Eine Corona-Impfung lehnte sie ab, wollte lieber durch eine absichtliche Covid-19-Infektion Immunität erlangen - diese Entscheidung sollte Hana Horka zum tödlichen Verhängnis werden. Die Folk-Musikerin aus Tschechien starb mit 57 Jahren.
Nach einem Jahr Corona-Pandemie war die Zulassung von Impfstoffen als Schutz vor einer schweren oder gar tödlichen Covid-19-Infektion der Gamechanger schlechthin - seitdem sind Erhebungen der US-amerikanischen Johns Hopkins Universität zufolge weltweit rund 9,7 Milliarden Impfdosen im Kampf gegen die Pandemie verabreicht worden. Doch obwohl die zugelassenen Impfstoffe als sicher gelten, lehnen Impfgegner und -skeptiker die Schutzimpfung nach wie vor ab. Für einige endet die Weigerung, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen, tödlich. Das zeigt auch ein prominenter Fall aus Tschechien.
Hana Horka ist tot: Musikerin wählt Corona-Infektion statt Impfung und stirbt an Covid-19
In ihrer tschechischen Heimat gehörte Hana Horka zu den bekanntesten Musikerinnen des Landes.Horka war seit 1985 Mitglied der 1976 gegründeten Prager Band "Asonance", die sich auf schottische und irische Volksmusik spezialisiert hat. Doch abseits der Bühne machte die Sängerin Schlagzeilen, weil sie sich vehement gegen eine Corona-Schutzimpfung weigerte. Vielmehr strebte die Musikerin an, sich absichtlich mit dem Coronavirus zu infizieren, um danach auch ohne Impfung als genesen zu gelten.
In Tschechien ist die Teilnahme am öffentlichen und kulturellen Leben an die Vorlage eines Impf- oder Genesenennachweises gekoppelt. Hana Horka wollte sich folglich mit Covid-19 anstecken und hoffte auf einen milden Krankheitsverlauf. Der Plan ging jedoch nicht auf: Hana Horka erkrankte zwar an Covid-19, sollte die Infektion mit der Delta-Variante jedoch nicht überleben. Am 16. Januar 2022 starb die tschechische Sängerin im Alter von 57 Jahren, wie ihr Sohn Jan Rek dem tschechischen Radiosender iRozhlas gegenüber bestätigte. Nur wenige Tage vor ihrem Tod hatte sich die Sängerin noch darauf gefreut, nach der Krankheit wieder in die Sauna und ins Theater gehen zu können.
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Trauer um Hana Horka: Sohn von verstorbener Folk-Sängerin macht Impfgegner für Corona-Tod seiner Mutter verantwortlich
"Sie beschloss, einfach normal mit uns zu leben und sich zu infizieren, anstatt sich impfen zu lassen", wird Hana Horkas Sohn zitiert, der sich wie seine Mutter mit Sars-CoV-2 infizierte, jedoch als geimpfte Person die Krankheit überlebte. Auch Hana Horkas geimpfer Ehemann war an Corona erkrankt - für die "Asonance"-Frontfrau offenbar Grund genug, der Schutzimpfung nicht zu vertrauen und der Infektion freien Lauf zu lassen. Die Schuld an Hana Horkas Tod sehen deren Hinterbliebene bei auch in Tschechien aktiven Impfgegnern: "Ich weiß genau, wer sie beeinflusst hat. Es macht mich traurig, dass sie Fremden mehr geglaubt hat als ihrer eigenen Familie", so Hana Horkas trauernder Sohn, der seine Mutter offenbar nicht zu einer Corona-Impfung überreden konnte.
Tod von Sängerin Hana Horka sorgt für Debatte über Corona-Falschinformationen
Der Tod der Sängerin Hana Horka hat in Tschechien eine Debatte über die Rolle von Desinformationen ausgelöst. In bestimmten Kreisen gebe es ein "allgemeines Misstrauen gegenüber dem System, einschließlich der Wissenschaft und des Bildungssystems", sagte der Experte Vaclav Vaclavik in einer Sendung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks wenige Tage nach dem Tod der Musikerin.
Der tschechische Innenminister Vit Rakusan warnte anlässlich dieses Falls vor den Gefahren durch "ungeprüfte Informationen". In Tschechien sind nach Angaben der EU-Gesundheitsbehörde ECDC bisher 63,1 Prozent der Gesamtbevölkerung vollständig mit einem Impfstoff gegen Corona grundimmunisiert. Das ist weniger als in Deutschland und anderen westeuropäischen Staaten.
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loc/news.de/dpa