Der Luxemburger Jean-Claude Juncker ist einer der bekanntesten EU-Politiker der Vergangenheit. Wie lebt er heute nach seinem Rückzug aus der Politik?
Jean-Claude Juncker - Herkunft, Ausbildung und Sprachen
Jean-Claude Juncker wird 1954 in der Stadt Redingen im Herzogtum Luxemburg geboren und ist von einfacher Herkunft. Sein Vater Josef Juncker ist Stahlarbeiter und aktives Mitglied einer christlichen luxemburgischen Gewerkschaft. Der junge Juncker besucht in Belgien ein katholisches Internat und macht 1974 sein Abitur. Danach studiert er bis 1979 Rechtswissenschaften an der Universität Straßburg und wird ein Jahr später als Rechtsanwalt zugelassen. Allerdings übt Jean-Claude Juncker seinen Anwaltsberuf nie praktisch aus, sondern verzichtet zugunsten seiner politischen Karriere darauf. Schon seit 1974 ist er Mitglied der Christlich Sozialen Partei Luxemburgs und seit 1984 im luxemburgischen Parlament. 1989 wird er in seinem Heimatland Minister für die Ressorts Arbeit und Finanzen und gleichzeitig der Gouverneur Luxemburgs bei der Weltbank. Er spricht mehrere Sprachen fließend, neben seiner Muttersprache auch Deutsch, Englisch und Französisch.
Jean-Claude Juncker als Premierminister und Finanzminister in Luxemburg
Im Jahr 1995 wird Jean-Claude Juncker als Nachfolger von Jaques Santer zum Premierminister Luxemburgs gewählt und begleitet gleichzeitig das Amt des luxemburgischen Finanzministers. Darüber hinaus arbeitet er an führender Stelle bei der Organisation des IWF (Internationaler Währungsfonds bei den Vereinten Nationen) mit. Nicht nur in seiner Heimat Luxemburg, sondern auch als EU-Politiker genießt Junker einen sehr guten Ruf. Er ist als Vermittler bei vielen Streitigkeiten innerhalb der EU erfolgreich und von 2004 bis 2009 Vorsitzender der Euro-Gruppe, die über die Einhaltung des Euro-Stabilitätspaktes und das Funktionieren der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion wacht und die Haushaltspolitik der Euro-Länder kontrolliert. Im Jahr 2013 verliert die CSV die politische Mehrheit in Luxemburg und geht in die Opposition. Damit verliert Jean-Claude Juncker sein Amt als Premierminister und wird Oppositionsführer. Auch als Vorsitzender der Euro-Gruppe tritt er gleichzeitig zurück.
Jean-Claude Juncker als EU-Präsident von 2014 - 2019
2014 wird Junker nach einer Kampf-Kandidatur vom Europäischen Rat als Präsident der Europäischen Kommission nominiert und hatte dieses Amt bis 2019 inne. Ihm folgt die deutsche Politikerin Ursula von der Leyen ins Amt.
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Jean-Claude Juncker privat: mit Frau Christiane verheiratet, Koma nach Unfall
Während seines Studiums in Straßburg lernt Jean-Claude Junker seine spätere Frau, die Elsässerin Christiane Frising kennen. Das Paar ist seit 1979 verheiratet. Kinder haben Juncker und seine Ehefrau nicht. Im Jahr 1985 erleidet Juncker einen schweren Verkehrsunfall, der seine Karriere fast beendet hätte. Er liegt mehrere Wochen im Koma und hat auch in der Folge mit Nervenschäden, besonders in den Beinen, zu kämpfen.Das führt im Jahr 2018 zu einer bösen Verleumdung. Als Junker auf einer EU-Veranstaltung etwas schwankt, schreiben britische Journalisten, er hätte ein Alkoholproblem. Über diese Unterstellung ist der Politiker zutiefst empört. Das Schwanken sei eine Folge seiner unfallbedingten Krankheit.
Was macht Jean-Claude Juncker heute?
Nach dem Rücktritt von seinen politischen Ämtern hat sich Jean-Claude Juncker ins Privatleben zurückgezogen und meidet die Öffentlichkeit. Er möchte Zeit mit der Familie verbringen, Bücher schreiben und sich seinen Hobbys widmen.
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