Fans klassischer Musik kennen José Carreras als ein Drittel der "Drei Tenöre" neben Luciano Pavarotti und Plácido Domingo - doch neben seiner Karriere als Opernstar macht sich der Sänger vor allem für den Kampf gegen Leukämie stark.
Wenn Josep Maria Carreras i Coll, international besser bekannt als José Carreras, auf den Opernbühnen dieser Welt steht und Partien aus Meisterwerken wie Carmen, La Traviata, La Bohème oder Rigoletto zum Besten gibt, geht nicht nur Klassikfans das Herz auf. Nicht umsonst ist der Tenor einer der erfolgreichsten Klassik-Interpreten der Gegenwart. Doch was muss man privat über José Carreras wissen?
José Carreras eroberte als Tenor die Welt der klassischen Musik
Das Licht der Welt erblickte Josep Maria Carreras i Coll im Dezember 1946 in Barcelona. Nach dem spanischen Bürgerkrieg wanderte die Familie Carreras i Coll nach Argentinien aus, kehrte jedoch bald nach Spanien zurück. Die Begeisterung für Musik begleitete José Carreras bereits als Dreikäsehoch, doch ursprünglich hatte er eine ganz andere Karriere als die eines Opernstars im Sinn. Nach seinem Schulabschluss schrieb sich der gebürtig aus Barcelona stammende Spanier für das Studienfach Chemie ein, nach kurzer Zeit zog es ihn jedoch an Konservatorium in Barcelona zum Gesangsstudium bei Jaime Francisco Puig. Sein Debüt auf der Opernbühne feierte José Carreras 1971 in einer Inszenierung von Verdis "Nabucco" in Barcelona - wenig später war der Jungstar festes Ensemblemitglied an der Oper in Madrid und eroberte in Windeseile die internationalen Opernbühnen.
José Carreras privat: Star-Tenor war zweimal verheiratet und hat zwei Kinder
Apropos Erobern: Auch privat hat der Opernstar seinen Charme spielen lassen und das eine oder andere Frauenherz erobert. Von 1971 bis 1992 war José Carreras in erster Ehe mit Mercedes Pérez verheiratet, aus der Ehe stammen der 1973 geborene Sohn Alberto und die Tochter Julia, die 1978 geboren wurde. 2006 heiratete José Carreras zum zweiten Mal, als die österreichische Flugbegleiterin Jutta Jäger seine Ehefrau wurde - die Ehe hielt jedoch nur bis 2011.
José Carreras schrieb mit Pavarotti und Domingo Musikgeschichte als "Die drei Tenöre"
Im Laufe seiner Bilderbuch-Karriere sang José Carreras in London, Buenos Aires, Chicago, New York Wien und Mailand. Als sich José Carreras mit Placido Domingo und Luciano Pavarotti zusammentat und "Die drei Tenöre" geboren waren, sang sich der Spanier auch in die Herzen von Zuhörern, die vorher nie ein Opernhaus betreten hatten - allein der Live-Mitschnitt des ersten Auftritts der drei Tenöre zum Finale der Fußball-WM 1990 brach als Albumveröffentlichung alle Verkaufsrekorde und gilt bis heute als das meistverkaufte Klassikalbum aller Zeiten. Bis 2003 sangen die drei Tenöre vor begeisterten Zuschauermassen in aller Welt.
José Carreras an Leukämie erkrankt: Wie geht es dem Star-Tenor nach der Krebsdiagnose?
Doch die Karriere des Spaniers wurde von einer privaten Tragödie überschattet. 1987 erhielt der Tenor die niederschmetternde Diagnose Blutkrebs - José Carreras war an akuter lymphatischer Leukämie erkrankt, die Ärzte zeichneten eine düstere Prognose. José Carreras kämpfte jedoch gegen seine Krankheit und konnte den Krebs mit einer Knochenmarktransplantation besiegen. Sein Leidensweg machte den Sänger zu einem unermüdlichen Kämpfer in Sachen Wohltätigkeitsarbeit. 1988 gründete José Carreras seine Leukämie-Stiftung, die die Krebsforschung unterstützt und sich für Leukämiepatienten stark macht.
José Carreras sammelt unermüdlich Spenden für den Kampf gegen die Leukämie
Seit 1995 findet jährlich eine Benefiz-Gala zugunsten der José-Carreras-Stiftung statt, die seit 2019 wieder live aus der Leipziger Messehalle im MDR übertragen wird. Alljährlich heimst das live im TV übertragene Event nicht nur traumhafte Quoten, sondern auch hohe Spendensummen ein. Seit der Premiere im Jahr 1995 unterstützen den Weltstar Carreras jedes Jahr internationale und nationale Künstler im Kampf gegen Leukämie und andere bösartige Blut- und Knochenmarkserkrankungen. Über die alljährliche Gala und weitere Benefizaktionen wurden in den vergangenen Jahrzehnten mehr als 235 Millionen Euro an Spenden generiert, so die Stiftung. Über 1.300 Projekte konnten bislang gefördert werden. Auch 2022 wird die José-Carreras-Gala stattfinden.
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loc/news.de/dpa
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