild von London prägt, kamen in dem Prunkbau etliche namhafte Personen zu Tode.
Todes-Dramen im Buckingham-Palast: Mit dieser Leiche fing alles an
Die erste Leiche, die der Buckingham-Palast noch vor dem Erwerb durch den Monarchen erlebte, war just jener John Sheffield: Der Erstbesitzer der Immobilie starb mit 72 Jahren in seinem Buckingham House, wie der Palast damals noch hieß. Eine weitere prominente Persönlichkeit, die im Buckingham-Palast ihren letzten Atemzug tat, war Hugh Chamberlen, der zum Kreis der Vertrauten des Herzogs von Buckingham und Normanby gehörte und in dessen Haus ein und aus ging. Der Mediziner und Geburtshelfer war unter anderem mit der ärztlichen Betreuung der Herzogenfamilie betraut, erlag jedoch - Ironie des Schicksals - selbst einer schweren Krankheit und starb in dem Gebäude, das heute als Buckingham-Palast bekannt ist.
40 Jahre nach Sheffields Ableben schnappte sich König George III. die Immobilie, die zunächst als privates Refugium für den Monarchen, dessen Ehefrau Königin Charlotte und deren Nachwuchs. Das Getrappel kleiner Kinderfüße hörte man im Palast, der nach dem Einzug der Royals auch als Queen's House bekannt war, in üppiger Ausführung: Königin Charlotte brachte 14 ihrer 15 Kinder im Palast zur Welt. Der Erstgeborene, der nach dem Tod von George III. als König George IV. den Thron übernahm, ließ das Stadtpalais umbauen und erweitern - das, was der Monarch zusammen mit dem Architekten John Nash austüftelte, können Besucher des Buckingham-Palastes noch heute bewundern.
Affären-Gerüchte mit Todesfolge: Hofdame starb qualvollen Tod im Königspalast
Ein ebenfalls tragisches Schicksal ereilte auch Lady Flora Hastings, die als Hofdame von Königin Victorias Mutter, der Herzogin von Kent, im 19. Jahrhundert im Palast weilte. Das irdische Ende der als Lady Flora Elizabeth Rawdon-Hastings geborenen Aristokratin brockte dem Königshaus einen handfesten Skandal ein, der sich letztlich als medizinische Tragödie entpuppen sollte. Als bei der unverheirateten Hofdame ein immer größer werdender Bauch, gepaart mit heftigen Unterleibsschmerzen, einstellte, tuschelte der gesamte Hof, Lady Flora unterhalte eine Affäre mit dem Höfling John Conroy und erwarte ein uneheliches Kind. Bei einer Untersuchung durch einen Hofarzt wurde jedoch die Jungfräulichkeit von Lady Flora bestätigt - das Leben der jungen Aristokratin, die zu diesem Zeitpunkt erst Anfang 30 war, konnte dies jedoch nicht retten. Am 5. Juli 1839 starb Lady Flora im Buckingham-Palast. Eine daraufhin durchgeführte Obduktion bestätigte die grausame Todesursache und widerlegte zugleich alle bösen Gerüchte: Die Hofdame war keinesfalls schwanger gewesen, sondern starb an einem Tumor in der Leber.
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Dieses besondere Schicksal verbindet König Edward VII. mit dem Buckingham-Palast
Könige und Königinnen mögen in den vergangenen Jahrhunderten in Scharen im Buckingham-Palast ein und aus gegangen sein, doch nur ein Monarch tat sowohl seinen ersten und letzten Atemzug in dem Stadtschloss - die Rede ist von König Edward VII., der als Nachfolger von Königin Victoria 1901 auf den Thron kam. Der Ururgroßvater von König Charles III. wurde 1841 im Buckingham-Palast geboren und starb kurz nach seinem neunten Thronjubiläum am 6. Mai 1910 in der royalen Residenz. Der als Kettenraucher bekannte König, der im Alter von 68 Jahren verstarb, litt in der letzten Phase seines Lebens an einer Reihe von gesundheitlichen Problemen wie Herzinfarkten und Bronchitis.
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Als Kreißsaal fungierte der Buckingham-Palast übrigens auch im Falle von König Charles III., der als ältester Sohn von Queen Elizabeth II. am 14. November 1948 innerhalb der Palastmauern per Kaiserschnitt geboren wurde. Die Queen brachte auch ihre Söhne Andrew und Edward im Palast zur Welt, lediglich Prinzessin Anne wurde im Clarence House entbunden, da der Buckingham-Palast zum Zeitpunkt ihrer Geburt gerade renoviert wurde.
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Suizid und Geister-Erscheinungen: Die gruseligen Seiten des Buckingham-Palasts
Eng mit König Edward VII. verbunden war im Übrigen ein Mann namens John Gwynne, der als Privatsekretär seiner Majestät fungierte. Wie sein Dienstherr starb auch John Gwynne im Buckingham-Palast, allerdings nicht infolge einer tödlichen Krankheit, sondern durch Suizid. Den königlichen Privatsekretär hatte eine skandalöse Scheidung so unglücklich gemacht, dass er sich im Palast das Leben nahm. Sein Sterbezimmer soll John Gwynne übrigens bis heute nicht verlassen haben: Dem Vernehmen nach spukt der Geist des Privatsekretärs nach wie vor durch den Palast. Für gespenstischen Grusel sorgt zudem die Mär, dass der Geist eines Mönchs durch den Palast spuken soll - bei dem Phantom soll es sich um einen Ordensbruder handeln, der lange vor der Erbauung des Buckingham-Palastes in einem Kloster auf dem Gelände des heutigen Royals-Baus lebte. Jedes Jahr am ersten Weihnachtsfeiertag soll sich das Gespenst zeigen, wie in der Royals-Residenz getuschelt wird - schauriges Kettenrasseln inklusive.
Als Selbstmörderin ging auch Ilse Fairall in die Geschichte des Königspalastes ein: Die Royals-Angestellte wählte nach knapp achtjähriger Tätigkeit in der Wäscherei des Königshauses den Freitod und nahm sich in ihrem Zimmer in der Royals-Residenz das Leben. Besonders makaber: Die damals 59-Jährige starb kurz vor ihrer Pensionierung.
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loc/news.de
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