Erstellt von Dinah Rachko - Uhr

Christiane Hörbiger ist tot: Schauspiellegende mit 84 Jahren verstorben

Große Trauer um Christiane Hörbiger! Noch am 13. Oktober feierte die österreichische Schauspielerin ihren Geburtstag, nun ist sie im Alter von 84 Jahren verstorben.

Die österreichische Schauspiellegende Christiane Hörbiger ist mit 84 Jahren verstorben. (Foto) Suche
Die österreichische Schauspiellegende Christiane Hörbiger ist mit 84 Jahren verstorben. Bild: picture alliance / Christian Charisius/dpa-Pool/dpa | Christian Charisius

Christiane Hörbiger zählt zu Österreichs bekanntesten Schauspielerinnen, stand sieben Jahrzehnte lang vor der Kamera und räumte im Laufe ihrer Karriere zahlreiche Preise ab. Nun machen traurige Nachrichten die Runde: Sie ist mit 84 Jahren verstorben.

Christiane Hörbiger ist tot: Österreichs Schauspiellegende ist mit 84 Jahren verstorben

Christiane Hörbiger ist am Mittwoch im Alter von 84 Jahren in Wien gestorben. Das bestätigten eine langjährige Mitarbeiterin und ein Freund der Familie der Deutschen Presse-Agentur, nachdem zuerst die Wiener Zeitung "Kurier" berichtet hatte. Zur Todesursache ist bisher nichts bekannt.

Christiane Hörbiger spielte fürs Fernsehen, Kino und auf der Bühne

Christiane Hörbiger kam am 13. Oktober 1938 als Tochter der Schauspieler Paula Wessely und Attila Hörbigerin Wien zur Welt. Wie sie in ihrer Autobiografie "Ich bin der Weiße Clown" schrieb, flüchtete ihre Familie gegen Ende des Zweiten Weltkriegs nach Tirol. Sie machte eineZuckerbäckerlehre, startete1955 dann jedoch ihre Schauspielkarriere und etablierte sich im Laufe der Zeit als Theater-, Film- und Fernsehschauspielerin. Unter anderem war sie 1959 am Bürgertheater in "Nathan der Weise" zu sehen, schaffte ihren Durchbruch jedoch erst in den 80er-Jahren mit dem TV-Hit "Das Erbe der Guldenburgs" (1987).Im Zentrum der erfolgreichen ZDF-Serie steht das Bier-Imperium der Familie Graf von Guldenburg - mit Hörbiger als Witwe. Sie pflegt eine Feindschaft mit den neureichen Balbecks - mit Schauspielerin Ruth Maria Kubitschek an der Spitze.

Es folgten weitere Parts wie etwa in den TV-Produktionen "Julia" und "Besuch der alten Dame" sowie in dem Kinofilm "Schtonk". Hörbiger erhielt im Laufe ihrer Karriere den Bayerischen Fernsehpreis für ihr Lebenswerk, den Adolf-Grimme-Preis und 2009 die Wiener Ehrenmedaille in Gold. Rund 130 Fernseh- und Filmproduktionen umfasst ihr Lebenswerk

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Hörbiger hatte wenig Probleme mit dem Älterwerden

 

Hörbiger hatte nach eigenen Worten wenig Probleme mit dem Älterwerden. "Es gibt im Fernsehen schon wunderbare Rollen für ältere Frauen, man muss nur bereit sein, sich von der Rolle der Liebhaberin zu verabschieden und die der Großmutter zu übernehmen", sagte Hörbiger einst bei einer Filmpräsentation. Die Zuseher wusste sie beim Rollenwandel auf ihrer Seite: "Das Fernsehpublikum ist mit mir gealtert und findet es recht sympathisch, wenn einem der gleiche Jahrgang entgegenlacht", sagte sie der österreichischen Zeitung "Kurier".

Nur auf die Bühne zog es die ehemalige Buhlschaft des Salzburger "Jedermann", der auch schon von ihrem Neffen Cornelius Obonya gespielt wurde, schon lange nicht mehr. Sie wollte sich von der Anspannung und der Angst, den Text zu vergessen, befreien. "Mit dem Theater habe ich abgeschlossen. Ich habe alles gespielt und überhaupt nicht den Ehrgeiz, der erste weibliche King Lear zu sein oder etwas in der Art", sagte sie mal der Zeitschrift "Bunte".

Wohl fühlte sich Hörbiger, die immer bedacht auf ein adrettes Erscheinungsbild war, in der High Society. Auf Alkohol und Zigaretten verzichtete sie dabei komplett. Hörbiger war bei Premieren der Salzburger Festspiele ebenso zu Gast wie auf dem Wiener Opernball oder dem schrillen Life Ball. Bei "Wetten, dass..?" fungierte sie im Laufe ihrer Karriere siebenmal als Wettpatin.

Schwerer Schicksalsschlag: Hörbigers Lebensgefährte Gerhard Tötschinger starb nur sechs Tage vor der Hochzeit

 

Einen harten Schicksalsschlag hatte Hörbiger 2016 zu verkraften. Ihr Lebensgefährte Gerhard Tötschinger starb nur sechs Tage vor der geplanten Hochzeit - unerwartet im Urlaub im Salzkammergut. 32 Jahre lang waren die beiden unzertrennlich und ein eingespieltes Team gewesen. Sie sei nicht unschuldig am späten Hochzeitstermin gewesen: "Wir waren so glücklich und ich hatte immer Angst, wenn wir heiraten, dann ändert sich das", sagte sie damals dem "Kurier".

Bis zu Tötschingers Tod lebten beide mit den beiden Möpsen "Loriot" und "Vicco" in Baden bei Wien. Bereits 2009 musste Tötschinger nach einer Blutvergiftung ein Bein amputiert werden. Das habe die beiden aber nur noch näher zusammengebracht, meinten sie danach. Hörbigers zweiter Mann und der Vater ihres Sohnes, der Schweizer Journalist und Buchautor Rolf Bigler, war 1978 im Alter von nur 48 Jahren an einem Herzinfarkt gestorben.

Der Tod war in den letzten Lebensjahren ein ständiger Begleiter der Schauspielerin. Sie habe sich bereits an den Gedanken gewöhnt, sagte sie in Interviews. Angst davor habe sie nicht. "Ich bin demütig und dankbar dafür, dass es mir so gut geht", sagte Hörbiger anlässlich ihres 75. Geburtstags.

Besonders der Tod ihrer Eltern prägte sie. Hörbiger saß bei beiden am Sterbebett und sah ihre letzten Atemzüge. "Ich möchte keinen verkniffenen Ausdruck haben, ich hoffe, dass auf meinem Gesicht ein Lächeln sein wird, wenn ich gehe...", sagte sie der "Kronen-Zeitung". Auch über ihre eigene letzte Ruhestätte machte sich Hörbiger noch zu Lebzeiten Gedanken. Sie wünschte sich ein Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof.

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rad/news.de/dpa

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