Normalerweise kommen Spenden bei Wohltätigkeitsorganisationen gut an. Nicht so im Falle der World Childhood Foundation von Königin Silvia: Die schwedische Königin musste nun die Spende eines Prominenten ablehnen - aus gutem Grund.
Aufruhr im schwedischen Königshaus: Königin Silvia liegt im Clinch mit dem ehemaligen schwedischen Hochsprung-Weltmeister Patrik Sjöberg, berichtet das Online-Magazin "Svensk Damtidning".
Ex-Hochsprung-Weltmeister Patrik Sjöberg möchte World Childhood Foundation Geld spenden - die lehnt ab
Durch den Verkauf von Kleidung hat Patrik Sjöberg 10.000 schwedische Kronen – etwas weniger als 1.000 Euro – gesammelt. Das Geld wollte er gerne Königin Silvia von Schwedens Organisation, der World Childhood Foundation, zukommen lassen, die es sich zum Ziel setzte, Kinder weltweit vor sexuellem Missbrauch zu schützen.
Zu Sjöbergs großer Überraschung wollte die Organisation sein Geld jedoch nicht annehmen, schreibt er auf Facebook. Begründet wurde diese Entscheidung damit, dass die World Childhood Foundation nicht mit den Botschaften in Verbindung gebracht werden möchte, die auf den Pullovern, Hosen und anderen Kleidungsstücken des 56-jährigen Sportstars prangern. Denn darauf stehen Sprüche wie "Jagen Sie Ihren lokalen Pädophilen" oder "Töten Sie Ihren lokalen Pädophilen".
Stiftung der schwedischen Königin möchte Geld wegen Pädophilen-Sprüchen nicht
Die Organisation, deren Botschafterin niemand Geringerer als die schwedische Königin ist, teilte Patrik Sjöberg mit: "Stigmatisierung und soziale Ausgrenzung von Pädophilen erhöhen und verringern nicht das Missbrauchsrisiko."
Der Hochsprung-Weltmeister ist erbost über dieses Vorgehen. Auf Facebook schreibt er: "Moment mal, arbeitet die World Childhood Foundation nicht daran, den Kindern zu helfen? Oder arbeiten sie daran, die Bedingungen für Pädophile zu verbessern?" Er vergleicht die Logik der World Childhood Foundation damit, Bankräubern viel Geld zu geben, damit sie keine Banküberfälle mehr begehen.
Erklärung der World Childhood Foundation erzürnt Patrik Sjöberg
Paula Guillet de Monthoux, Generalsekretärin der Kinderschutz-Organisation, äußerte sich zu dem Fall wie folgt: "Nicht jeder, der Kinder missbraucht, ist ein Pädophiler, und wenn das das einzige ist, worauf Sie sich konzentrieren, riskieren Sie, am Ziel vorbei zu schießen und die Anstrengung nicht dorthin zu konzentrieren, wo sie am dringendsten benötigt wird."
Es scheint, als hätte die Organisation der Königin in diesem Fall so oder so nur falsch entscheiden können. Die aktuelle Begründung der World Childhood Foundation dürfte mit Sicherheit eine große gesellschaftliche Debatte angestoßen haben.
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saw/news.de
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