Mit der Wahrheit scheint es Prinz Harry nicht allzu genau zu nehmen: Ähnlich wie seine Ehefrau Meghan Markle widerspricht sich der Herzog von Sussex am laufenden Band - aktuelle Interviews beweisen das schwarz auf weiß.
Noch vor der Veröffentlichung seiner mit "Spare" betitelten Memoiren am 10. Januar 2023 hat Prinz Harry freimütig in TV-Interviews Auskünfte über den Inhalt seiner Autobiographie gegeben - und sich dabei immer tiefer in ein Geflecht aus Lügen und Widersprüchen verstrickt. Die Angaben, die der Herzog von Sussex einerseits im "60 Minutes"-Interview mit dem US-Journalisten Anderson Cooper und andererseits im Gespräch mit Michael Strahan von "Good Morning America" machte, weichen nämlich nicht nur voneinander ab, sie widersprechen sich im extremen Maße. Dazu kommt, dass Prinz Harry auch in dem von Tom Bradby geführten Vorab-Interview für ITV plötzlich mit alternativen Versionen vormals getätigter Aussagen verblüffte.
Plötzlich Mitgefühl für "Schurkin" Camilla? Prinz Harry verstrickt sich in TV-Interviews in Widersprüchen
Einer der Punkte, den Prinz Harry nicht nur in seinen Memoiren, sondern auch in den dazu im Vorfeld der Buchveröffentlichung aufgezeichneten TV-Interviews ansprechen musste, war das Verhältnis zu seiner Stiefmutter Camilla Parker Bowles, die zweite Ehefrau von Prinz Harrys Vater und seit der Thronbesteigung König Charles' III. Königsgemahlin. Im Gespräch mit Anderson Cooper für "60 Minutes" brandmarkte Prinz Harry die frühere Langzeitgeliebte seines Vaters als "Schurkin" und "gefährlich". Auf die Frage von Michael Strahan jedoch bekundete Prinz Harry plötzlich Sympathien und Mitgefühl für seine Stiefmutter, die in der Ehe von Prinz Charles und Prinzessin Diana stets das dritte Rad am Wagen gewesen sei, und gab an, sie nie als "böse Stiefmutter" wahrgenommen zu haben. Wer einen Blick in Prinz Harrys gedruckte Memoiren wirft, wird das wortwörtliche Gegenteil dieser Behauptung schwarz auf weiß gedruckt vorfinden, schrieb Prinz Harry doch über seine Angst, Camilla Parker Bowles könnte ihm das Leben zur Hölle machen und zu einer bösen Stiefmutter werden, wie sie in Märchenbüchern so oft beschrieben werden.
Rassismus-Vorwürfe? Welche Rassismus-Vorwürfe? Prinz Harry scheint Oprah-Interview vergessen zu haben
Eine der heftigsten Anschuldigungen, die Prinz Harry nach seiner Trennung vom britischen Königshaus gegen seine Herkunftsfamilie unisono mit seiner Ehefrau Meghan Markle aussprach, war der Rassismus-Eklat, der sich vor der Geburt von Harrys Sohn Archie abgespielt haben soll. Im Frühjahr 2021 erfuhr alle Welt im TV-Interview von Oprah Winfrey von der Behauptung, ein namentlich nicht genanntes Mitglied der Königsfamilie habe, als Meghan Markle noch mit ihrem ersten Kind schwanger war, Bedenken geäußert, wie dunkel die Hautfarbe des Babys sein werde. Jetzt, wenige Monate vor dem dritten Geburtstag seines Sohnes, scheint Prinz Harry diese Anschuldigungen plötzlich vergessen zu haben. Auf Tom Bradbys Worte, Prinz Harry habe seinen Familienmitgliedern Rassismus vorgeworfen, entgegnete der Herzog von Sussex: "Nein, habe ich nichts. Das hat die britische Presse getan" - eine Aussage, die nicht nur Tom Bradby, sondern etliche TV-Zuschauer erstaunt die Augenbrauen hochziehen ließ.
Prinz Harry wollte "Familie nie verletzten" und hofft auf vertrauliche Gespräche
Nicht minder widersprüchlich, ja gänzlich bizarr nahmen sich Prinz Harrys Worte aus, er hoffe, jedes zukünftig mit seinem Bruder Prinz William gewechselte Wort werde vertraulich bleiben - und das ausgerechnet aus dem Munde Harrys, der keine Gelegenheit ausließ, seit der Lossagung vom Königshaus in Interviews, Podcasts und nun seinen Memoiren über seine engsten Verwandten herzuziehen und jede erdenkliche Unterredung öffentlich wiederzugeben. Das Sahnehäubchen dabei: Er habe "nie beabsichtigt, seine Familie zu verletzten", so Prinz Harry im Interview mit Anderson Cooper.
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loc/news.de
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