Das Ja-Wort von Kronprinz Hussein bin Abdullah II. und Radschwa Al Saif hätte märchenhafter kaum sein können: Der jordanische Thronfolger feierte mit seiner Verlobten mit einer hochkarätigen Royals-Gästeschar Hochzeit.
Ein strahlendes Brautpaar und hochkarätige Gäste: Jordaniens Kronprinz Hussein bin Abdullah II. hat bei einer prunkvollen Zeremonie seine Verlobte Radschwa Al Saif geheiratet.
Rauschende Royals-Hochzeit in Jordanien: Prinzessin Kate unter den Gästen
Zu der Hochzeit in der Hauptstadt Amman kamen am 1. Juni 2023 unter anderem der britische Thronfolger Prinz William (40) und seine Frau Prinzessin Kate (41), der niederländische König Willem-Alexander (56), Norwegens Kronprinz Haakon (49) sowie die amerikanische First Lady Jill Biden (71). Radschwa trug zu der Feier ein langärmeliges weißes Kleid des Designers Elie Saab mit Tiara und langer Schleppe. Per Erlass des Königshofs wurde ihr der Titel Prinzessin und der Name Radschwa al-Hussein verliehen.
Kronprinz Hussein heiratet Radschwa Al Saif nach Familienfehde - und die Adelswelt feiert mit
Der 28-jährige Hussein ist der älteste Sohn des Königs Abdullah II. (61) und seiner Frau Rania (52). Im Jahr 2009 ernannte sein Vater ihn, damals noch ein Teenager, zum Kronprinzen. Mehrere Jahre zuvor hatte König Abdullah II. seinem jüngeren Halbbruder, Prinz Hamsa, den Titel entzogen, das Amt blieb in der Zwischenzeit unbesetzt.
Vor zwei Jahren vereitelte die Königsfamilie eigenen Angaben zufolge ein Komplott gegen den seit 1999 amtierenden Abdullah II., das vom früheren Thronfolger Prinz Hamsa ausgegangen sein soll. Der heute 43-Jährige wurde unter Hausarrest gestellt. Prinz Hamsa, der dem König zunächst vorgeworfen hatte, mit Festnahmen und Drohungen gegen seine Kritiker vorzugehen, bat schließlich um Vergebung. Er habe Hamsas Verhalten zunächst entschuldigt in der Hoffnung, dass dieser reife, betonte der König später in einem Schreiben an die Öffentlichkeit. Er sei aber enttäuscht worden.
In dem Fall wurden auch der frühere Finanzminister und Ex-Chef des königlichen Hofes, Bassim Auadallah, sowie ein Verwandter der Königsfamilie zu jeweils 15 Jahren Haft verurteilt. Beiden Männern werden Verbindungen nach Saudi-Arabien nachgesagt. Jordanien sprach vage von "ausländischen Parteien", die an dem Komplott beteiligt gewesen sein sollen. Offiziell stellte sich Saudi-Arabiens Königshaus damals hinter Jordaniens Herrscher.
Kronprinz Hussein von Jordanien macht Architektin Radschwa Al Saif zu seiner Ehefrau
Nach der Palastfehde, die den Hof schwer erschüttert hat, will das Königshaus mit der Heirat nun auch ein Zeichen der Stabilität setzen und die Beziehungen mit Riad festigen. Husseins Braut Radschwa stammt aus Saudi-Arabien und ist eine Verwandte des Königshauses des einflussreichen Golfstaats. Spekulationen arabischer Medien, auch Saudi-Arabiens Kronprinz und faktischer Herrscher, Mohammed bin Salman, könne zu dem Fest kommen, stellten sich als falsch heraus.
Seine Verlobte habe er dank eines alten Schulfreundes kennengelernt, ließ der 28 Jahre alte Hussein, der Hauptmann der jordanischen Armee ist, kürzlich verlauten. "Ich schätze mich glücklich, denn jemanden wie Radschwa trifft man nicht jeden Tag."
Romantisches Ja-Wort im Palast-Garten: Diese Royals-Gäste feierten mit dem Kronprinzenpaar
Hussein heiratete Radschwa in einem Pavillon im Gartes des Zahran-Palasts, wo sich vor 30 Jahren bereits seine Eltern das Jawort gegeben hatten. Königin Rania äußerte sich vor der Hochzeit begeistert über Radschwa: Die 29-Jährige sei "die schönste zukünftige Braut" und wie eine Tochter für sie. Beiden Frauen wird nachgesagt, einander ähnlich zu sehen. Die Architektin sei "die perfekte Antwort" auf all ihre Gebete für ihren Sohn.
Der in Jordanien beliebte Kronprinz, der in den USA Geschichte studiert hat, tritt seit einigen Jahren vermehrt öffentlich in Erscheinung und begleitet seinen Vater etwa bei offiziellen Terminen. Während der Trauung hatte er eine Militäruniform an, ähnlich derer, die sein Vater einst bei seiner Hochzeit trug. Mit Prinz Hussein feierten nicht nur Prinzessin Kate und Prinz William, auch das Thronfolgerpaar aus Dänemark, Frederik und Mary, sowie die schwedische Kronprinzessin Victoria mit Ehemann Prinz Daniel mischten sich unter die Gäste. Ebenfalls zugegen waren Juan Carlos, der abgedankte spanische König, mit Ehefrau Sofia. Mit dem jordanischen Thronprinzen und seiner Frau feierten außerdem Prinzessin Beatrice von York und ihr Ehemann Edoardo Mapelli Mozzi sowie Prinzessin Kates Mutter Carole Middleton.
Das Königshaus ließ den Tag zum Nationalfeiertag erklären, damit die Bürger an den zahlreichen Festen imLand teilnehmen konnten. Viele Jordanier feierten, als ob jemand aus ihrer eigenen Familie heirate, kommentierten jordanische Medien. Tausende Menschen jubelten dem winkenden Brautpaar zu, das nach der Trauung per Kolonne zu einem anderen Palast in der Stadt fuhr. In den sozialen Medien gab es aber auch kritische Stimmen. Die Feier sei sehr kostspielig, während das Land wirtschaftliche Probleme habe, monierten einige Jordanier etwa.
Es war die zweite royale Hochzeit in Jordanien innerhalb kurzer Zeit: Erst im März hatte Husseins jüngere Schwester Iman geheiratet.
Jordanien ist ein Verbündeter der USA und gilt im Vergleich zu vielen seiner regionalen Nachbarn als weitgehend stabil und sicher. Das Land unterzeichnete 1994 auch einen Friedensvertrag mit seinem Nachbarland Israel, mit dem es aber immer wieder diplomatische Spannungen gibt.
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loc/news.de/dpa
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