Claus Weselsky rückte als Bundesvorsitzender der Gewerkschaft der Lokführer (GDL) durch Bahnstreiks ins Zentrum der Aufmerksamkeit von Reportern und Bahnkunden. Doch erhörte auf. Aber wer ist der Mann, der die mächtige Arbeitnehmervertretung anführte?
Die Bahnstreiks haben viele Reisende genervt. Dadurch erhielt auch Claus Weselsky als GDL-Chef viel Aufmerksamkeit in der Presse. Doch nach 16 Jahren gibt er seinen Posten als Vorsitzender derGewerkschaft der Lokführer (GDL) auf.
Jugend, Ausbildung und Beruf! Das hat Claus Weselsky früher beruflich gemacht
Geboren wurde Claus Weselsky am 18. Februar 1959 als drittes Kind einer Dresdner Arbeiterfamilie. Kurz darauf zog die Familie nach Kreischa in der Nähe von Dresden, wo die Eltern als Neubauern einen Bauernhof übernahmen.
Nach der Polytechnischen Oberschule begann Weselsky eine Ausbildung zum Dieselmotorenschlosser. Dort wurde er ausgewählt, Lokomotivführer zu werden, und so machte er von 1975 bis 1977 bei der Deutschen Reichsbahn eine Lehre zum Schienenfahrzeugschlosser und dann zum Lokomotivführer. Anschließend arbeitete er in dem Beruf, zunächst auf Rangierlokomotiven. Da Weselsky weder in der SED war noch irgendeine Funktion beim FDGB innehatte, dauerte es länger als üblich, bis er schließlich auch "richtige" Züge steuern durfte. 1982 begann er mit Güterzügen, später fuhr er auch Personenzüge. Zum letzten Mal stand er 1992 im Führerstand einer Lokomotive.
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Claus Weselsky macht Karriere bei der GDL
Am 24. Januar 1990, kurz nach der Wende in der DDR, wurde die GDL-Ost als erste freie Gewerkschaft in der DDR wieder gegründet. Nur wenige Monate später, im Mai, trat Claus Weselsky in die neue und doch so traditionsreiche Gewerkschaft ein, wo er den Vorsitz der GDL-Ortsgruppe in Pirna übernahm.
Weselsky machte schnell Karriere in der Gewerkschaft. 1992 wurde er Mitglied des GDL-Hauptvorstandes als stellvertretender Vorsitzender des Bezirks Dresden – ein Vollzeitjob, weshalb er seine Zeit als aktiver Lokomotivführer beendete. Die Funktion hatte er bis 1999 inne, dann wurde er stellvertretender Vorsitzender des GDL-Bezirks Berlin-Sachsen-Brandenburg.
Claus Weselsky wurde durch Bahnstreiks bekannt
Seit 2002 war Claus Weselsky Tarifreferent des GDL-Bundesvorstandes. Er war für seine gewerkschaftliche Arbeit freigestellt und arbeitete in der Gewerkschaftszentrale in Frankfurt am Main. Im Jahr 2006 wurde er stellvertretender Vorsitzender der Gewerkschaft und 2008 als Nachfolger von Manfred Schell ihr Bundesvorsitzender.
Seit seinem Wechsel nach Frankfurt war Weselsky der Öffentlichkeit bekannt, nicht zuletzt durch die Bahnstreiks von 2007, 2011, 2015, 2021, 2023 und 2024. Er gilt als "harter Hund", der weiß, was er will, gleichzeitig aber auch als nicht käuflich. So hatte ihm die Deutsche Bahn im Streikjahr 2007 den Posten des Personalvorstands angeboten – was Weselsky prompt ablehnte.
Claus Weselsky hört als GDL-Chef auf
Der streitbare Weselsky tritt bei der Wahl zum GDL-Vorstand (2. September 2024) nicht mehr an Im September 2024 will er aber aufhören. Er geht in den Ruhestand, bleibt aber stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Beamtenbunds (dbb), der Dachorganisation, in der auch die GDL Mitglied ist. Weselskys designierter Nachfolger bei der Lokführergewerkschaft ist der bisherige stellvertretende Bundesvorsitzende, Mario Reiß.
Einkommen und Gehalt von Claus Weselsky! Was verdiente er als GDL-Chef?
Was verdiente Claus Weselsky als Gewerkschaftschef? Gewerkschafter verdienen nicht schlecht, aber doch deutlich weniger als ihre Verhandlungspartner auf der Arbeitgeberseite. Weselskys Einkommen basiert auf dem Tarif A 16 für Beamte im höheren Dienst. Aktuell beläuft sich das Gehalt für Beschäftigte so zwischen 6.900 bis 8.700 Euro - je nach Stufe, laut dieser Liste. Wie viel Weselsky wirklich verdient, hat er selbst nicht bestätigt.
Claus Weselsky durch "Sixt"-Werbung verspottet
Die Eisenbahnerstreiks haben Claus Weselsky in der Bevölkerung Wut, aber auch Verständnis eingebracht – und einigen Spott. So wurde er vom Autoverleiher "Sixt", der für seine satirische Werbung bekannt ist, schon mehrmals zum "Mitarbeiter des Monats" gewählt.
#Sixt darf mit dem Gesicht von Claus #Weselsky werben - das hat das OLG in #Dresden entschieden https://t.co/NBFnyavENs pic.twitter.com/Wkh8ZA2FpJ
— MDR SACHSEN (@MDR_SN) August 21, 2018
Claus Weselsky privat: Hat der Ex-GDL-Chef eine Ehefrau und Kinder?
Über ihn als Privatmann ist nur wenig bekannt. Weselsky lebte bis 1990 in Kreischa. Dann zog er mit seiner Familie – Weselsky war verheiratet - nach Leipzig, wo er bis heute lebt. Allerdings ist er mittlerweile von seiner Frau Sigrid geschieden. Weselsky hat mit seiner ehemaligen Ehefrau einen Sohn. Weitere Kinder hat er nicht. Neben Leipzig wohnt er auch in Frankfurt, weil er dort arbeitet.
Das macht Claus Weselsky in seiner Freizeit
Bekannt ist, dass er in seiner Freizeit gern taucht und besonders bei klassischer Musik vom Alltag abschalten kann. Speziell mag er die Wiener Klassik sehr gerne. Weitgehend unbekannt und für viele überraschend ist, dass Claus Weselsky seit 2007 Mitglied der CDU ist.
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