Rex Gildo verheimlichte zeitlebens, dass er homosexuell ist. Um seine sexuelle Orientierung zu verschleiern, sollte er eine Scheinehe mit seiner Duett-Partnerin Gitte Haenning eingehen. So reagierte die Schlagersängerin auf das Angebot.
Gitte Haenning (76) und Rex Gildo († 63) waren für viele in den 1960er-Jahren das Traumpaar des Schlagers. Deshalb kochte die Gerüchteküche auch oft fast über. Das Schlager-Duo, das mit Liedern wie "Zwei auf einer Bank" so harmonisch zusammen sang, sollte ein Liebespaar sein. Diese Vermutung wurde noch einmal angeheizt, als beide in dem 1964 veröffentlichten Film "Jetzt dreht die Welt sich nur um dich" ein Paar verkörperten. "Wir spielten ein Paar, weil das Liebeslieder waren. Und wir müssen offensichtlich sehr überzeugend gewesen sein. Dass man darüber schrieb, dass wir tatsächlich ein Paar waren", erzählte die Sängerin in dem Film "Rex Gildo – Der letzte Tanz" von Rosa von Praunheim. Doch die Beziehung der beiden war rein platonisch, denn Rex Gildo liebte Männer. Um seine sexuelle Orientierung geheim zu halten, sollte er auch mit Gitte Haenning zusammen sein, wie sie im Interview mit "Bild" verriet.
Gitte Haenning sollte die Scheinfrau von Rex Gildo werden
Gitte Haenning wurde damals ein Vorschlag unterbreitet, um Rex Gildos Homosexualität zu verschleiern. Gerade zu dieser Zeit durfte er sich nicht offen dazu bekennen, denn Homosexualität stand in Deutschland unter Strafe. Sie sollte seine Scheinfrau werden. "Sie wollten aus uns tatsächlich ein Liebespaar machen", erinnert sich die Schlagersängerin. Sie wollte es nicht machen: "Die Presse braucht natürlich solche Geschichten, aber mir gefiel das nicht." Deshalb habe sie beschlossen, nicht mehr mit Rex Gildo zusammen zu arbeiten. "Als Person war er ganz bezaubernd, charmant und zuvorkommend. Aber ich wollte mich nicht fremdbestimmen lassen."
Rex Gildos Manager und Produzent Fred Miekley ließ aber nicht locker und gestand ihr, wie sich diese Beziehung für sie auszahlen könnte:„Sein Manager und Produzent Fred Miekley kam zu mir und flüsterte mir ins Ohr: ‚Weißt du, zu wie viel Geld du Nein sagst?' Ehrlich gesagt, hatte ich mir darüber keine Gedanken gemacht."
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Rex Gildo lebte eine Lebenslüge: Schlager-Idol versteckte seine Homosexualität bis zu seinem Tod
Der neue Film von Rosa von Praunheim beleuchtet nicht nur Rex Guildos Aufstieg zum Schlager-Idol, sondern auch seine große Lebenslüge, schreibt der SWR.Ludwig Franz Hirtreiter sah gut aus, konnte tanzen und singen. Das fielFred Miekley auf. Er entdeckte den Dekorateur den 1950er Jahren und machte ihn zum Teenie-Idol einer ganzen Generation. Er spielte auf der Bühne und in Filmen den charmanten Mann, um die Frauen für sich einzunehmen. Sein Sunnyboy-Image war gefestigt. Als 1969 der Paragraf 175 liberalisiert wurde, bekannte sich der Sänger immer noch nicht offen zu seiner Homosexualität. Er wahrte den Schein und heiratete 1974 seine Cousine. Was viele nicht wissen: Er war mit seinem Entdecker und Manager Fred Mieckley, bis zu dessen Tod 1998, zusammen. Nachdem Rex Gildos Partner starb, wurde er tablettensüchtig. 1999 ist er nach einem Sturz aus dem Fenster gestorben.
"Rex Gildo – Der letzte Tanz" kommt ab dem 29. September im Kino.
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