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Gil Ofarim: Nach Davidstern-Skandal! Das sagt der Sänger zum Überwachungsvideo

Der Sänger Gil Ofarim wirft einem Hotelmitarbeiter vor, ihn wegen seiner Davidstern-Kette antisemitisch beleidigt zu haben. Von der Polizei ausgewertete Überwachungsvideos könnten diese Darstellung möglicherweise widerlegen.

Der Sänger Gil Ofarim wirft einem Hotelmitarbeiter vor, ihn wegen seiner Davidstern-Kette antisemitisch beleidigt zu haben. (Foto) Suche
Der Sänger Gil Ofarim wirft einem Hotelmitarbeiter vor, ihn wegen seiner Davidstern-Kette antisemitisch beleidigt zu haben. Bild: dpa

Nach Antisemitismus-Vorwürfen des Sängers Gil Ofarim gegen Mitarbeiter eines Leipziger Hotels werden derzeit Videoaufnahmen von dem Vorfall ausgewertet. "Es sind mehrere Videos von den Überwachungskameras sichergestellt worden", sagte ein Sprecher der Leipziger Staatsanwaltschaft der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag. Die Auswertung sei noch nicht abgeschlossen, daher könne man zum Inhalt keine Angaben machen.

Sänger Gil Ofarim nach Davidstern-Skandal: "Vom Opfer zum Täter gemacht"

Jetzt hat sich Sänger Gil Ofarim zu der neuen Entwicklung nach seinen Antisemitismus-Vorwürfen gegen ein Leipziger Hotel geäußert. "Ich wusste, was das für Wellen schlägt", sagte er am Montag im TV-Sender Bild. "Dass ich vielleicht vom Opfer zum Täter gemacht werde und dass ich angeblich gelogen haben soll, darum habe ich mir keine Gedanken gemacht und ganz ehrlich, das hätte ich auch nicht gedacht." Hintergrund sind Medienberichte, wonach Überwachungsvideos möglicherweise Fragen zu dem von Ofarim geschilderten Hergang aufwerfen.

Gil Ofarim mutmaßlich antisemitisch wegen Davidstern-Kette beleidigt: Video weckt Zweifel an Ofarims Darstellung

Zuvor hatten "Bild" und die "Leipziger Volkszeitung" berichtet, dass die Überwachungsvideos möglicherweise Fragen zum geschilderten Hergang aufwerfen und sich auch auf Ermittlerkreise berufen. Demnach soll die Kette mit dem Davidstern auf den Videos nicht deutlich sichtbar gewesen sein. "Was genau in dem Video zu sehen ist, ist Bestandteil der laufenden Ermittlungen", erklärte eine Polizeisprecherin der Leipziger Polizeidirektion auf Anfrage.

"Bild am Sonntag" zitierte den Sänger folgendermaßen: "Der Satz, der fiel, kam von hinten. Das heißt, jemand hat mich erkannt. Es geht hier nicht um die Kette. Es geht eigentlich um was viel Größeres. Da ich oft mit dem Davidstern im Fernsehen zu sehen bin, wurde ich aufgrund dessen beleidigt."

Ofarim erstattete Anzeige nach mutmaßlicher Beleidigung

Ofarim hatte Anfang Oktober in einem Video geschildert, dass ihn ein Mitarbeiter von "The Westin Leipzig" aufgefordert habe, seine Kette mit Davidstern abzunehmen. Ofarim erstattete Anzeige. Nun jedoch stellen mehrere Medienberichte diese Darstellung in Frage. Ofarim ist der Sohn des israelischen Musikers Abi Ofarim (1937-2018) und in Deutschland aufgewachsen.

Der Staatsanwaltschaft Leipzig liegen mehrere Anzeigen zu dem Vorfall vor - auch von dem beschuldigten Hotelmitarbeiter wegen Verleumdung. Er schildert nach früheren Angaben die Vorkommnisse anders als der Künstler.

Das sagt Gil Ofarim zum Beweis-Video

Am Montag melde sich der Sänger Gil Ofarim abermals zu den angeblichen Widersprüchen zu Wort. Im Gespräch mit "Bild" erklärte er: "Ich habe diese Kette immer an, ich bin auch bekannt dafür, dass ich immer mit dieser Kette auftrete." Weiter beteuert er, den Stern getragen zu haben – auch an diesem Abend. Er sei sich bei seiner Aussage gegenüber der Polizei lediglich nicht sicher gewesen, ob er die Kette über oder unter dem T-Shirt getragen habe, so Ofarim im Gespräch mit dem Boulevardblatt.

Ofarim weiter: "Man kann den Stern auch durch das T-Shirt sehen. Ich wurde als Jude angegriffen, weil ich den Stern trage. Ich habe nicht gelogen, ich trage den Stern immer. (...) Ich mache so was sicher nicht aus PR-Gründen. Ich mache über solche Themen keine Witze." Ofarim erklärte zudem bei Bild: "Ich werde nach wie vor weiter meinen Davidstern tragen. Ob unter dem T-Shirt, auf dem T-Shirt, das ist egal. Ich trage ihn immer und werde ihn weiter tragen", sagte er. Zu dem von ihm geschilderten Vorfall in dem Hotel sagte er: "Ich habe im Vergleich zu vielen anderen Jüdinnen und Juden den Mund aufgemacht und habe etwas gesagt und mich gewehrt." Er fügte hinzu: "Jeder sollte seinen Mund aufmachen. Ich würde es nochmal genauso machen."

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/news.de/dpa

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