Rishi Sunak galt als Hoffnungsträger der konservativen Tories. Doch die Briten wollten einen Wechsel. Bei der Parlamentswahl verlor seine Partei und er musste seinen Posten als britischer Premierminister räumen.
Schlechte Umfragewerte und ein Land in der Krise: Die Torys mussten zuletzt viele Probleme angehen. Daran versuchten sich zuletzt Boris Johnson und Liz Truss. Beide konnten ihren Posten nicht halten und mussten als Premierminister zurücktreten. Rishi Sunak galt als Hoffnungsträger. Doch die Briten wollten einen Neuanfang. Bei der britischen Parlamentswahl holte die Labour Partei die meisten Stimmen. Deshalb räumte Rishi Sunak seinen Posten als britischer Premierminister und wird die Downing Street Nummer 10 verlassen.
Rishi Sunak war britischer Premierminister
Rishi Sunak als zweite Wahl zu bezeichnen wäre wohl zu hart. Doch er war damals zunächst nicht die erste Wahl als Premierminister. Er trat im Sommer 2022 zurück und überließ Liz Truss den Vortritt. Dass er aber eine zweite Chance bekam zeigte sich sechs Wochen später, als Truss ihren Rücktritt bekannt gab. Die Konservative Partei hatte Sunak zum neuen Parteichef gekürt - und damit auch zum Premier.
Sunak war der erste indischstämmige britische Regierungschef und außerdem der jüngste Premier seit mehr als 200 Jahren. Er hat einen beispiellosen Aufstieg hingelegt. 2015 wurde Sunak erstmals ins Parlament gewählt. Von 2018 bis 2019 arbeitete er als parlamentarischer Staatssekretär für Kommunalverwaltung, bevor er 2019 als Chefsekretär des Finanzministeriums ins Kabinett einzog. Im Februar 2020 wurde er einer der jüngsten Kanzler. 2022 zog er in die Downing Street ein.
Vom Investmentbanker zum Premierminister: Rishi Sunak legt eine beispiellose Upper-Class-Karriere hin
Sunaks Ernennung wurde von vielen bejubelt, weil er als erste "Person of Colour" das höchste politische Amt" in Großbritannien bekleidete. Dennoch gab es auch viel Kritik, vor allem wegen seines Aufstiegs in der großbürgerlichen Oberschicht. Rishi Sunak kam 1980 in der der südenglischen Hafenstadt Southampton auf die Welt. Seine Großeltern stammen aus Indien und wanderten in den 1960er Jahren aus Ostafrika nach Großbritannien aus. Der Tory-Politiker entstammt einer Familie, in der man sich "unterlegen" fühlen soll, wie ein Jugendfreund der "Times" verriet. Sein Vater war Arzt und seine Mutter Apothekerin. Sunaks Geschwister sind ebenfalls erfolgreich. Sein jüngerer Bruder arbeitet als klinischer Psychologe und seine jüngere Schwester ist für die UN tätig. Sunak selbst besuchte ein privates Internat und studierte in Oxford Politik, Philosophie und Wirtschaft. Einen Masterabschluss in Business Administration von der Stanford University kann er ebenfalls vorweisen. Danach arbeitete für die Investmentbank Goldman Sachs und Hedgefonds. Er besitzt immer noch die Green Card und überlegte 2021 sogar US-amerikanischer Staatsbürger zu werden.
Rishi Sunaks privat: Briten-Premier und seine Frau sorgen mit Reichtum für Aufsehen
Anders als andere Premierminister dürfte er diesen Weg wohl nicht wegen des Geldes gegangen sein. Als Minister erhielt er zuletzt über 150.000 Pfund. Er selbst ist mehrfacher Millionär und seine Frau Akshata Murty weist ebenfalls ein sattes Vermögen auf. Die Tochter des Infosys-Gründers Narayana Murthy soll 0,91 Prozent der Anteile an dem 700 Millionen Pfund schweren Unternehmen halten, berichtet der "Guardian". Das bringt ihr jährlich Millionen ein. Zudem ist sie Modedesignerin und Direktorin einer von ihrem Vater 2010 gegründeten Risikokapitalfirma. Laut der "Sunday Times" beläuft sich das gemeinsame Vermögen des Ehepaares auf 838 Millionen. Zusammen mit seiner Frau, mit der Sunak die Töchter Krishna und Anoushka hat, besitzen sie mehrere Häuser in Großbritannien und ein Apartment in Santa Monica. Das Paar heiratete 2008 in Murtys Heimat Bengaluru.
Schon gewusst? Das gibt Rishi Sunak Kraft
Seine Kraft und Stärke schöpft Rishi Sunak aus dem Hinduismus. Er lebt seinen Glauben öffentlich aus. Als Finanzminister entzündete er zu Diwali vor der Tür seines Amtssitzes Kerzen. Ausgerechnet zu diesem Lichterfest, das den Sieg des Guten über das Böse symbolisiert, wurde er zum Premierminister gekürt. Ein gutes Zeichen war es vermutlich nicht, musste er doch seinen Parteivorsitz und Rolle als stärkster Politiker Großbritanniens aufgeben.
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bos/news.de/dpa