Dem britischen Königshaus steht 2023 ein besonderes Jahr bevor - das erste nach Queen Elizabeth II. Denkwürdige Ereignisse wie die Krönung von Charles III. werden jedoch von Querelen sondergleichen überschattet.
Etwa 500.000 bis zu einer Million Bücher erscheinen Jahr für Jahr - doch kaum eines dürfte so große Sprengkraft besitzen wie "Spare".
Britisches Königshaus wappnet sich für Horror-Jahr 2023: Prinz Harry veröffentlicht Memoiren "Spare"
So lautet der Titel der Memoiren, die Prinz Harry für Anfang 2023 angekündigt hat, erscheinen soll die Autobiographie, das in Deutschland den Titel "Reserve" tragen wird, am 10. Januar. Im britischen Königshaus schaut man der Veröffentlichung mit gemischten Gefühlen entgegen, wird aus dem Lager des Herzogs von Sussex doch mit "Spare" eine weitere Salve von Vorwürfen und Anschuldigungen erwartet, wie sie bereits das ausklingende Jahr 2022 prägten.
Prinz Harry und Meghan Markle attackieren Königsfamilie mit Netflix-Doku "Harry & Meghan"
Der große Knall, der sich mit der Veröffentlichung von Prinz Harrys Autobiographie abzeichnet, fügt sich nahtlos an das Aufsehen an, das seit dem 8. Dezember bei den Briten-Royals herrschte. Da wurden die ersten Episoden von "Harry & Meghan" veröffentlicht, jener Netflix-Doku, die der seit Anfang 2020 nicht mehr in Diensten des Königshauses stehende Herzog von Sussex und seine Gattin nach ihrem Abschied aus dem Palast produzierten. In den jeweils einstündigen Episoden rechnete das in Kalifornien beheimatete Paar mit allem ab, was es am royalen Leben zu kritisieren hatte. Die Reaktionen aus Großbritannien ließen nicht lange auf sich warten, unisono forderten Royals-Fans und Politiker, man müsse Prinz Harry und Meghan Markle ihrer Titel entheben und das Krawall-Duo endgültig aus der Königsfamilie werfen.
Macht die Veröffentlichung von Prinz Harrys Memoiren nun gleich nach dem Jahreswechsel 2023zu einem "Annus horibilis", zu einem Schreckensjahr? In London wird befürchtet, dass "Reserve", wie der deutsche Titel des Werkes "Spare" lautet, nicht nur den Bruch in der Royal Family vertieft. Sondern, dass es sogar die Krönung von Harrys Vater König Charles III. (74) überschattet.
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Royals beginnen 2023 als neue Ära ohne Queen Elizabeth II.
Dass 2023 ein besonderes Jahr wird für Charles, Thronfolger Prinz William (40) und Co. stand schon seit dem 8. September fest. Da starb Queen Elizabeth II. nach 70 Jahren auf dem Thron. Die tagelangen Trauerfeierlichkeiten mit dem beeindruckenden Staatsbegräbnis sowie die ehrliche Anteilnahme Hunderttausender Briten und weltweit machte deutlich, wie sehr die Menschen nicht nur auf der Insel das Schicksal der Monarchie bewegt.
Krönung von König Charles III. als royales Highlight im Mai 2023
Diesen Rückenwind will das Königshaus nutzen. Die Krönung von Charles und seiner Gattin Königsgemahlin Camilla (75) am 6. Mai soll der Höhepunkt des royalen Jahres werden - und gleichzeitig ein Signal, dass die Monarchie die Zeichen der Zeit erkannt hat. Kürzer und weniger pompös soll die Zeremonie werden und dabei dennoch die Traditionen wahren und mit dem Werbeträger Königshaus als "soft power" glänzen, wie britische Medien wiederholt berichteten.
Im Vergleich mit der bisher letzten Krönung vor 70 Jahren zeigen die Zahlen, wie das aussehen soll. Mit etwa 2.000 Gästen sind noch immer sehr viele Menschen in der Londoner Westminster Abbey dabei. Es sind aber 6.000 weniger als 1953 bei der Krönung der Queen. Die Dauer von rund einer Stunde ist zudem deutlich kürzer als damals. Es wird auch erwartet, dass der König nicht ansatzweise so oft die Kleider wechseln wird wie einst seine Mutter. Gleichzeitig sollen die traditionellen Bestandteile wie die Salbung erhalten bleiben.
König Charles' Krönung droht von Familienstreit überschattet zu werden: Werden Harry und Meghan eingeladen?
Doch die Blicke der Welt werden sich wohl eher darauf richten, ob der jüngere Sohn Prinz Harry (38) und dessen Ehefrau Herzogin Meghan (41) unter den Teilnehmern sein werden. Das Paar, das seine royalen Pflichten ebenso wie seine Ehrentitel längst abgelegt hat und mit den Kindern Archie (3) und Lilibet (1) in den USA lebt, hat ohnehin ein extrem schwieriges Verhältnis zu Harrys britischer Familie. In mehreren Interviews warfen die Beiden dem Palast schwere Fehler und sogar Rassismus vor. Ihre Teilnahme an der Trauerfeier für die Queen scheint das Binnenverhältnis kaum verändert zu haben, auch wenn Charles gleich zu Beginn seiner Regentschaft seine tiefe Liebe zu Sohn und Schwiegertochter versicherte.
Offene Kriegserklärung von Prinz Harry: Royals-Experten befürchten das Schlimmste
Nun also droht mit "Reserve" der nächste Tiefschlag. Schon der Titel des Harry-Buches lässt nach Ansicht von Experten darauf schließen, welche Stoßrichtung zu erwarten ist. Der Verlag Penguin Random House kündigte eine offenherzige Schilderung von Harrys Leben an - für die er angeblich mehrere Millionen Pfund Vorkasse erhielt. Nun wartet das Land gespannt darauf, inwiefern die Memoiren tatsächlich zu einer Abrechnung mit Charles, der Familie und dem Palast werden. Royals-Experten erwarten eine neue Eiszeit. Darauf deute auch hin, dass Harry eine Einladung zur traditionellen Familien-Weihnachtsfeier auf dem ostenglischen Landsitz Sandringham ausgeschlagen haben soll. Aber dafür Anfang Januar nach London kommen will, um das Buch zu promoten.
Thronfolger William und Prinzessin Kate gehen 2023 auf Reisen - auch König Charles III. packt die Koffer
Krönung und ein mögliches Skandalbuch - da bleibt nicht viel Platz für andere royale Themen, könnte man meinen. Dabei ist der Kalender voll, so sollen Thronfolger William und Ehefrau Prinzessin Kate (40) ebenso eine Reise nach Australien und Neuseeland planen wie Charles und Camilla. Nicht nur will sich der König persönlich in den 14 anderen Staaten vorstellen, in denen er als Staatsoberhaupt fungiert. Es gilt auch, das Commonwealth zusammenzuhalten - immer mehr Länder erwägen, der Krone zu entsagen und eine Republik zu bilden.
König Charles III. macht ernst: Skandalnudeln werden von wichtigen Posten verbannt
Damit sich Charles im Falle seiner Abwesenheit weder vom entfremdeten Sohn Harry noch vom skandalumwitterten jüngeren Bruder Prinz Andrew (62) vertreten lassen muss, will der König den Kreis der "Counsellors of State" erweitern und auch seinen zweiten Bruder Prinz Edward (58) sowie seine Schwester Prinzessin Anne (72) dort aufnehmen. Das würde zwar auf den ersten Blick seinen Plänen einer schlankeren Monarchie widersprechen. Zugleich aber würden damit Andrew und Harry an den Rand gedrängt, ohne dass der Familienfriede nach außen weiter bröckelt. Klar ist schon jetzt: Im ersten Jahr ohne die "ewige Queen" hat das Königshaus viele Baustellen zu meistern.
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loc/news.de/dpa
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