Florian Silbereisen und Beatrice Egli sangen beim großen Schlagerabschied ein Duett für Jürgen Drews. Jedoch sollen die Schlagerstars den Text ohne Erlaubnis abgeändert haben. Der Schreiber des Textes erhebt nun schwere Vorwürfe und droht mit juristischen Konsequenzen.
Beim großen Schlagerabschied wirbelten Florian Silbereisen und Beatrice Egli zu Ehren von Jürgen Drews gemeinsam über die Bühne und gaben den Song "1000 und eine Nacht" von Klaus Lage zum Besten. Während sich viele Schlagerfans vom gemeinsamen Auftritt begeistert zeigten, stößt einem das Duett übel auf. Liedermacher Diether Dehm ist sauer, weil Silbereisen "eigenmächtig" den Text seines Songs geändert hat. Der frühere Bundestagsabgeordnete droht dem Schlagerstar nun sogar mit juristischen Konsequenzen.
Nach Duett von Florian Silbereisen und Beatrice Egli: Liedermacher Dieter Dehm stellt Strafanzeige
"1000 mal berührt und einmal gegendert: Strafanzeige!" überschreibt Dehm seinen wütenden Beitrag auf Facebook. "Wenn die Verschandlung eines geschützten künstlerischen Werks in Deutschland nicht schon eine Urheberrechtsverletzung, also eine Straftat wäre, so müssten Florian Silbereisen und Beatrice Egli allein wegen groben Unsinns in eine geschlossene Einrichtung", merkt der Liedermacher an. "Als Autor und Verleger von 'Tausendmal berührt (1001 Nacht)' habe ich Strafanzeige erstattet und werde auch privatrechtlich gegen alle sogenannten Heimat-Sänger*innen vorgehen, die - wie Silbereisen gestern Abend - meine Lied-Zeilen 'erinnerst du dich, wir ham INDIANER gespielt' aus dem Lied eigenmächtig meinen, streichen zu dürfen." Dehm wirft Silbereisen vor, für die textliche Änderung weder eine Genehmigung noch die "mindeste geschmackliche Kompetenz" zu haben. Er bestehe auf "Texttreue".
"Indianer"-Zensur in Schlagersong! Netz wettert gegen "Verunglimpfung der deutschen Sprache"
Dehm spricht in seinem Facebook-Beitrag davon, dass die Schlagstars seinen Liedtext "gegendert" haben. Unter Gendern versteht man einen geschlechterbewussten Sprachgebrauch, der eine Gleichbehandlung aller Geschlechter zum Ausdruck bringen will. In dem Duett von Silbereisen und Egli wurde das Wort "Indianer" kurzerhand durch den Begriff "zusammen" ersetzt. Laut Definition hat diese Änderung vermutlich nichts mit Gendern am Hut. Vielmehr wird der Begriff "Indianer" als rassistisch bewertet und vermutlich deswegen ausgetauscht.
Bislang haben sich weder Beatrice Egli noch Florian Silbereisen zu dem Vorfall geäußert. Unterdessen tobt in der Kommentarspalte die Wut über die "Verunglimpfung der deutschen Sprache". "Gendern alleine tut schon weh und verunglimpft die deutsche Sprache. Es ist eine Minderheit, die der Mehrheit das Gendern aufzwingen möchte", heißt es in einem Kommentar. "Das ist ja eine bodenlose Frechheit - die meinen wirklich, alles Rechte zu haben, ihre Ideologie gegen jeden durchzusetzen", wettert ein anderer Facebook-Nutzer.
Andere können den Unmut nicht nachvollziehen. "So eine Welle. Ja, der Text ist urheberrechtlich geschützt, aber definitiv 'nur eine Schlagerschnulze mit minimalem inhaltlichen Wert. Letzten Endes kann es ja nur drum gehen ein paar Euros rauszuquetschen", heißt es in einem Kommentar. "Die Menschheit hat echt keine Probleme, wenn ein unbekannter, vergessener Liedertexter seine paar Minutes of Fame über so eine Aktion holen muss. Ich könnt mich kugeln vor Lachen über diese Person", schreibt ein anderer Facebook-Nutzer. "Ich finde die Darbietung ganz charmant. Zudem ist sie ja irgendwie auch eine Hommage an dich. Die kleine Änderung sollte man nicht übel nehmen. Die Einnahmen kann man aber für deine, guten Zwecke sicher gut nutzen", fasst ein andere seine Meinung zusammen.
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bua/news.de