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Postmortale Befruchtung: Frau entnimmt totem Freund Sperma - jetzt ist sie schwanger!

In Australien hat sich eine junge Frau mit dem Sperma ihres toten Freundes befruchten lassen. Ihr Partner, der bekannte Snowboarder Alex "Chumpy" Pullin, war vor einem Jahr beim Speerfischen ums Leben gekommen.

Ellidy Vlug hat sich nach dem Tod ihres Freundes mit dessen Sperma befruchten lassen. (Symbolbild) (Foto) Suche
Ellidy Vlug hat sich nach dem Tod ihres Freundes mit dessen Sperma befruchten lassen. (Symbolbild) Bild: Adobe Stock/Fxquadro

Es war eine schreckliche Tragödie, die Ellidy Vlug durchleben musste. Im Juli 2020 kam ihr Freund Alex "Chumpy" Pullin, ein bekannter Snowboarder, bei einem tragischen Unfall beim Speerfischen an Australiens Gold Coast ums Leben. Er wurde nur 32 Jahre alt. Jetzt, knapp ein Jahr nach Alex' tragischem Tod ist seine Freundin schwanger von ihm. Wie das geht? Dank einer postmortalen Befruchtung.

Frau lässt sich mit Sperma von totem Freund befruchten

Wie aktuell die britische "The Sun" berichtet, sei es Ärzten gelungen, gesunde Spermien aus dem toten Körper von Alex "Chumpy" Pullin zu gewinnen. Jetzt, knapp ein Jahr später bestätigte Alex' Freundin Ellidy, die zuvor acht Jahre mit dem Sportler zusammen war, ihre Schwangerschaft. Auf Instagram schrieb sie: "Bubba Chump kommt diesen Oktober. Dein Dad und ich haben jahrelang von dir geträumt, Kleiner." Sie fühlte sich geehrt, endlich ein Stück ihres verstorbenen Freundes in dieser Welt willkommen zu heißen, so die werdende Mutter.

Wie Ellidy weiter enthüllt, hatten sie und Alex bereits damals versucht, ein Baby zu bekommen. "Aber ich hätte mir nie vorstellen können, dass ich das mal alleine in Angriff nehmen würde. Es ist bittersüß wie nichts anderes, aber ich war noch nie so sicher und aufgeregt über etwas in meinem ganzen Leben", lässt sie ihre Fans wissen.

Alex "Chumpy" Pullin war ein bekannter Snowboard-Star

Alex "Chumpy" Pullinhat während seiner Karriere an drei Olympischen Winterspielen teilgenommen und zwei Snowboardcross-Weltmeisterschaftsmedaillen gewonnen, bevor er starb. Um sich ihren Kinderwunsch zu erfüllen, ließ die junge Frau Sperma aus dem Körper ihres verstorbenen Freundes entnehmen. Wie sie selbst im Gespräch mit dem australischen Sender "7News" erklärte, sei die Sperma-Gewinnung von Toten bis zu 36 Stunden nach dessen Ableben im australischen Bundesstaat Queensland erlaubt. Auch Alex' Eltern seien einverstanden gewesen, sagt Ellidy. Gemeinsam hätten sie dann alle notwendigen Dokumente unterzeichnet und eingereicht.

"Ich kann nicht einmal glauben, dass ich diese Geschichte erzähle. Es ist die bittersüßeste Sache der Welt und es ist eine komplette emotionale Achterbahnfahrt, aber das ist mein größtes Geschenk", freut sich Ellidy Vlug nun auf ihr Baby.

Dürfen tote Männer Samen spenden? So ist die Rechtslage in Deutschland

Die postmortale Befruchtung ist im deutschen Recht übrigens in § 4 I Nr. 3 ESchG positivrechtlich geregelt. "Im Embryonenschutzgesetz ist ausdrücklich die Befruchtung mit Samen eines Verstorbenen verboten", erklärte Rechtsanwalt Dr. Christian Pisani im Gespräch mit dem ZDF. Man begründete das Verbot damals mit einer potenziellen Kindeswohlgefährdung. "Das Gesetz ist allerdings sehr strittig und es stellt sich immer wieder die Frage, ob die Regelung verfassungsgemäß ist", so Pisani.

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